Mama betroffen

  • Liebes Forum,

    vor circa zwei wochen ging meine Mama (66 Jahre) aufgrund von Blut im Urin zum Urologen, der bei der Sono einen Tumor in der Blase diagnostizierte.


    Beim Rausgehen sagte er ihr aber noch, sie solle sich nicht verrückt machen. Seiner Erfahrung nach sähe das nicht bösartig aus (kann man das in der Sono denn erkennen?!).


    Kurz darauf hatte sie im Klinikum in Dortmund einen Termin in der Urologie, dort bestätigte man den Tumor an der rechten Blasenseitenwand und sagte dort ebenfalls, es sähe nicht schlimm aus.


    An diesen Stellen weiß ich nicht, inwieweit meine Mama das richtig wieder gibt oder für mich beschönigt.

    Was haltet ihr von diesen Aussagen?


    Am 18.12. fand nun die Tumorresektion statt, am 20.12. also heute wurde Mama entlassen, also heute. Die Histologie steht noch aus, meine große Sorge ist nun, dass es sich durch Weihnachren alles verzögert und wir wertvolle Zeit verlieren. Zudem hat der behandelnde Urologe bis zum 8.1. Urlaub :(


    Im Krankenhaus sei ihr nur gesagt worden, dass der Tumor zwei Zentimeter groß gewesen sei und sie nun in drei Monaten zur Spiegelung kommen solle. Im kurzen Entlassbericht steht, dass das Procedere hingegen von der Histologie abhängt


    Könnte es sein, dass es doch kein Krebs ist? Mama sprach mal von einem Myom, das habe man ihr im Krankenhaus gesagt.

    Oder hätte man das schon bei der Spiegelung erkannt?


    Ich weiß, dass alles spekulativ ist, aber ich weiß grade nicht, wie ich sonst die Feiertage überstehen soll.


    Für Antworten wäre ich sehr dankbar!


    Viele Grüße!

  • Liebe Pray,


    ca. 90% aller "Gewächse" die in der Blase wachsen, sind bösartige Tumore - von daher ist es schwierig hier zu sagen, es wäre etwas gutartiges. Anhand Ultraschall kann niemand, auch nicht der beste Urologe erkennen, ob das Gewächs nun gut - oder bösartig ist.

    Herausfinden kann man dies nur durch eine Blasenspiegelung und anschliessend eben die TUR-B mit dem vorliegen eines histologischen Befundes.


    Das deine Mutter schon zwei Tage nach der TUR-B entlassen wurde, kann aufzeigen, dass hier nicht Tief geschnitten werden mußte - denn sonst würde sie einen Krankenhausaufenthalt von 4 bis 5 Tagen haben.


    Ich weiß, dass die Wartezeit auf den Befund nervenaufreibend ist - aber dies ist leider so und man darf sich deswegen auch nicht verrückt machen, so schwer wie das auch fallen mag, aber ohne Befund und Histologie wäre es ein Rätselraten und das möchten wir hier nicht veranstalten.

    Daher übe dich in Geduld - und Zeit verliert ihr nicht, egal welcher Befund nun heraus gekommen ist / heraus kommt.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Nun liebe Prayforhope ,

    solange es keine Histologie gibt kann man wirklich nichts sagen. Ich denke das wenn es wirklich ein Tumor der aggressiveren und tief eindringen Art gewesen wäre hätte man sie nicht mit der Aussage "Myom" entlassen. Also, es heißt abwarten und sich nicht all zu große Sorgen machen.


    Gruss Rainer

  • Hallo lieber Andreas, hallo lieber Rainer!


    Ganz herzlichen Dank für eure schnellen Rückmeldungen!

    Ich weiß auch, dass ihr Recht habt und man das Ergebnis erst abwarten muss, aber dieses Warten...Uff!!


    Warum hätte man denn eine längere Verweildauer im KH nach der Resektion wenn tiefer geschnitten würde?

    Zur Sicherheit, oder weil dann tatsächlich Komplikationen auftreten?


