Kalle - BCG Therapie ab 09/18 nach pT1 + CiS

  • Hallo zusammen. Ich bin neu hier :)

    Hier meine Geschichte.

    Mitte August hatte ich Blut im Urin ohne Schmerzen. Daraufhin bin ich zum Urologen. Ein paar Tage später war ich schon im Krankenhaus.

    TUR - Blase in PDD am 24.08.17

    mit Primärem Harnblasencarcinom (high grade, G3, pT1/pTis) sowie

    Carcinoma in situ (high gerade, G3, pTis)

    TUR-Blase II am 19.10.17 ohne Malignom.

    TUR-Blase mit PDD am 16.05.18

    Zwei flache urotheliales Carcinoma in situ (high grade, G3, rp Tis)


    Therapie mit Mitomycin ab den 12.06.18 6 Wochen lang.


    TUR B in PDD am 24.08.18

    ohne Malignom.


    BCG Therapie ab den 26.09.18 für 6 Wochen.

    Gruß Karl-Heinz

  • Lieber Karl-Heinz,


    erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum.

    Ich bin etwas irritiert, dass man erstmal eine 6 wöchige Mitomycin-Instillation durchgeführt hat, denn bei einem pT1 G3 + CIS ist Mitomycin ungeeignet.


    In diesem Tumorstadium ist eine BCG-Therapie die richtige Wahl, aber auch hier muss man ganz offen sein uns sagen, dass man von der BCG-Therapie keine Wunder erwarten sollte. Damit du Dich auf die BCG-Therapie einstellen kannst, habe ich hier etwas zusammengestellt:


    Informationen zur BCG-Therapie:

    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.


    Therapieplan wird sich wie folgt aufteilen:

    1. eine 6 wöchige Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche

    2. der Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht.


    Nebenwirkungen:

    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).

    Die ersten paar Instillationen werden recht Problemlos und mit kaum Nebenwirkungen vorüber gehen, unsere Erfahrung zeigt, dass ab der dritten bis vierten Instillation mit den ersten deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist - die sich dann von Behandlung zu Behandlung noch steigern können.


    Hygiene:

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus eigener Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.

    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Nach der Instillation:

    ca. 1 1/2 Stunden nach der Instillation kann man beginnen mit trinken, das Beste sind Tee´s oder stilles Mineralwasser. Kohlensäurehaltige Getränke können die Blase zusätzlich reizen. Je mehr man trinkt, je besser wird die Blase gespült, Anhaltspunkt ist ein Liter Flüssigkeit pro Stunde das sollte man dann ca. 4 Stunden lang machen und ab dann kann weniger getrunken werden.

    Gönne Dir am Tag der Instillation + dem Folgetag ruhe, auch wenn du wahrscheinlich nach den ersten Instillationen kaum Nebenwirkungen verspüren wird, werden die Nebenwirkungen von Behandlung zu Behandlung mehr werden, teilweise kann es auch Aufgrund der Nebenwirkungen zu einem Therapieabbruch kommen.

    Ebenso muss der Arzt bei der Instillation aufpassen, dass z.B. die Harnröhre nicht verletzt wird und somit BCG in die Blutbahn kommt, denn dann kann es zu einer Bcgitis kommen (Tuberkulose).


    MedacBCG-Fachinformationen


    Ließ Dir diese Fachinfo wirklich sehr gut durch - um dann auch die Nebenwirkungen einschätzen zu können. Vorallem aber sollte der Urologe über die Nebenwirkungen informiert werden (vorallem dann, wenn sie verstärkt auftreten).


    weitere Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)

    • Schwere systemische BCG-Reaktion/-Infektion, BCG-Sepsis (weitere Informationen finden Sie weiter unten)

    • Mangel an Zellen im Blut (Zytopenie)

    Anämie (Abnahme des Hämoglobins im Blut)

    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)

    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)

    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)

    Leberentzündung (Hepatitis)

    • Hautabszesse

    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).

    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.

    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)

    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase

    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)

    Bei Männern zusätzlich noch:

    • Entzündung der Hoden (Orchitis)

    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)

    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)



    Beachte bitte sehr genau, was ich zum Thema Hygiene geschrieben habe, auch auf "Nach der Instillation" solltest du sehr viel Wert legen, denn spülst du die Blase nicht richtig oder falsch, werden die Nebenwirkungen stärker, welches dann bis zu einer Schrumpfblase und somit Blasenverlust führen kann.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Hallo Andreas

    Ich habe noch bis vor zwei Wochen Marcumar eingenommen weil ich 2015 Vorhofflimmern hatte was auch Erfolgreich behandelt wurde. Das Marcumar habe ich zur Vorsorge genommen. Mein Urologe und die Ärzte im Krankenhaus sagten mir das eine BCG Therapie und Marcumar zusammen nicht gehen würde. Daraufhin bin ich dann zu meinem Kardiologen gegangen. Er hat mich dann nochmal genau ( was er sowieso 2 mal im Jahr macht ) untersucht. EKG und Herzultraschall. Er hat sein ok gegeben. Macumar kann ich sogar ganz absetzen. Ich nehm jetzt ASS100 wegen meinem Stent. Denn habe ich letztes Jahr auch noch bekommen. Ansonsten habe ich noch

    Sarkoidose mit mediastinaler und hilärer Lymphadenopathie 05/15 und Obstruktives Schlafapnoesyndrom unter BIPAP Therapie.

    Gruß

    Karl-Heinz

  • Hallo zusammen,

    ich habe heute meine 2. BCG Instillation bekommen. Nach viel trinken bin ich auch viel zur Toilette gegangen. Bis jetzt habe ich nur ein leichtes Brennen beim Wasserlassen was ich aber auch schon seit der ersten TUR im letzten Jahr habe. Bis jetzt alles gut bei mir:)

    Gute Nacht :emojiSmiley-20:

  • Nun Kalle,


    die ersten Instillationen werden auch relativ Problemlos verlaufen - spannend wird es ab der 4. Instillation werden. Das du viel trinkst, ist sehr gut - ich weiss, es nervt, wenn man laufend auf die Toilette muss - aber es geht nicht anders.

    Nur wenn du viel trinkst, wird das BCG eben gut aus der Blase gespült, denn gelingt das nicht, können die Bakterien ca. 3 Wochen in der Blase überleben und weiteren Schaden anrichten - daher halte Dich an unsere Empfehlung.


    Ich wünsche Dir weiterhin erträgliche Nebenwirkungen.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • AndreasW

    Hat den Titel des Themas von „BCG Therapie“ zu „Kalle - BCG Therapie ab 09/18 nach pT1 + CiS“ geändert.
  • Hallo Andreas,

    naturlich überlegt man warum gerade "ich" Blasenkrebs habe. Sind es Gefahrenstoffe mit den man Arbeitet oder Vererbung oder eine laune der Natur? Ich habe vor 20 Jahre geraucht. Ich war 17 Jahre unter Tage. Mein Arbeitsbereich war die Mobilhydraulik. Seit 18 Jahre Arbeite ich bei einem Baumaschinenhändler in der Werkstatt. Da Arbeite ich auch an der Mobilhydraulik. Hinzu kommen Stoffe wie Bremsenreiniger und Scheibenkleber mit denen ich Tagtäglich arbeite besonders mit dem Bremsenreiniger. Gibt es da einen zusammenhang?

    Anbei die Sicherheitsdatenblätter vom Scheibenkleber und Bremsenreiniger als pdf

    Gruß Karl-Heinz

  • Dieses Thema enthält 26 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.