Darf ich mich vorstellen?Elly - 1.TUR-B, pTa low grade

  • Hallo, meine Name ist Elly (51).

    Hier ist kurz und knapp meine Geschichte:

    Sept. 2019 – schmerzhafte Blasenentzündung mit Makrohämaturie, Behandlung mit Antibiotikum

    Okt.2019 - Noch leichte Unterleibschmerzen

    Nov.2019 – 1.Besuch beim Urologen, Ultraschall o.B., Urin unauffällig, aber wieder Keime gefunden, ein anderes Antibiotikum

    Dez.2019 – Ultraschall o.B., aber einen kleinen Blasentumor entdeckt

    Jan. 2019 – 1. TUR-B in Katharinen Hospital Stuttgart, mit dem Ergebnis:


    „Blasentumor lateral des rechten Ostiums; tangential erfasstes, urothelial überkleidetes Gewebe mit Nachweis von schwergradigen Zellatypien am ehesten in Sinne eines nicht invasiven Urothelkarzinoms. Starke Positivität des Urothels für CK-7 sowie p53. Schwache fokale Positivität für CK-20; Proliferationsindex (MIB-1) < 10% à nicht-invasives papilläres Urothelkarzinom (pTa) low grade. Die Läsion randständig (es handelt sich um eine PE).“


    Im Moment sieht mein Urologe keine Notwendigkeit für eine Chemotherapie, nur die Kontrolle (Blasenspiegelung in drei Monaten).


    Leider habe ich erst vor einer Woche erfahren, dass meine Mutter seit sechs Jahren an Blasenkrebs leidet, schon 3x TUR-B gemacht, lokale Chemotherapie, seit 2017 ohne Befund bei der Blasenspiegelung. Meine Mutter wohnt weit weg, wir sehen uns leider 1-2 x im Jahr, sie wollte mir keine Sorgen bereiten, deshalb hat sie darüber nicht berichtet.


    Ich weiß, es hätte bei mir jetzt noch schlimmer sein kann, der Marker p53 zeigt (laut Leitlinien) aber ein hohes Rezidivpotential, ich habe schon viel Angst vor der nächsten Blasenspiegelung.


    Jetzt fühle ich mich körperlich gut, will wieder arbeiten gehen, psychisch aber sehr angeschlagen, einfach nur traurig.;(


    Liebe Grüße aus dem Schwabenländle


    Elly

  • wolfgangm

    Hat den Titel des Themas von „Dar ich mich vorstellen?Elly - 1.TUR-B, pTa low grade“ zu „Darf ich mich vorstellen?Elly - 1.TUR-B, pTa low grade“ geändert.
  • Liebe Elly,

    willkommen hier, wenn der Anlass auch bescheiden ist. Muss mich leider kurz halten(nur Mittagspause): mir bereitet das Verhalten deines Urolgen Kopfschmerzen. Im Befund steht: Läsion ist randständig (PE) - das bedeutet für mich (als Laien) es handelt sich um eine Probenentnshme(PE) und keine vollständige Entfernung, es sind ggf. noch Tumorreste am Schnittrand verblieben - kann aber sein, ich irre mich! Hier würde ich nachfragen, ggf. 2.TURB einfordern.

    Ansonsten ist das aufgezeigte Vorgehen für pTa low grade leitliniengerecht. Dieses Stadium ist noch das günstigste, sozusagen „Glück im Unglück“ 🥺 Lies dich gern ein und frag, was immer du auf dem Herzen hast! Lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Hallo @ell1701 , Elly,


    ich möchte dich ebenfalls bei uns im Forum begrüßen,

    obwohl der Grund natürlich kein schöner ist.


    Wie Barbara schon geschrieben hat, hast du mit dem Befund

    noch Glück im Unglück gehabt (sofern wirklich der gesamte

    Tumor erwischt wurde, wie Barbara schreibt.)


    Eine Frage hätte ich noch an dich, da ich ebenfalls 2012/13 im

    Klinikum Stuttgart Katharinenhospital behandelt wurde.

    Wurden bei deiner Tur-B

    1. Hexvix verwendet. (Ein Mittel, das etwa eine halbe Stunde

    vor dem Eingriff in die Blase gegeben, um die Tumorzellen

    besser sichtbar zu machen?)

    2. Eine Frühinstillation mit Mitomycin nach der OP gegeben?

    (Ich meine damit nicht die Spülungen mit Kochsalzlösung)


    Wäre hilfreich, deine Erfahrungen mit dem KH zu erfahren.


    Ansonsten hoffe ich, dass wirklich "alles" in deiner Blase erwischt

    wurde und du "nur" die üblichen Kontrollen zu absolvieren

    hast! Vor allem aber, dass du von Rezidiven verschont bleibst.


    Alles Gute - ebenfalls aus dem Schwabenländle...