    Mama ist vor zwei Jahren lebertransplantieet worden aufgrund einer Autoimmunhepathitis (und schon alleine deshalb würde ich ihr nach dem Kampf soooo gern ein paar ruhige sorgenfreiere Jahre gönnen), so dass die schnelle Entlassung auch mit dem hohen Infektionsrisiko bei Immunsupression zusammen hängen kann. Das weiß ich aber nicht


    Gespült wurde die Blase laut Aussage meiner Mutter nach dem Eingriff auch, das hatte ich hier auch mehrfach so gelesen. Mit was, wusste sie leider nicht und hat auch nicht gefragt.

    Hier im Forum hatte ich das so verstanden, dass man das bei gesicherter Krebsdiagnose macht, um einen Rückfall zu minimieren? Oder passier dies auch präventiv?


    Vielen lieben Dank nochmal für eure schnellen Antworten ☺️

  • Nun Pray,


    die Blase ist in mehreren unterschiedlichen Schichten aufgebaut.


    von Innen nach Aussen:


    - Blasenschleimwand


    - Bindegewebe


    - dann kommen zwei Muskelschichten


    - und aussen um die Blase herum ist dann noch eine Fettschicht.


    Wenn das "Gewächs" nicht mehr oberflächlich war, dann mußte man bis zur Blasenmuskulatur schneiden.

    Diese Blasenmuskulatur ist aber ständig in Bewegung (wenn Urin in die Blase läuft, dann dehnt sich die Blase ... beim Urinieren, zieht sie sich wieder zusammen).


    Durch diese dauernde Bewegung, das "feucht warme Klima" heilen dort Wunden schlecht und damit muss der Katheter nach der TUR-B länger verbleiben und ebenso der Krankenhausaufenthalt. Denn man muss ja sichergehen, das sämtliche Adern gut verschlossen wurden während der OP und nicht wieder aufgehen.






    Blasenspülung:

    Nach der TUR-B wird direkt noch im OP-Saal ein Katheter gesetzt, dieser Katheter hat zwei "Eingänge" und einen "Ausgang" - an einen der Eingänge wird ein Beutel mit Kochsalzlösung angeschlossen ... über den wird die Blase eben mit NACL gespült.

    Am Ausgang wird ein Bettbeutel angeschlossen, sodass der Urin und die Spülflüssigkeit abfließen kann und man zeitgleich schauen kann, ob und wieviel Blut noch kommt!


    Zur Verringerung von Rezidiven, wird bei einigen Patienten bis ca. 24 Stunden nach der TUR-B eine Frühinstillation mit Mitomycin gemacht - dazu wird eine "Spritze" mit einer blauen Flüssigkeit an den zweiten Eingang des katheters angeschlossen, die Blasenspülung beendet - der Katheterausgang still gelegt und dann das Mitomycin in die Blase gegeben.

    Dort würde es dann 2 Stunden verbleiben - und dann die Kochsalzspülung wieder in betrieb genommen.


    Gruß

    AndreasW

    22.06.2012 erste [lexicon='TUR-B'][/lexicon] apfelgrosser [lexicon='Tumor'][/lexicon] wurde soweit wie sichtbar entfernt
    03.07.2012 Tumorklassifikation:
    ICD-0: C67 M8130/21 G1 pTa pNx pMx l0 v0 Rx
    22.10.2012 zweite [lexicon='TUR-B'][/lexicon], diesmal ohne Befund
    16.12.2013 dritte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], 5 rezidive wurden entfernt. high grad (rpTa)
    24.06.2016 vierte [lexicon='TUR-B'][/lexicon], ein [lexicon='rezidiv'][/lexicon] pTa G1

    „I am the master of my fate, I am the captain of my soul“

  • Danke schön!


    Mama erzählte eben noch, dass der Operateur ihr danach gesagt habe das es bösartig sei. Das sei es laut seiner Aussage eigentlich immer, wenn etwas blute...


    Vorher sagte ja noch der Urologe, sie solle sich keine Sorgen machen, es sei kein krebs und auch der untersuchende Arzt im Krankenhaus warf Myom in den Raum.


    Gesagt wurde ihr beim entlassgespräch nur, sie solle alle drei Monate zur Blasenspiegelung. Wie kann der Arzt das Wissen, ohne Histologie?


    Ich versteh das alles nicht.


    Was haltet ihr davon?


    Können wir die Feiertage noch abwarten bez. der Histologie oder empfiehlt es sich, Drück zu machen, um keine Zeit zu verschenken.

    Was meint ihr?

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