TUR wegen Verdacht eines blasenkarzinoms

  • Hallo Leute ich stell mich mal kurz vor ich bin 28 und hatte vor 2 Wochen eine TUR wegen Verdachts eines Blasenkarzinoms. Jetzt meine Frage bei mir würden 3 gefunde Sachen rausgeschnitten und ins Labor eingeschickt, raus kam es sind chronische Entzündungen und waren gutartige Zysten oder Geschwüre. Jetzt hab ich ein Problem wie gesagt die Op ist jetzt 2 Wochen her und ich hatte ab und an mal kleinere Blutungen noch beim pinkeln und jetzt gerade hatte ich beim Urin lassen einen richtigen blutstrahl mit einem riesigen fetzten der aussah wie getrocknetes Blut oder keine Ahnung, ist das noch normal oder sollte ich lieber mal in die Klinik gehen wo ich operiert wurde.


    Danke schonmal im Voraus.

  • Erstmal herzlich Willkommen in unserem Forum.


    Jetzt hab ich ein Problem wie gesagt die Op ist jetzt 2 Wochen her und ich hatte ab und an mal kleinere Blutungen noch beim pinkeln und jetzt gerade hatte ich beim Urin lassen einen richtigen blutstrahl mit einem riesigen fetzten der aussah wie getrocknetes Blut oder keine Ahnung, ist das noch normal oder sollte ich lieber mal in die Klinik gehen wo ich operiert wurde.

    Um alle deine Fragen zu beantworten, setze ich hier mal meinen "Text zur TUR-B" rein, darin werden alle deine Fragen beantwortet und Dir auch weitere Hinweise gegeben, worauf du noch achten solltest:



    Hier Infos zu der TUR-B:


    TUR-B ist die Abkürzung für "Transurethrale Resektion der Harnblase", hierbei wird über die Harnröhre eine Optik und eine "Elektroschlinge" in die Blase eingeführt - mit dieser Elektroschlinge wird dann versucht den Tumor zu entfernen - im allgemeinen wird dabei bis hinunter auf die Harnblasenmuskulatur "geschnitten" - nur dadurch läßt sich dann später für den Pathologen zweifelsfrei feststellen, ob es sich um einen oberflächlich oder bereits muskelinvasiv wachsenden Tumor handelt.


    Die reine OP-Zeit beträgt je nach Tumorgröße ca. 30 Minuten ... bei größeren Tumoren kann es aber auch etwas länger dauern.


    Noch im OP-Saal wird Dir dann ein Katheter gelegt - dieser Katheter hat meißt zwei Eingänge und einen Ausgang. An einem der Eingänge wird er an eine Spülflüssigkeit angeschlossen, diese Flüssigkeit ist nichts anderes als Kochsalzlösung - mit dieser wird die Blase über Nacht gespült. Der Urin + die gebrauchte Spülflüssigkeit wird zu einem Bettbeutel geleitet und wird regelmässig geleert.


    Sollte am nächsten Tag kein Blut mehr in dem Beutel sichbar sein, wird die Spülung der Blase beendet und du darfst aufstehen und kannst dich bewegen.


    Ab diesem Zeitpunkt ist es sehr sehr wichtig, dass Du sehr viel trinkt!!!


    Warum ist dies Wichtig:


    Auch wenn man keine OP-Wunde / Narbe sieht, so hat man dennoch eine. Damit der Urin nicht zu konzentriert ist, muss sehr viel getrunken werden, am bestens sind Tee´s und stilles Mineralwasser - je mehr man trinkt, je besser ist es für die Blase.


    Es dürfen ruhig deutlich über 4 Liter sein ... am besten 5 bis 6 Liter - solange es dann keine Probleme mit dem Kreislauf (Blutdruck) gibt.


    Nach weiteren 2 bis 3 Tagen im Krankenhaus wirst du dann entlassen.

    Solltest Du im Krankenhaus "Blasenkrämpfe haben", was durch den Katheter ausgelößt werden kann - so laß Schmerzmittel geben lassen - ansonsten ist die OP nicht schmerzhaft.


    Wieder daheim:


    Hier auch unbedingt darauf achten, dass du Dich schonst - denn bis die OP-Wunde verheilt ist, kann es 4 Wochen dauern. Daher kann es sein, dass auch noch 2 bis 3 Wochen nach der OP Blut im Urin ist!

    Wichtig: Weiterhin sehr sehr viel trinken. Tee, stilles Mineralwasser .., ebenfalls kann Melone oder auch Gurken gegessen werden. Am Abend darf es auch eine Flasche alkoholfreies Hefeweizen sein - sonst bitte kein Alkohol.


    Nimm es bitte ernst, wir haben hier schon sehr oft "leichtsinnige Patienten" erlebt, die nach der TUR-B im Garten gearbeitet haben, Renovieren wollten - ober mal eine Kiste "Bier" in den Keller tragen wollten - all das hat nur dazu geführt, dass eine bei der OP verödete Ader aufgegangen ist - und sie in der Notaufnahme gelandet sind - wo dann in einer Not-OP die Ader wieder verschlossen werden mußte.


    Folgen der OP:


    Zum einen wird es sich die ersten Tage (ca. ein bis zwei Wochen) so anfühlen, als hättest du eine Blasenentzündung. Es kann etwas schmerzen beim Urinieren und die Blase kann etwas verkrampfe.

    Du wirst einen sehr starken Harndrang verspüren - oftmals ist es so, dass die Toilette nicht zu weit entfernt sein sollte - und man keine "10 Meter" von dem Signal "Ich muss zur Toilette" bis "jetzt kommts" Zeit hat.

    Eine Wunde in der Blase heilt eben etwas schlechter, weil in der Blase ein "feucht-warmes" Klima herrscht und die Blase (somit auch die Wunde) ständig in Bewegung ist - denn die Blase dehnt sich, wenn der Urin aus den Nieren nachläuft und beim Urinieren zieht sie sich wieder zusammen.


    Daher wirklich beachten - es kann bis zu 4 Wochen dauern, bis die Blase soweit verheilt ist, dann man sich körperlich wieder belasten kann.


    Auch meine Hinweise, mit dem Trinkverhalten, dem Schonen usw. solltest du ernst nehmen!


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Danke für deine Info.


    Ist das aber auch normal das so ein großer Fetzten mit raus gekommen ist?

  • Du solltest nur schauen, ob der Urin wieder "klarer" wird - würde er jetzt weiterhin wie "Kirschsaft" aussehen, dann ab in die Klinik - denn dann kann es sein, dass eben eine Ader aufgegangen ist, die bei der TUR-B verödet wurde.

    Ist der Urin wieder klar - dann kein Grund zur Sorge.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Da kommen wie so blutklumpen raus dann ab und zu normal mit bisschen Blut dann wieder Klumpen.

  • Hallo Edi


    Erstmal super, dass es kein Karzinom war!

    Mein Mann hatte nach der 1. TURB auch ca nach 2 Wochen etwas, was er als ‚Nachgeburt‘ beschrieben hat und danach 2 Tage mal mehr mal weniger blutigen Urin mit Gerinnseln. Der Urologe meinte (und das stand auch in dem ‚Verhalten-nach-TUR-Blatt), dass sich Wundschorf lösen kann.

    Einfach viel trinken und schonen, nur wenn es ausschliesslich sehr blutig bleibt oder Du nicht mehr Pinkeln kannst solltest Du zum Arzt - so wie es AndreasW schon geschrieben hat...

    Gute Besserung!

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