Möchte mich auch kurz vorstellen.....

  • Moin, mein Name ist Rainer. Im November 2018 fingen meine Probleme mit der Blase an, Schmerzen in der Blase und Blut im Urin. Wochenlang wurde ich durch meinen Urologen falsch behandelt, da er wohl von einer gutartigen Vergrößerung der Prostata aus ging. Das ist meine Vermutung, auf Grund des Medikaments welches er mir verschrieben hat (Tamsulosin).


    Eine Blasenspiegelung die zwischenzeitlich mal gemacht werden sollte wurde von ihm wieder abgesagt, da zu viel Bakterien im Urin festgestellt wurden?! Bei jeden Termin musste ich mir anhören, dass die Behandlung mit Tamasulosin Zeit braucht und ich bekam zwischenzeitlich Schmerzmittel und ein pflanzliches Mittel verschrieben. Irgendwann, als er mich wieder mit den Worten "das braucht Zeit" aus seiner Praxis verabschieden wollte bin ich stur geblieben und ihm ruhig und sachlich nochmal meine Meinung dazu gesagt, dass es so doch nicht weitergehen kann. Schweren Herzens, so sah es jedenfalls aus, hat er sich durch gerungen und mir eine Überweisung für ein CT ausgestellt. Ergebnis: muskelinvasives Harnblasenkarzinom.


    Zwischen Weihnachten und Neujahr fünf Tage ins Krankenhaus zur Blasenspiegelung und Ausschabung der Blaseninnenseite. OP zur Zystektomie für Februar angesetzt, die kurz davor wieder gecancelt wurde, da in der Tomorkonferenz vorher 4 Zyklen Chemo empfohlen wurden. Nach 2 Zyklen war ich aber so niedergeschlagen und geschwächt, dass man die restlichen erst einmal ausgesetzt hat und zwischenzeitlich wieder eine CT gemacht wurde. Ergebnis war, dass der Tumor auch nach 2 Zyklen deutlich kleiner war und der Zystoktomie nichts mehr im Wege stand. Gesagt getan, am 02.05. wurde die Harnblase, Prostata und Samenbläschen entfernt.


    Nach drei Wochen Krankenhausaufenthalt und drei Wochen Reha in Bad Wildungen geht es mir jetzt ganz gut. Leider sind nochmal 2 Zyklen Chemo vorgesehen, da ein einziger von 69 Lymphknoten positiv war, Metastasengröße 4 mm.


    Hier nochmal die genaue Diagnose.


    Diagnose.JPG

  • Ich Grüße Dich Namensvetter ( @JohnDoe ),

    leider lesen wir das viel zu oft, dieses hinauszögern, abwarten und keine Einsicht zeigen das Blut im Urin höchste Alarmstufe bedeutet. Zu gerne (war bei mir genauso) gehen die Uros nach Scheme F vor.. erstmal Antibiotika, 4-6 Wochen ziehen ins land.. dann erst mal Sono.. immer noch Blut ?? dann machen wir mal röntgen der Blase Nieren Harnleiter ect.. ,

    nichts zu sehen ! aber immer noch gelegentlich Blut im Urin ? neuer Termin, dann spiegeln wir mal. Und dann muss alles auf einmal schnell gehen. TUR-B, Blase raus..

    Alles in allem sind so 3 Monate ins Land gezogen wo dieser Krebs sich hat vermehren und weiter wachsen können.


    Du schreibst nichts über deine Harnableitung, Neoblase ? Stoma ?


    Ok,, kommen wir zur Chemo.

    Obwohl nur ein Lymphknoten befallen war und eine R0 diagnostiziert wurde würde ich diese 2 Zyklen (so schwer sie auch fallen) auf jeden Fall machen. Der pT2b war muskelinvasiv, das ist nicht zu unterschätzen. Winzigste Tumorzellen, die man weder mit MRT oder CT entdecken könnte schwirren möglicherweise in deiner Blutbahn und suchen sich neue Ansiedelungspunkte. Diese entarteten Zellen gilt es mit der Chemo zu eliminieren. (Alles kann sein, man weiß es eben nicht, ausschließen kann man es nicht)


    Also Rainer, mach es, dann hast du getan was in deiner Kraft stand um weiteren Krebs zu verhindern, wenn er denn wiederkommt (was wir alle nicht hoffen) brauchst dir keine

    Vorwürfe zu machen.


    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer, klar werde ich die zwei Zyklen noch über mich ergehen lassen.


    Zur Harnableitung, ich habe ein Storma.

  • Super, das wirst du noch hinbekommen, dann hast du alles getan was in deinen Kräften stand, das soll auch belohnt werden.

    Gruss

  • Kurzer Zwischenbericht, nach dem ersten Zyklus der erneuten Chemo geht es mir nicht so dreckig wie nach dem ersten Zyklus vor der OP. Eigentlich kann ich sogar sagen, momentan bemerke ich überhaupt keine Nebenwirkungen, liegt vielleicht daran, dass meine Onkologin den Wirkstoff auf 70% reduziert hat. Ich hoffe, dass ich das auch noch nach dem letzten Zyklus noch sagen kann. ;)Unbenannt.JPG