Komplikationen nach Blasenentfernung

  • Guten Tag ins Forum,


    bei meinem Vater wurde im vergangen Monat, nach Krebsdiagnose, die Blase und die Prostata entfernt. Er ist 79 Jahre alt und war bis dato in sehr guter körperlicher Verfassung.

    Er hatte in der Vergangenheit bereits zwei Herzinfarkte und hat nach und nach diverse Bypässe, Stents etc. bekommen. Trotz allem ist er geistig und körperlich fit und befindet sich in den letzten Jahren immer

    in regelmäßiger Kontrolle und Nachsorge.

    Nun wurde ihm ein Stoma gesetzt und er ist mittlerweile seit zwei Wochen aus dem Krankenhaus entlassen.


    Nachdem anfänglich alles gut schien (erste Nachsorgeuntersuchungen durch den Hausarzt und die Urologin ohne Komplikationen), hat sich sein Zustand in den vergangenen Tag deutlich zum Schlechten gewandelt. Bedeutet, er isst so gut wie nichts mehr, trinkt zwar (wenig und trinkt Fresubin ergäzend), hat mittlerweile 10 Kilo verloren (wiegt nun 69 kg) und möchte den Tag nur noch schlafen. Eine heutige Blutuntersuchung zeigt keinerlei Auffälligkeiten. Er soll nächsten Mittwoch zur Reha nach Bad Wildungen, jedoch befürchte ich, dass er bis dahin zu schwach geworden ist um diese anzutreten.


    Unsere Familie ist nun natürlich ein Stück weit verzweifelt und hilflos, da von ärztlicher Sicht nichts auffällig scheint, er aber sichtbar immer mehr an Lebenskraft verliert.


    Ist dieser Zustand hier im Forum bekannt?


    Danke vorab für alle Antworten.


    Jochen Segura

  • Hallo Jochen, ( @josegura )

    so eine Operation, und dann mit 79 ist nicht so einfach wegzustecken. Gerade unmittelbar nach der Entlassung fallen einige Patienten in ein psychologisches Loch. Man ist eines seiner Organe braubt, man muss sein Leben umstellen, es ist irgendwo eine Trauer.

    Das viele Schlafen ist einige Wochen erst einmal normal, das dient der Erholung von der nicht leichten OP.

    Danach sollte aber auch ein kurzer Spaziergang folgen, sei er noch so kurz, das ist wichtig um die Umgebung und sich selbst wieder wahr zu nehmen.


    Um da rauszukommen muss sich derjenige selbst darüber klar werden das das Leben weiter geht, das es noch viele Möglichkeiten gibt Schönes zu erleben.


    Einige Kliniken in Bad Wildungen halten Psychologen vor, in Wildungen kommt er mit "Gleichgesinnten" zusammen, erhält ein Rundum Fürsorge und Wohlfühlpaket, kann man nur hoffen das ihm das wieder ermutigt das Leben anzunehmen.


    Gruss Rainer

  • Moin Jochen,

    rainer hat es im Grunde komplett verdeutlicht. Eine sehr schwere Operation nach einer heimtückischen und gefährlichen Erkrankung. Da kann man selbst als jüngerer Mensch schon hadern. Es muss verarbeitet werden und ich würde unbedingt zur AHB in Bad Wildungen raten.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Danke für Euer umgehendes Feedback.


    rainer: Die Klinik am Kurpark in Bad Wildungen ist genau die, wo er auch hin soll.

    Ich hoffe er kann die Reha ob der akuten Schwäche antreten.


    Gruß

    Jochen

  • Entschuldigung.


    Es sollte natürlich @ Wolfgang lauten.

  • Kein Problem Jochen, man kennt dort die Befindlichkeiten der Zystektomiert, auch älteren, Patienten. Die zielgerichtete Unterstützung in der Rekonvaleszens ist unendlich wichtig. Für die Psyche und die Physis. Auch das Handling bei der Stomaversorgung wird fachkundig vermittelt. So findet er seinen Weg zurück in die Normalität. Bestärkt ihn darin, diese Hilfe der AHB zu nutzen.


    Gruß Wolfgang

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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