Hallo liebe Forummitglieder,
Ich bin die Tochter eines Betroffenen!
Seit einiger Zeit bin ich schon hier im Forum stille Mitleserin. Nun möchte ich euch unseren Leidensweg schildern und hoffe Antworten auf meine offenen Fragen zu bekommen.
Nachdem bei meinem Vater Ende Mai Blut im Urin vorhanden war,suchte er einen Urologen auf. Dieser machte sofort eine Blasenspiegelung und stellte einen Tumor fest und eine Stauung in der linken Niere. Einen Tag später ging es für meinen Vater ins KKH und am darauf folgenden Tag wurde die TUR B durchgeführt und eine Harnleiterschiene gelegt. Nach insgesamt 4 Tagen KKH Aufenthalt wurde er entlassen. Zwei Tage später dann der Anruf...
Der Tumor ist muskelinvasiv und die Blase muß raus.Genaue Diagnose virginelles Urothelkarzinom der Harnblase (pT2,G3,L1,V1).
Das war erstmal ein Schock für alle!!
Nach einem ausführlichem Vorgesprächen mit dem Oberarzt stand dann auch schon der Termin. Am 25.06.19 wurde die radikale Zystektomie durchgeführt. Die OP verlief nach Plan und mein Vater bekam eine Illeum-Neoblase. Der erste Stuhlgang war nach 3-4 Tagen. Er konnte schon Kleinigekeiten,wie Joghurt oder 1 Scheibe Brot ganz normal essen. Dann einen Tag später,also fünf Tage nach der OP, hatte er mit massiver Übelkeit zu kämpfen und bekam eine Magensonde gelegt. Die verblieb auch erstmal für 3 Tage. Danach ging es ihm deutlich besser.
Er bekam auf einmal Heißhunger auf Sachen,die er vorher nicht oder kaum gegessen hatte.
Die Harnleiterschienen konnten glücklicherweise beide entfernt werden und Die Linke Niere arbeitet wieder fast normal. Es ist nierentechnisch wieder alles im grünen Bereich!
Die Genesung ging gut voran. Er war noch sehr schlapp auf den Beinen,aber nach so einer großen OP ist das ja wohl ziemlich normal,zumal er wegen der Übelkeit noch länger ans Bett gefesselt war.
Dann endlich kam der pathologische Befund...
TNM-Klassifikation Harnblase:pT2b,G3,pN0 (0/17),L1,V1,R0
ICD-O M 8120/3,ICD-O C 67 Stadium ll
TNM-Klassifikation Prostata:pT2a,G1,pN0(0/17),L0,V0,PN0,R0
Gleason-Score 6=3+3,Graduierungsgruppe 1 nach ISUP
ICD-O M 8140/3 ,ICD-O C 61
Stadium l
Am 10.07.19 wurde er entlassen. Im KKH selbst hat er nicht abgenommen,aber in der Woche zuhause 10 kg. Mag das wohl damit zusammen hängen,dass er im KKH jede Menge Infusionen bekommen hat?
Er nagt jetzt nicht am Hungertuch,schließlich hat er noch seine 90kg,bei einer Körpergröße von 1,78m!
Aber man macht sich ja doch so seine Gedanken...
Seit dem 17.07. befindet er sich in Bad Wildungen,zur AHB. Diese trat er hoffnungsvoll an, da er den Urin kaum in der neuen Blase halten kann. Dort sagte man ihm gleich am ersten Tag,dass es für ihn gut wäre über eine Verlängerung nachzudenken. Mein letzter Stand ist,dass er sie auch annehmen wird.
Ich hoffe sehr dass ihm dort geholfen wird und er mit der neuen Situation gut zurecht kommen wird:emojiSmiley-110:.
Nun bereitet mir der Befund doch große Kopfschmerzen und ich liege oft abends wach und grübel...
Die Ärzte im KKH haben nichts von einer Chemotherapie gesagt. Mein Vater sprach sie in meinem Beisein darauf an und sie sagten es sei nicht erforderlich.
Sollte nicht zwingend eine gemacht werden bei L1,V1?
Ein schönes Wochenende allen
LG :emojiSmiley-112: