Adjuvante Therapie

  • Hallo in die Runde,


    bezüglich der adjuvanten Chemotherapie habe ich eine Frage: ist so eine Behandlung rein juristisch Teil der ersten Therapie (also z.B. einer Operation) oder ist sie, da ja erst während des Eingriffs klar wurde, dass überhaupt eine Behandlung mit Chemotherapeutika notwendig sein wird, eine eigenständige, also zweite Therapie? Hat jemand da irgendwelche Grundsatzurteile gelesen? Ich frage, weil für mich das immer zwei verschiedene Behandlungen waren, das Landesamt für soziale Dienste da aber anderer Meinung ist. Vielen Dank für Eure Hilfe und herzliche Grüße aus dem Norden.

  • Also die Therapien stehen im ursächlichen Zusammenhang. Deshalb würde ich das als eine Behandlung sehen.


    In welchem zusammenhang ist das denn wichtig?

  • Hallo Stez,

    wieso stehen Deiner Mein7ng nach OP und Chemo im Zusammenhang? Es hätte doch auch sein können, dass die Chemotherapie gar nicht nötig gewesen wäre. Noch anders: es gibt Karzinome (Kolon z.B.) die werden nur durch Chemotherapie behandelt. Ggf. wird danach geschnitten (endoskopisch oder konventionell)... Also: der Zusammenhang, um den es sich dreht, ist eigentlich egal (Ärger mit dem Landesamt für soziale Dienste). Nochmals: es ist eine rein rechtliche Frage.

  • Lieber Thomas,

    herzlich Willkommen hier im Forum.


    Grundsätzlich ist es so, dass sich der zusätzliche, also ergänzende Einsatz einer Chemotherapie nach Umfang und Schwere der Erkrankung richtet. Das kann man manchmal schon vor einer OP absehen, dann wird gerne eine neoadjuvante Chemotherapie gegeben und im Anschluss erst operiert. Das ist z.B. auch der Fall, wenn der Tumor zu groß für eine OP ist, d.h. erst durch die Chemo in einen operablen Zusagt gebracht werden muss. Manchmal sieht man aber erst durch die Lupe des Pathologen nach der OP, dass zusätzlich zur OP eine adjuvante Chemotherapie notwendig ist, weil die Erkrankung sonst voran schreiten würde.

    Aber in jedem Fall gehören hier Chemo und OP zusammen und ergänzen sich. Sind also eine Behandlung für ein Problem und wenn man einen Teil der Bahndlung weglässt, ist sie eben nicht vollständig.

    Natürlich gibt es Fälle, wo man auf OP oder Chemo verzichtet, weil körperlich nicht in der Lage oder weiß der Geier. Die Erkrankung ist zumal sehr individuell.


    Du kannst sehr gerne hier nachlesen, wie und in welchem Umfang in welchem Stadium gehandelt werden sollte:


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    forum-blasenkrebs.net/filebase/index.php?file/147/


    forum-blasenkrebs.net/filebase/index.php?file/148/


    Um hier weiter Licht ins Dunkel bringen zu können, müsstest Du schon ein bisschen mehr schreiben:

    - welches Stadium hatte die Erkrankung nach TUR-B, welchen nach OP (Attest Du eine OP?

    - welche Behandlung erfolgte (nur OP?, Mit Chemo? Meinst Du eine systematische Chemo oder möglicherweise die Lokale mit Mitomycin?

    Ohne nähere Angaben stochern wir hier im Dunkeln und reden nur theoretisch, vielleicht sogar aber ganz praktisch aneinander vorbei. Du muss da schon ein bisschen konkreter werden...


    Und: letztendlich legen die Ärzte fest, welchen Umfang die Therapie hat und damit meine ich EINE Therapie.


    Liebe Grüße, Mandelauge


    Nachsatz: ob eine Chemo ggfs. gar nicht nötig gewesen WÄRE ist eine sinnlose Frage. Wenn keine weitere Progression der Erkrankung auftritt, kann es die Chemo gewesen sein oder einfach Glück. Wenn ein Fortschreiten zu verzeichnen ist, hat die Chrom nicht ausreichend gewirkt.

    Und bitte: jeder Tumor ist individuell, erst recht kannst Du nicht Kolon und Blase vergleichen. Deswegen gibt es ja für jede Lokalisation verschieden Therapieansätze und nur in Ausnahmefällen wird bei Versagen aller Therapien auch auch Therapieansätze anderer Tumore zurückgegriffen (eng verwandt sind z.B. häufig Blasen- und Lungenkrebs).

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Liebes Mandelauge,


    vielen Dank für Deine Ausführung. Nochmals, medizinische Dinge spielen hier gar keine Rolle (Art des Tumors etc.), mein Mann ist Arzt, wir haben das alles genau im Blick. Es dreht sich einfach nur darum, dass zunächst bei mir von einer Resektion der Blase ausgegangen war, während der Operation dann aber klar wurde, dass zudem die Prostata und Samenblase entfernt werden musste und dass ich ein Stoma bekommen habe. Eine Chemotherapie mit 6 Zyklen Cisplatin und Gemza waren notwendig, weil ein Resttumor nicht operativ entfernt werden konnte. Also m.E. ZWEI Therapien: Operation (5.8. vor 9 Jahren) und Chemo ab 21.9. (auch vor knapp 9 Jahren). Ja, und es gibt mich immer noch

    (Gott sei Dank). Aber das Landesamt für soziale Dienste ist der Meinung, dass mir 100% GdS nicht mehr zustehen.

  • Hallo Thomas,

    das Procedere war doch 2016 schon Thema.

    Was hat sich geändert, hattest du Einspruch eingelegt,...?

    Was ist jetzt anders als vor 3 Jahren?

    Waren dir GdB100 weitere Jahre zugesagt worden.....oder warum sonst ist das Thema wieder aktuell?

    Gruß Kalif

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