Vorstellung

  • Ich bin männlich 79 Jahre alt. Im Oktober 2018 wurde Blasenkrebs diagnostiziert. Erste TUR-B Mitte Oktober im Krankenhaus München-Harlaching. Zweite TUR-B Anfang

    Dezember. Urothelkarzinom der Blase pT1,G3 sowie pTa, high grade.

    Seit 9. Januar 2019 bekomme ich 6 BSC-Instillationen die ich ganz gut vertrage. Zum Glück kann das in meiner 2. Heimat Südafrika geschehen. Unter der Sonne Afrikas ist das sicher leichter zu ertragen, als bei Schmuddelwetter in München.

    Anfang Mai soll zur Kontrolle eine Blasenspiegelung erfolgen. Wie es dann weitergeht wird sich zeigen.


    Zusammengefügt durch wolfgangm am 14.02.2018


    Gestern hatte ich die letzte der ersten 6 BCG-Instillationen. Nachdem ich die ersten gute vertragen habe, hat es mich Gestern ganz schön geschlaucht. Schmerzen im Unterleid, Kopfschmerzen, sehr Matt, starken und besonders häufigen Harndrang, Blut und Partikel im Urin. Heute geht es mir wesentlich besser, der Urin ist wieder klar.

    Weiß jemand ob das normal ist? Ist das vielleicht ein Zeichen, dass meine Blase auf die Behandlung anspricht?

  • Ich grüße dich Nobbi,

    ja ! so läßt es sich aushalten, das würde ich mir auch gerne gefallen lassen.

    Ein pT1 G3 und ein pTa G3 , ich würde sagen hart an der Grenze wo noch BCG möglich ist.


    Die BCG - Therapie ist schon für wesentlich jüngere Patienten eine enorme Herausforderung, auch wenn man die ersten paar Instillationen noch recht gut verträgt, so werden die Nebenwirkungen ab der 4 Instillation deutlich spürbar werden.

    Die Abbruchrate bei der BCG-Therapie beträgt ca. 50 % ... also gerade mal die Hälfte der Betroffenen hält die 3 jährige Therapie auch durch.



    Hier unsere gesammelten Werke zu der BCG-Therapie:

    Informationen zur BCG-Therapie:

    Die BCG - Therapie ist in den meisten Fällen auch kein Spaziergang, hierbei handelt es sich im abgeschwächte aber dennoch lebendige Tuberkulosebakterien, die per Katheter in die Blase gegeben werden, dort müssen die Bakterien ca. 2 Stunden verbleiben und können dann ausgeschieden werden.

    Durch diese Bakterien kommt es in der Blase zu einer Immunreaktion, was eine Blasenentzündung auslöst. Diese Immunreaktion des Körpers soll dazu führen, dass die körperlichen Antikörper auch Krebszellen in der Blase bekämpfen und so neue Tumoren verhindern helfen.


    Therapieplan wird sich wie folgt aufteilen:

    1. eine 6 wöchige Initialtherapie mit je einer Therapie pro Woche

    2. der Erhaltungstherapie mit 3 Instillationen in wöchentlichem Abstand in den Monaten 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 (gerechnet nach der letzten TUR-B). In diesem Schema werden insgesamt 27 Instillationen über einen Zeitraum von 3 Jahren verabreicht.


    Nebenwirkungen:

    Bei einer immunologischen Behandlung mit BCG kann die Harnblase in den Tagen nach der Behandlung gereizt sein. Dies kann insbesondere beim Wasserlassen zu Schmerzen (Krampfartig) führen und Harndrang verursachen. Die Patienten können auch etwas Blut im Urin und leicht erhöhte Temperatur haben und an Müdigkeit leiden.

    Weiterhin kann die Therapie grippeähnliche Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Muskelschmerzen, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen.

    All diese Nebenwirkungen betreffen Großteils die ersten 48 Stunden nach der Instillation des BCG - danach sollten sie deutlich abklingen. Der verstärkte Harndrang aber, kann noch Monate nach der Behandlung auftreten (Reiz - und Schrumpfblase).

    Die ersten paar Instillationen werden recht Problemlos und mit kaum Nebenwirkungen vorüber gehen, unsere Erfahrung zeigt, dass ab der dritten bis vierten Instillation mit den ersten deutlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist - die sich dann von Behandlung zu Behandlung noch steigern können.


    Hygiene:

    Am Tag und Folgetag der Instillation sollte man verstärkt auf die Hygiene achten und nicht nur nach jedem Toilettengang die Hände waschen, sondern auch desinfizieren, ebenso ist es hilfreich die Toilette selbst mit Desinfektionsspray nach jedem Toilettengang zu reinigen.

    Durch den verstärkten Harndrang sollte man ebenso darauf achten immer eine Toilette in der Nähe zu haben, aus eigener Erfahrung weiß ich, das man oftmals keine 20 Meter weit kommt, wenn man erst mal merkt das man mal "muss".

    Durch die Blutbeimengungen im Urin, der dann auch Gelleeartig sein kann, bietet es sich an am Tag der Instillation und dem Folgetag Einlagen zu tragen, sodass man sich die Unterwäsche nicht versaut.

