Neoblase seit 4 Wochen

  • Hallo liebe Mitglieder...


    Ich schreibe hier weil meine Mami seit 4 Wochen ihre Neoblase hat, nach dem Befund Blasenkrebs... Sie hat die Op weitest gehend gut überstanden und ist mittlerweile seit 2 Wochen zuhause und erholt sich.

    Die Befunde der Histologie sind nun auch rein und es war schlimmer als zuerst gedacht...der Krebs hatte sich bereits durch das Muskelgewebe in die Gebärmutter vorgearbeitet und naja...eine Chemotherapie steht an..Das soll aber gar nicht die Frage sein um die es erstmal geht.


    Meine Mami ist mit drei "Beuteln" nach Hause entlassen worden und wir warten nun darauf, dass sie nach und nach entfernt werden. Das größte Problem, mit dem sie aber zur Zeit kämpft und das sie zum Verzweifeln bringt, ist der sehr intensive negative Geruch der von dem Schleim aus der Neoblase ausgeht. Es ist für sie kaum zum Aushalten und sie verzweifelt wirklich daran. Ist das normal? Gibt es etwas was man dagegen tun kann oder ist hier abwarten und den sprichwörtlichen Neoblasen- "Tee trinken" ( was sie bereits tut)...Außerdem läuft alles ständig am Blasenkatheder vorbei in ihre Hosen...was mehrmaliges, wenn nicht ständiges Umziehen erforderlich macht. Sie ist 59! und steht eigentlich noch mitten im Leben und leidet gerade sehr...ich versuche sie zu ermutigen, habe ja aber leider keine Erfahrung.


    Vielleicht hat ja einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann ihr Tipps geben und ihr Mut zusprechen, dass es besser wird.


    Lieben dank

  • Liebe Susan-jolie,

    ein ganz herzliches Willkommen hier bei uns im Forum.


    Tja, der störende Geruch - an den kann ich mich auch noch erinnern. Ich hatte meine Beutel nur 15 oder 16 Tage und hatte den Eindruck, der Geruch verschlimmert sich mit der Zeit. Ich finde es allerdings ungeheuerlich, mitsamt Beuteln entlassen zu werden!


    Was den am Katheter vorbeifließenden Urin betrifft: ich hatte das Phänomen zweimal nach meiner Adnexektomie (Eierstockentfeenung). Das lag daran, dass mir freundlich ein schmaler Katheter gelegt wurde, der dafür aber ständig verstopfte. Mit dem größeren nach der Zystektomie in der Urologie gab es dieses Problem nicht. Spült ihr den Katheter regelmäßig an?


    Liebe Grüße vom Mandelauge

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Guten morgen @Susan_jolie ,

    schön das Deine Mutter schon mal die Operation gut überstanden hat. Es ist relativ unüblich das man mit 3 Beuteln entlassen wird, das ist ja fast schon fahrlässig unverschämt.

    Ich vermute jetzt mal das es sich um einen Neoblasenkatheder und zwei Nierenschienen handelt. Diese Schienen sollten normalerweise nach 10- max. 14 Tagen entfernt werden so das dann der gesamte Urin in die Neoblase geht.

    Bis dahin muss die Neoblase täglich gespült werden, der Schleim wäre dann klar bis leicht leicht bräunlich und Geruchslos.

    Irgend etwas stimmt da nicht, eventuell liegt der Schleim zu lange in der Neoblase und fängt an übel zu riechen.. deshalb tägliche Spülung, eventuell sogar zwei mal am Tag.

    Der meiste Urin dürfte jetzt über die Nierenschienen kommen, die könnte man auch zusammenfassen und in einen Beutel ableiten.


    Also, irgend wie würde ich mir das nicht gefallen lassen, mit Nierenschienen aus dem KH entlassen, das geht gar nicht.


    Gruss Rainer

  • Hallo Susan Jolie,

    willkommen, wenn der Anlass auch bescheiden ist....

    Erstmal schließe ich mich an: mit den Beuteln nach Hause geht gar nicht. In welchem Wald-und Wiesenkrankenhaus wurde sie denn operiert?

    In Sachen Schleimgeruch scheint es ganz unterschiedlich zu sein, bei mir hat es auch die ersten Wochen erbärmlich gestunken... das gibt sich mit der Zeit, wenn die Blase immer wieder gut durch den Urin gespült wird. Schlimmstenfalls gibts nochmal Antiobiotika, gegen die Bakterien, die den Geruch verursachen. Die älteren (früheren) Neoblasen wie Rainer kennen das eher nicht, weil früher vor der OP tagelang der Darm gereinigt wurde. Das macht man heute nicht mehr, damit der Darm schneller wieder arbeitet. Dafür gibts anfangs Gestank und öfter mal eine Neoblasenentzündung. Aber das gibt sich auf jeden Fall! Tritt später Geruch auf, ist das dann immer ein Zeichen für Bakterienbefall.

    Das vorbeilaufen des Urins ist lästig, aber spätestens wenn der Blasenkatheter gezogen ist, muss sie eh mit starker Inkontinenz rechnen - wappnet euch schonmal mit guten Vorlagen - Rezept vom Urologen und mit der Krankenkasse klären, wer sie beliefen darf.

    Im Moment hilft es nur, viel Geduld zu haben .... schwer, aber geht nicht anders. Toll, dass du deiner Mama zur Seite stehst!

    Wenn möglich, stell uns doch bitte noch den Befund nach Blasenentfernung irgendwas mit Rn pTx Gy Ma Nc(a/b) ein oder ein Foto vom Befund, dann bitte vorher personenbezogene Daten unkenntlich machen. Oh sorry, habe eben in deinem Profil gesehen, es ist ein pT4 G3, aber vielleicht kannst du das noch ergänzen um die anderen Werte

    Lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • @Susan_jolie , zu den speziellen Auswirkungen der Neoblase kann ich Dir als Beuteltier nicht mit Erfahrungswerten dienen. Wohl aber zum pT4, den hatte ich auch und bin fest überzeugt davon, dass die Chemotherapie sehr wichtig ist. Geruchsbelästigung und Undichtigkeiten sind schon heftig aber es ist viel wichtiger, alsbald die Beutel loszuwerden und mit der Chemotherapie zu beginnen. Du hast erwähnt, dass bereits die Gebärmutter befallen war und bar65 hat nicht umsonst nach den Ergänzungen aus dem Befund gefragt.


    Liebe Grüße, Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"