Hallo liebes Forum,
nachdem ich hier im Forum schon lange still mitlese und dadurch schon viele wichtige Infos erhalten habe, möchte ich mich euch nun auch vorstellen. (Irgendwie konnte ich bisher noch nicht so richtig den Mut dafür aufbringen.) Ich komme aus Bayern bin 45 Jahre, verheiratet und habe 2 Kinder (9 und 11 Jahre).
Begonnen hat bei mir alles Anfang 2016 mit gerade mal 43 Jahren. Nachdem ich schon zuvor immer wieder mit Blasenentzündungen zu tun hatte, war ich auch dieses Mal wieder bei meinem damaligen Urologen. Die Behandlung zog sich über einen längeren Zeitraum und kein Antibiotikum half. Mein damaliger Urologe hielt nichts von einer Spiegelung der entzündeten Blase und nachdem auf mich auch sonst keine Risikofaktoren zutrafen (zu „jung“, Nichtraucherin…) wurde einfach weiterhin mit verschiedenen Antibiotika therapiert.
Am 30.04.2016 hatte ich dann abends richtig viel Blut im Urin. Ich war total geschockt und beschloss einen anderen Urologen aufzusuchen. Dieser spiegelte die Blase und sah etwas Auffälliges. 1 ½ Wochen später folgte die TURB und danach war klar, dass ich mich von meiner Blase verabschieden muss. Am 8.6.2016 bekam ich im Uniklinikum Großhadern in München meine Neoblase. Aufgrund des Befundes nach der OP (pT3b G3, pN0 (0/22 LK), L0, V0, Pn1) folgten von Juli bis Ende Oktober 2016 noch vier Zyklen Chemo (Cis/Gem).
Anfangs klappte es mit der Neoblase sehr gut. Ich war kontinent und hatte von Beginn an ein gutes Gespür, wann die Neoblase voll war. Auch konnte ich die Blase recht gut ohne großartig Restharn leeren. Leider hat sich das nach ca. einem dreiviertel Jahr nach der OP geändert, da sich eine Hyperkontinenz eingestellt hatte. Seither muss ich mich ca. 5 – 6 mal täglich selbst katheterisieren. Damit komme ich aber ganz gut zurecht (wenn ich es mir auch anders gewünscht hätte). Hauptsache dicht!
Mir geht es inzwischen wieder sehr gut Ich habe mich mit der Situation arrangiert und fühle mich nur seltenen eingeschränkt. Ich hatte bereite Mitte Januar 2017 wieder mit einer 6-wöchigen Wiedereingliederung zu arbeiten begonnen und arbeite seither wieder in meinem ursprünglichen Teilzeitumfang mit 50%. Ich wollte damals für mich und auch für meine Familie schnellstmöglich zurück in den Alltag.
Die größte Belastung empfinde ich durch die Angst, die mich täglich begleitet, dass der Krebs zurück kommen könnte (und die kann mir leider niemand nehmen). Ansonsten genieße ich es, dass es mir wieder so gut geht und hoffe, dass das auch so bleibt.
Viele Grüße
hope4