Frage wegen Nachresektion

  • Hallo alle zusammen,

    bei meinem Vater (80 Jahre) wurde im Januar ein Blasentumor diagnostiziert. Am 8. Februar war die Blasenresektion.

    Letzte Woche erst erhielten wir den Befund:

    I. und III. Blasenhinterwand und Blasendivertikel Hinterwand: Papillares, nicht invasives Urothelkarzinom, überwiegend low-grade mit fokalem Übergang in ein high-grade Karzinom (pTa, high-grade, G2/G3 nach älterer Nomenklatur).

    II. Blasenwand links: Papillares, nicht invasives Urothelkarzinom, low-grade.

    ICD-O 8130/2.
    IV: PE Hinterwand mit geringer chronischer Entzündung und reaktiven Veränderungen des Epithels.


    Nun hat mein Vater nach mehrmaligem Nachfragen am 05.04., also ACHT Wochen nach der Resektion, den Termin zur Nachresektion bekommen. Ich habe aber gelesen - und so stand es auch im Entlassbericht an den Urologen -, dass die Nachresektion innerhalb von vier bis sechs Wochen nach der ersten OP erfolgen soll.


    Weder der behandelnde Urologe noch das Krankenhaus informiert uns darüber, was der Befund eigentlich bedeutet und was jetzt auf uns zukommt. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

  • Moin Petra und herzlich willkommen bei uns im Forum. In der Tat sollte die Nachresektion etwa sechs Wochen nach der ersten TUR B stattfinden. Wesentlich ist aber auch der Heilungsprozess und die Gesamtkonstitution des Patienten. Ein pTa ist zunächst einmal ein oberflächlicher Tumor aber G2/G3 ist schon ernst zu nehmen. Lasst euch den Befund in Kopie aushändigen und stellt ihn nachdem ihr alle persönlichen Namen und Daten geschwärzt habt hier ein. Ich denke, dass im Alter von 80 Jahren die Zellteilung nicht ganz so rasant verläuft und daher der Termin für die Nachresektion vertretbar sein wird.


    Gruß Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo @Petra29 , erst einmal willkommen in unserem Forum.

    Bei deinem Vater (80 Jahre) wurden 2 Tumore, ein herdförmiger in der Hinterwand pTa G2/G3 und ein Tumor Blasenwand links low Grade / also G1 festgestellt. Die Nachresektion ist hier Standard, und ob nach 6 oder 8 Wochen spielt hier erst mal keine Rolle.

    Die Frage ist, wie soll die Nachbehandlung nach der 2. Resektion aussehen. Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist einem 80 jährigen Mann die hier eigentliche anzuwendende BCG Instillation noch zuzumuten ist. (vermute auch deswegen die zurückhaltende Aufklärung)..


    Was ist zu tun ?? die große Frage.. Wenn kein BCG dann zumindest eine Mitomyzin Instillationstherapie und regelmäßige Nachkontrolle (Blasenspiegelung unter Hexvix). Mich macht das Blasendevertikel etwas Kopfschmerzen, hier würde ich noch einmal ganz genau nachfragen ob sich da nicht in der Tiefe etwas verbergen kann was man eventuell noch nicht gesehen hat.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen, jetzt heißt es erst einmal die 2. TUR-B abwarten.


    Gruß Rainer

  • Vielen Dank für eure schnellen Antworten. Wir fühlen uns ziemlich allein gelassen, da wir nirgendwoher Antworten bekommen. Ich habe versucht, mich schlau zu googeln, tue mich aber schwer damit, da mir die ganzen Begriffe noch fremd sind.

    Wozu wird überhaupt eine Nachresektion gemacht?

    Das Einzige, das der Urologe meinem Vater nach dem Befund am Telefon mitgeteilt hat, war, dass er nach der Nachresektion bei ihm in der Praxis 6 mal "etwas in die Blase injiziert bekommt", was auch immer er damit meint. Mein Vater konnte mir das nur so weitergeben, ich weiß auch nicht, ob er alles verstanden hat.

  • Mit dem "injizieren" ist wohl die von Rainer erwähnte BCG Therapie. Eine Therapie welche lokal in der Blase wirkt. Sie ist aber begleitet von teilweise heftigen Nebenwirkungen und ob die einem Achtzigjährigen noch zugemutet werden soll halte ich für grenzwertig. Da wäre die von Rainer erwähnte Mitomycin Therapie wohl erträglicher, wenngleich auch nicht die erste Wahl bei diesem Stadium.


    Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Nun denn, bei mir wurde auch Mito40mg angewendet bei pta G2 high grade Tumoren (2) und bisher kein Rezidiv seit vielen Jahren.

    Die Nebenwirkungen waren in der ersten Zeit ganz gering und auch im dritten Jahr durchaus aushaltbar ohne Medis - außer Fenistil Gel für Füße znd Hände.

    Vielleicht wirklich die bessere Option, fragt nach.

    Gruß Kalif

  • Dieses Thema enthält 2 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.