    ... Andreas

    10/2012 1. TUR-B mit Perforation des Blasendachs - 12/2012 2. TUR-B Nachresektion - 03.2013 3. TUR-B erstmals mit HEXVIX - Dazwischen 6. Instillation mit BCG --- nach 03/2013 volles Programm BCG

  • Liebe Elly,


    schön, dass Du zu uns gefunden hast. pTa low grade ist die Diagnose, die ich auch hatte. Und bisher kein Rezidiv. Das nur mal vorneweg. Jetzt aber ein wenig in's Eingemachte, da der - wohl von einem Pathologen verfasste - Kurzbericht sehr medizinerdeutsch und auch noch widersprüchlich ist:


    „Blasentumor lateral des rechten Ostiums; tangential erfasstes, urothelial überkleidetes Gewebe mit Nachweis von schwergradigen Zellatypien am ehesten in Sinne eines nicht invasiven Urothelkarzinoms. Starke Positivität des Urothels für CK-7 sowie p53. Schwache fokale Positivität für CK-20; Proliferationsindex (MIB-1) < 10% à nicht-invasives papilläres Urothelkarzinom (pTa) low grade. Die Läsion randständig (es handelt sich um eine PE).“


    "schwergradige Zellatypien" und "low grade" - ich würde hier noch einmal nachhaken. Auf deutsch heißt das ja, dass einige der untersuchten Zellen in sehr starkem Maß von typischen Erscheinungsbild abweichen. Nun ist die Unterteilung von low grade zu high grade (oder die G1-G3-Einteilung) in erster Linie von der Differenzierung des untersuchten Gewebes, also der gesamten Struktur, abhängig. Solange die Tumorzellen in ihrer Gesamtschau gut differenziert sind, also noch weitestgehend mit dem Augangsgewebe vergleichbar, handelt es sich um low-grade-Tumore. Dennoch: Wenn mehrere Tumorzellen schwergradige Zellatypien aufweisen, spricht das eher für eine schlechte Differenzierung. Ich an Deiner Stelle würde hier beim Pathologen nachhaken.


    Starke Positivität für p53: Das spricht nach S3-Leitlinien tatsächlich eher für high grade als für low grade. Ein weiterer Punkt, um nachzuhaken.


    CK7 und CK20: Eher wenig aussagekräftig. Spricht lediglich für eine Neoplasie, sagt aber sonst nichts aus. Gibt es auch bei gutartigen Neoplasien.


    Proliferationsindex (wohl Ki67): Der niedrige Wert spricht wieder eher gegen einen aggressiven Tumor wie G3 oder CIS.


    "Die Läsion ist randständig (es handelt sich um eine PE)": Schwierig zu deuten. Ich hätte das jetzt so gelesen, dass der betroffene Bereich am Rand angeschnitten wurde. Auch weiter oben heißt es ja "tangential erfasst". Dann noch der Zusatz "PE", wohl Probeexzision oder Probeentnahme. Das klingt wirklich danach als ob sich der Pathologe alles andere als sicher ist, dass alles erfasst wurde. Ich stimmer hier bar65 voll zu. Ich würde nachbohren und ggf. eine Sicherheits-TURB fordern.


    Zusammenfassend: Ich denke und hoffe, dass sich pTa low grade bestätigt. Man sollte aber wegen des wirklich merkwürdig verfassten Bericht des Pathologen dem Ganzen ein wenig nachgehen. 1. Ist es wirklich ein low grade? 2. Ist der Tumor wirklich mit Sicherheitsabstand entfernt worden. Wenn der Pathologie mauert, dann versuch eine so genannte "Referenzpathologie" zu erreichen. Meines Wissens hat Du - egal ob Kassen- oder Privatatient - Anspruch darauf.


    Trotz dieses merkwürdig verfassten Berichtes will ich am Ende noch sagen: Kopf hoch. Es sieht sehr gut für Dich aus! Nur nachgehen solltest Du dem Ganzen.


    Alles Gute!

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)

  • Hallo zusammen, vielen Dank für eure schnellen Antworten.

    Ich war anfangs eher „happy“ mit meinem Ergebnis. Je mehr ich recherchiert habe und jetzt auch eure Meinungen gelesen, desto unruhiger wurde ich.

    Zu viele Unklarheiten … Ich will mit meinem Urologen die Ergebnisse der Biopsie nochmals besprechen, hatte beim letzten Besuch den Bericht noch nicht in der Hand.


    @Andreas: Es wurde weder Hexvix gegeben noch die Frühinstillation gemacht. Ich hatte schon im KH den Eindruck gehabt, sie sind oberflächig im Umgang mit einem bösartigen Tumor gewesen. Ich hatte schon vor der OP mit einem Infekt zu kämpfen, nach der OP noch Fieber gehabt, blieb eine Woche im KH, der Schwerpunkt lag eher auf der Senkung der Temperatur. Ich habe mir schon im KH überlegt, für die nächste TUR-B in eine andere Klinik (Diakonie-Klinikum oder KH Sindelfingen?) zu gehen.


    Ich melde mich wieder, wenn ich etwas Neues habe.


    LG

    Elly

  • @ell1701


    Hallo Elly,


    das hatte ich leider befürchtet!!!

    Dass im Katharinenhospital immer noch auf Kosten der

    Patienten gespart wird. Meine Erfahrungen sind genau so!!!

    Und das ist 7 Jahre her!


    Ich kann das Diakonie-Klinikum Stuttgart sowie das Sindelfinger

    Krankenhaus aus eigener Erfahrung nur empfehlen!

    Ins Katharinenhospital bringt mich (lebendig) keiner mehr rein!!!!!


    Dir liebe Elly alles Gute für den weiteren Weg!

    Alles Gute


    LG Andreas

    10/2012 1. TUR-B mit Perforation des Blasendachs - 12/2012 2. TUR-B Nachresektion - 03.2013 3. TUR-B erstmals mit HEXVIX - Dazwischen 6. Instillation mit BCG --- nach 03/2013 volles Programm BCG

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