Welcher Weg ist der Richtige ? Blasenentfernung oder Chemotherapie ?

  • Hallo zusammen,

    ich bin schon sehr gespannt auf Eure Ansichten und werde Euch nun meinen Werdegang einmal schildern.

    Es fing 2011 mit der Diagnose und Entfernung der Prostata mittels DaVinci Methode in Gronau an. Der Eingriff verlief gut und wie man mir damals sagte würde zur Sicherheit der Beckenbereich einer Bestrahlung unterzogen. Diese fand 2012 statt. Es folgten 6 entspannte Jahre.

    Diese fanden im August 2018 ein jähes Ende. Nach Blut im Urin und nachfolgender Blasenspiegelung beim Urologen wurde ich zur 1. TUR B ins Krankenhaus geschickt.

    Die Diagnose:

    Erstbefund von oberflächlichen, multilokulären, papillären Blasentumoren (p Tis, pTa, pT1G2(High Grade))


    Zur Überprüfung fand eine 2. TUR B 6 Wochen später statt mit folgender Diagnose:

    Nachweis eines Residual-Urothel-Ca der Harnblase pTis G3 (Hinterwand) Z.n. TUR B am 21.8.2018 mit Erstbefundung von oberflächlichen, multilokulären, papillären Blasentumoren (pTis, G3, pTa, pT1G2 (High Grade))


    An dieser Stelle wollte mein Urologe die Blase schon entfernen lassen. Darauf hin holte ich mir bei mehreren Ärzten Meinungen ein.

    Ergebnis:

    Urologe sagt Blase muss raus

    2 Krankenhäuser sagen 3. TUR B mit anschließender Chemo mit BCG

    1 Krankenhaus sagt keine 3. TUR B sondern BCG Therapie über 3 Jahre

    Ich habe mich zur 3. TUR B entschieden um sicher zu gehen dass die Blase Tumor frei ist, was mir seitens der Ärzte als gut vorstellbare Möglichkeit suggeriert wurde.


    Also 3. TUR B mit PDD mit niederschmetterndem Ergebnis am 11.12.2018.

    Diagnose:

    Multilokuläres urotheliales Carcinoma-insitu (pTis, G3), sowie papilläres Urothelcarcinom (pTa, G2)

    Zustand nach TUR-Blase am 21.08.18 mit Erstbefundung von oberflächlichen, multilokulären, papillären Blasentumoren (pTis, G3, pTa, pT1 G2 (High Grade) und Zustand nach TUR-Blasen-Nachresektion incl. Mapping am 09.10.18 mit Nachweis eines residualen Urothelcarcinoms der Harnblase (pTis, G3 Hinterwand)


    So, Krankenhaus und Urologe sagt Blase muss raus. Ein Prof. ist weiterhin der Meinung dass die BCG Therapie über 3 Jahre der richtige Weg wäre.

    Rein gefühlsmäßig wäre ich für eine Blasenentfernung, das erscheint mir die sinnvollste Methode.

    Was meint Ihr dazu ?

    Viele liebe Grüße in die Runde

    Reimund

  • Hallo Reimi520 ,

    ich denke das "Blase raus" das leidliche Thema Blasenkrebs schlagartig beendet. Gerade die immer wieder auftauchenden Rezidive, dazu das pTis sagen mir das hier die BCG Therapie es schwer haben wird die Angelegenheit aus der Welt zu schaffen.

    Du bist 57, wirst also die Blasenentfernung ziemlich gut verkraften, mit einer Neoblase wirst du gut zurecht kommen und hast nicht ständig die Angst im Nacken ob es nicht wieder zu Rezidiven kommt.

    Auch ist eine 3 jährige Therapie mit BCG nicht zu unterschätzen, das würden 3 schmerzhafte Jahre mit ungewissem Ausgang.

    Ich frage mich gerade warum man nicht schon im September/ Oktober mit der BCG Therapie angefangen hat und die Entscheidung erst jetzt getroffen werden soll. Diese Zeitverzögerungen machen mir sorgen, bei dir scheinen die Rezidive regelrecht zu explodieren.


    Also, wenn du mich fragen würdest, (hab seit knapp 15 Jahren eine Neoblase) würde ich dir dazu raten die Blase entfernen zu lassen und gegen eine Neoblase einzutauschen.


    Gruss aus Aachen,

    Rainer

  • Hallo !


    Kann mich den Worten von Rainer nur anschliessen.

    Habe meine Neoblase seit Juli 2018.

    Habe die Entscheidung recht schnell getroffen und nicht bereut.

    Gruss Stefan

    :sleeping:

  • Hallo Reimund,

    nur ganz kurz: Ich habe mich in ähnlicher Situation zur Entfernung entschlossen - und bin bis heute froh drum. Mein Weg in kurz siehe Signatur - lieber Ende mit Schrecken, als Schrecken ohne Ende - mehr gern später.

    Lieben Gruß Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Danke für Eure Meinungen. Ich sehe es ähnlich. Apropos Neoblase, mir wurde gesagt wg. der Bestrahlung ginge so etwas nicht. Der bestrahlte Bereich würde nicht oder wesentlich schlechter heilen.

    Gibt es da auch schon Erfahrungswerte ?

    LG

    Reimund

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