    Diese Inkontinenzeinlagen kann der Urologe als so genanntes Hilfsmittel verschreiben, sollte dies geschehen sein, sollte man mit der Krankenkassen in Kontakt treten und sich das Sanitätshaus nennen lassen mit denen sie zusammenarbeiten. Danach dann das Sanitätshaus aufsuchen, dort findet eine Beratung statt und eine Abklärung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse.


    Nach der Instillation:

    ca. 1 1/2 Stunden nach der Instillation kann man beginnen mit trinken, das Beste sind Tee´s oder stilles Mineralwasser. Kohlensäurehaltige Getränke können die Blase zusätzlich reizen. Je mehr man trinkt, je besser wird die Blase gespült, Anhaltspunkt ist ein Liter Flüssigkeit pro Stunde das sollte man dann ca. 4 Stunden lang machen und ab dann kann weniger getrunken werden.

    Gönne Dir am Tag der Instillation + dem Folgetag ruhe, auch wenn du wahrscheinlich nach den ersten Instillationen kaum Nebenwirkungen verspüren wird, werden die Nebenwirkungen von Behandlung zu Behandlung mehr werden, teilweise kann es auch Aufgrund der Nebenwirkungen zu einem Therapieabbruch kommen.

    Ebenso muss der Arzt bei der Instillation aufpassen, dass z.B. die Harnröhre nicht verletzt wird und somit BCG in die Blutbahn kommt, denn dann kann es zu einer Bcgitis kommen (Tuberkulose).


    MedacBCG-Fachinformationen


    Ließ Dir diese Fachinfo wirklich sehr gut durch - um dann auch die Nebenwirkungen einschätzen zu können. Vorallem aber sollte der Urologe über die Nebenwirkungen informiert werden (vorallem dann, wenn sie verstärkt auftreten).


    weitere Nebenwirkungen (kann bis zu 1 Behandelten von 100 betreffen)

    • Schwere systemische BCG-Reaktion/-Infektion, BCG-Sepsis (weitere Informationen finden Sie weiter unten)

    • Mangel an Zellen im Blut (Zytopenie)

    Anämie (Abnahme des Hämoglobins im Blut)

    • Reiter-Syndrom (Arthritis mit Entzündung der Haut, der Augen und der Harnwege)

    • Lungenentzündung (miliare Pneumonie)

    • entzündliche Reaktionen der Lunge (Lungengranulomatose)

    Leberentzündung (Hepatitis)

    • Hautabszesse

    • Hautausschlag, Entzündung der Gelenke (Arthritis), Gelenkschmerz (Arthralgie).

    In den meisten Fällen sind diese Nebenwirkungen Zeichen einer allergischen Reaktion (Überempfindlichkeitsreaktion) gegenüber BCG. In einigen Fällen kann es erforderlich sein, die Behandlung abzubrechen.

    • Harnwegsinfektion, Blut im Urin (Makrohämaturie)

    • ungewöhnlich kleine Blase (Einschränkung der Blasenkapazität), ungewöhnlich geringe Urinmengen (Harnstauung), Schrumpfblase

    • niedriger Blutdruck (arterielle Hypotonie)

    Bei Männern zusätzlich noch:

    • Entzündung der Hoden (Orchitis)

    • Entzündung der Nebenhoden (Epididymitis)

    • entzündliche Reaktion der Prostata (symptomatische granulomatöse Prostatitis)


    Fazit:

    Die Lebensqualität leidet sehr unter der BCG-Therapie, vorallem muss man auf die Hygiene achten - hat man schwierigkeiten, an den Tagen der Instillation ausreichend (über den Tag insgesamt ca. 5 bis 6 Liter) zu trinken - dann schädigt man seine Blase zusätzlich!!


    Du hast recht:

    Anfang Mai soll zur Kontrolle eine Blasenspiegelung erfolgen. Wie es dann weitergeht wird sich zeigen.

    Schauen wir was dabei rauskommt.


    Gruß Rainer


  • Hallo Nobbi

    Ich glaube, dass du einige der üblichen Nebenwirkungen erlitten hast.

    Nach Aussagen vieler Betroffener steigern sich die Nebenwirkungen mit der Zeit.

    Viel trinken hilft immer.

    Und irgendwie bist du im verkehrten Unterforum gelandet.

    Das werden die Mods bestimmt bald verschieben.

    Du kannst einfach in deinem ersten Thema weiter berichten.

    Alles Gute für dich

    Kalif

  • Hallo Nobbi,

    kalif hat es richtig erkannt, zunächst bitte immer hier über den Antwortbutton schreiben. So bleibt der Zusammenhang erhalten und man muss nicht in verschiedenen Unterforen suchen. Deinen heutigen Beitrag habe ich in den Vorstellungstext eingefügt und einen Hinweis hinterlegt.


    Die Nebenwirkungen sind sehr unterschiedlich aber die Erfahrung hat bisher gezeigt, wo sie ausgeblieben sind hat sich auch nicht unbedingt ein Erfolg der Therapie eingestellt. Das bedeutet eben nur, dass die Instillation Wirkung zeigt. Inwieweit dies nachhaltig ist wird die Zeit bringen müssen. Die sehr hohe Rezidivquote rät also zur Vorsicht in Verbindung mit der erforderlichen Hoffnung. Ansonsten, trinken, trinken, trinken. Stille Wasser und Tees sollten am ehesten die geschundene Blase beruhigen.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"