Hallo an alle hier!Nach längerem stillen mitlesen hier möchte ich nun mein Erlebtes erzählen.Erstmal stelle ich mich kurz vor.Ich bin weiblich,37 Jahre alt und Mutter eines 3jährigen Sohnes.Alles begann mit einer vermeintlichen Blasenentzündung, so dachte ich, die mich erstmals zum Hausarzt führte.Aber irgendwie ging es mir schon länger schlecht.Ich hatte sehr lange schon mit starker Übelkeit,Müdigkeit,verändertem Geschmacksinn zu tun und öfter habe ich auch einfach gespürt "Irgendwas stimmt mit mir nicht".Habe aber immer gedacht naja ich habe gerade sehr viel Stress da kann der Körper schon mal verrückt spielen.Zurück zum Hausarzt.Ich hatte Schmerzen beim Wasser lassen und in der Blase.
Der Hausarzt machte einen Streifenurintest der aber in Ordnung war.Hm komisch dachte ich.Er verschrieb mir ein Einmalantibiotikum und meinte damit müsste es bald besser gehen.Gesagt getan.Es wurde auch schnell besser.Aber genauso schnell wie es besser wurde ging es mir auch wieder schlecht.Also dachte ich mir 2 Tage später ich gehe mit meinen Beschwerden mal zum Gynäkologen.Dieser machte im Rahmen seiner Diagnostik einen vaginalen Ultraschall und da war das Elend auch schon zu sehen."Sie haben da etwas in der Blase was da nicht hinein gehört".Mit diesem Satz ist für mich eine Welt zusammen gebrochen.
Das war der 14.6.18 .Es waren zwei weisse Flecken zu sehen.Die Ärztin meinte ich solle vom schlimmsten ausgehen und überwies mich zum Urologen.Der Urologe machte eine Anamnese und hoffte bei mir auf Endometriose in der Blase.Eine Woche verging bis zur Blasenspiegelung.Die Woche warten war die Hölle und das weitere warten danach noch viel mehr.Die Blasenspiegelung wurde gemacht und der Arzt beendete die Untersuchung mit den Worten "Sie haben multiplen Blasentumor,lenken sie sich ab,wir müsssen erst den histologischen Befund abwarten" dann bekam ich meinen Einweisungsschein fürs Krankenhaus(die OP war für 14 Tage später geplant) und eine Überweisung fürs MRT Becken und Abdomen.
Auf meine Frage ob es denn auch etwas gutartiges sein könne antwortete der Arzt er unterscheidet immer zwischen bösartig und bösartig.Danach durfte ich Abtreten denn der nächste Patient stand schon in der Pipeline.Ich habe nur noch geweint,fast 2 Wochen lang,ich konnte nicht mehr essen,nicht mehr schlafen,was wird aus meinem Sohn meiner Familie,tausend Fragen,warum ich,woher kommt der Mist(ich arbeite im Einzelhandel Textilien,vielleicht hab ichs von dort?),ich habe doch noch einen Kinderwunsch und so viel vor....Alles verschwamm in mir und meinen Tränen.Im Krankenhaus und überall wo ich mit der Diagnose hin komme da schauen mich immer alle an und meinen ich wäre viel zu jung für diesen Krebs.
Die OP hatte ich nun hinter mir und der histologische Befund ergab dann 5 kleine papilläre Tumore (max.8-10mm) die in toto reseziert wurden.2 waren ein PLUMP und 3 davon papilläres Urothelkarzinom low grade.Also hatte ich es nun schwarz auf weiss.Ich habe Krebs.Für mich bis heute ein riesen Einschnitt in mein Leben.Das MRT zwischen zeitlich war ohne Befund.6 Wochen später die N-TUR-B die auch ohne Befund war.Insgesamt bin ich mit meinem Befund in das intermediate Risk
eingestuft und soll jetzt 3Jahre mit Mito Extra behandelt werden.Die wöchentlichen habe ich hinter mir.Bin jetzt insgesamt bei der 4.Installlation nach TUR-B angekommen.
Die erste Nachuntersuchung war auch ohne Befund.Und nun habe ich immer noch sehr viele offene Fragen und hoffe die hier beantwortet zu bekommen.
Entschuldigung für diesen mega langen Text,aber es tat mir jetzt wirklich gut das alles mal hier nieder zu schreiben.
1.Muss man diesen Befund wirklich 3 Jahre behandeln?
Ich finde nirgends etwas darüber was belegt das die Dauer der Behandlung den Erkrankungsverlauf beeinflusst bzw. wie lange man generell bei intermediate Risk behandelt.
Mein Arzt behandelt auch niedriges Risiko über die Dauer von 3 Jahren.Ich frage das da ich noch ernsthaften Kinderwunsch habe und ich nach 3 Jahren dann schon 41 Jahre alt bin und es dann ja immer schwieriger wird,ich hatte beim ersten Kind schon lange gebraucht um Schwanger zu werden.
2.Wie seht ihr das generell mit der Erkrankung und dem Kinderwunsch?
Vielleicht gibt es ja auch noch andere Betroffene hier die nach der Diagnose noch ein Kind bekamen?Meldet euch bitte mal!
3.Da ich durch die ganze Sache ziemlich durch den Wind bin habe ich mein Körpergefühl verloren(man fühlt sich ja von seinem Körper im Stich gelassen).
Immer wieder habe ich Angst das sich Metastasen bilden könnten.Kann mich da jemand aufklären?Ist die Angst berechtigt?
Danke fürs zuhören bzw. fürs lesen.