Kassenpatient oder privat Kranken versichert- wie groß sind die Unterschiede ?

  • Hallo, ihr lieben Betroffenen oder Angehörige von Betroffenen.

    Ich musste immer lesen: Operiert von Professor sowieso - operiert von Professor ...usw.

    Stets waren Professoren die Operateure bei größeren urologischen Operationen.

    Als mein Mann zur TUR- B war, kam man mit dem Stationsarzt auf das Thema zu sprechen, wer denn solche großem OPs macht. Bei Kassenpatienten zumeist ein Oberarzt bei privat mit Chefarztbehandlung- ja da kämen dann die Professoren ins Spiel. Kassenpatienten können sich den Operateur nicht aussuchen. Wie sieht das bei privat Versicherten aus? Ist schon traurig dies zwei Klassenmedizin. ||

  • Na ja, ich lass das mal so stehen. Ob die Wirklichkeit das immer so widerspiegelt steht auf einem anderen Blatt. Der Patient schläft während des Eingriffs und sieht nicht ob nun ein Professor, ein Oberarzt oder ein Assistenzarzt das Skalpell führt. Ich glaube nicht, dass die jungen Ärzte es nur vom zuschauen erlernen. Im Zeitalter von Fallpauschalen ist es auch für die Abrechnung nicht mehr relevant. Aber, oft ist dieses übertriebene Ehrfurcht vor Titeln das Mass aller Dinge.


    Gruß Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Liebe @Isabell ,


    es ist nicht gesagt, dass ein Professor besser operieren kann oder geübter darin ist! Ein Professor zeichnet sich dadurch aus, dass er lehren kann. Wenn man Pech hat, hat der Professor in der letzten Zeit mehr gelehrt als operiert.


    Und nein, ich will hier nicht die Professoren "schlecht machen". Aber ein Professorentitel ist kein Garant für einen guten Operateur!



    Liebe Grüße - und nicht verrückt machen lassen,


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.

  • Liebe Isabell,

    hier muss ich widersprechen - die Aussage mag für das Krankenhaus gelten, in dem dein Mann operiert wurde. Das darfst du bitte nicht verallgemeinern.

    In Berlin gibt es mindestens 3 Chefärzte / Professoren die auch die Kassenpatienten operieren. Die Zystektomie ist eine große Nummer, die sehr viel Erfahrung und Geschick erfordert und schon daher wird sie von den erfahrensten und versiertesten Urologen in den Kliniken durchgeführt.

    Für die TURB mag gelten, dass hier öfter Assistenzärzte am wirken sind - aber irgendwie müssen alle mal anfangen. Auch der Neoblasenoperateur hat mal als Medizinstudent angefangen

    ....und wer sagt denn, dass der Prof, der eine Op 5 x im Jahr macht besser ist als sein Oberarzt, der das 30 mal im Jahr macht ...

    Die Erfahrung vieler hier ist eher, dass man bei einer Zystektomie als Kassenpatient nicht schlechter gestellt ist als ein Privatpatient! Für die Unterbringung - Zimmergrösse und Komfort mag anderes gelten - aber nicht für den Operateur.

    Gruß von Barbara - Kassenpatientin mit Neoblase, operiert von Prof. Weikert, Chefarzt der Urologie im Berliner Humboldt Krankenhaus und einer ganz netten Assistenzärztin die jetzt schon Fachärztin ist und bestimmt auch bald Neoblasen alleine baut

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Liebe Isabell,


    vielleicht liegt es an Berlin ;) aber ich kann Barbaras Beitrag in Gänze und mit vollem Einverständnis unterschreiben!


    Prof. Magheli aus Berlin hat bisher alle Patienten die ich kenne, die sich einer Zystektomie unterziehen mussten, unabhängig vom Status selbst operiert. Und bei Nachoperationen in anderen Häusern und mit anderen Operateuren steht er mit am Tisch und passt auf sein Werk auf, wie gerade bei unserem Mitglied Mir.


    Liebe Grüße vom Mandelauge - Kassenpatientin mit Neoblase, operiert von Prof. Magheli, Chefarzt der Urologie und Ärztlicher Direktor am Urbankrankenhaus in Berlin - mit späterer Adnexektomie (Eierstockentfernung) an der Charite durch Dr. Lanowska, mit Magheli als Aufpasser an der Seite :)

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Na ja, ich lass das mal so stehen. Ob die Wirklichkeit das immer so widerspiegelt steht auf einem anderen Blatt. Der Patient schläft während des Eingriffs und sieht nicht ob nun ein Professor, ein Oberarzt oder ein Assistenzarzt das Skalpell führt. Ich glaube nicht, dass die jungen Ärzte es nur vom zuschauen erlernen. Im Zeitalter von Fallpauschalen ist es auch für die Abrechnung nicht mehr relevant. Aber, oft ist dieses übertriebene Ehrfurcht vor Titeln das Mass aller Dinge.


    Gruß Wolfgang

    Ja, das ist nicht von der Hand zu weisen. Mancher Oberarzt strengt sich womöglich sogar noch mehr an, weil der noch eine Karriere vor sich hat. Der Professor und womöglich noch ärztlicher Direktor ist am Zenit angekommen. Das mit der Chefarztbehandlung bei Privatver- sicherungen scheint auch nur Abzocke zu sein, weil so viele Chefärzte hat keine Klinik, damit man all die Privaten mit der Einstufung von einem Chefarzt behandeln könnte. Ja, aber wenn ein Stationsarzt solche Aussagen trifft - da bleibt was glaubhaft hängen.

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