pT1, high grade, G3

  • Hallo, ich heiße Sandra, bin 36, verheiratet und wir haben eine 3 jährige Tochter. Mein Vater (wird Freitag 74), kam am 24.01.20 überraschend ins Krankenhaus wegen starkem Blut im Urin. Am 28.01 erfolgte eine Blasenspiegelung und am 29.01 die TUR-B. Den histologischen Befund haben wir heute erhalten. (pT1, high grade, G3). Ich erhoffe mir hier Antworten auf meine Fragen zu erhalten und - hoffentlich positive- Erfahrungsberichte von Betroffenen zu lesen um meine Eltern unterstützen und mit aufklären zu können.


    LG Sandra

  • Guten Abend und herzlich willkommen bei uns im Forum @SandraP83 und liebe Grüße in die Nachbarstadt.


    Lies Dich gerne ein und stelle alle Fragen die Dir auf der Seele brennen.


    Liebe Grüße, Wolfgang

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo @SandraP83


    Hallo Sandra,


    willkommen bei uns im Forum, wobei der Grund kein schöner ist!


    Ein pt1G3 Blasenkrebs ist durchaus Blasen erhaltend therapierbar,

    allerdings ist dies kein leichter Weg.


    Eine BCG-Therapie, die bei diesem Befund, die Wahl Nummer 1 wäre,

    ist körperlich und psychisch äußerst anstrengend, zumindest kann es

    so sein.


    Bei einem Alter von 74 Jahren würde ich eher zu einer Blasenentfernung

    raten mit dem "Anbau" eines Urostomas.

    Eine geringere OP-Zeit als bei der Neoblase, keine Belastungen durch eine

    BCG-Behandlung, könnten noch etliche beschwerdefreie Jahre bedeuten.


    Informiert euch bitte gut und ausführlich und wählt den besten Weg!

    Stellt eure Fragen bitte ungehindert hier bei uns und ihr werdet mit

    Sicherheit hilfreiche Antworten erhalten.


    Ich wünsche euch alles Gute!!!


    LG Andreas

    10/2012 1. TUR-B mit Perforation des Blasendachs - 12/2012 2. TUR-B Nachresektion - 03.2013 3. TUR-B erstmals mit HEXVIX - Dazwischen 6. Instillation mit BCG --- nach 03/2013 volles Programm BCG

  • Hallo alle zusammen....


    Im Begrüßungsforum habe ich mich bereits kurz vorgestellt. Hier noch einmal eine kurze Zusammenfassung:


    Ich heiße Sandra, bin 36. Betroffen ist mein (fast) 74-jähriger Vater.


    Vor knapp 2 Wochen kam mein Vater auf Grund stark blutigem Urin ins Krankenhaus. Die Blasenspiegelung sollte am 27.01.2020 erfolgen, wurde jedoch auf den 28.01 verschoben (mangels sterilen Werkzeug im Krankenhaus). Bei der Spiegelung wurde etwas gefunden, was eine TUR-B am 29.01.2020 nötig machte. Ein CT wurde ebenfalls gemacht, alle bisher vorhandenen Infos tippe ich euch kurz ab:


    CT Abdomen:

    Stattgehabte schmerzlose Makrohämaturie.

    Befund:

    Lieber, Gallengänge, Gallenblase, Pankreas, Milz und Nebennieren unauffällig. Nieren leicht asymmetrisch, links mit erhaltener PP-Relation und kleiner Zyste. Rechts angedeutete Schrumpfniere. Beide Nieren scheiden aus. Die Ureteren verkaufen orthotop und normkalibrig und lassen sich bis zur Harnblase hin verfolgen. Harnblase katheterisiert. Atheromatöse Gefäßveränderungen. Sonst insgesamt altersentsprechender Befund. Ein Tumor oder Lymphome sind nicht nachweisbar. Leicht obstipierter Dickdarmrahmen.


    Uethrocystoskopie:

    Meatus: unauffällig

    Urethra: unauffällig

    Prostata: unauffällig

    Blasenschleimhaut: gerötet

    Trigonum: normal konfiguriert, Papiläres Tumor ostiumnah rechts

    Ostien: unauffällig

    Blasenhals: ausreichend weit

    Divertikel: keine

    Trabekulierung: keine

    Kapazität: unauffällig

    Stein: keiner

    Tumor: papillares Tumor im Trigonzmbereich Ostiumnah rechts

    Empfehlung: TUR-B (PDD)


    Notfallmäßige Einlage eines Spüldauerkatheters mit kontinuierlicher Spülung mit manueller Koagelausräumung. Zudem erfolgt eine iv.antibiotische Therapie (Cefuroxim) sowie Infusionstherapie.


    Pathologischer Befund:

    Blasenresektat rechte Seitenwand.

    Zusammen 3g schwere Gewebespäne, die vollständig in 3 Blöcken aufgearbeitet wurden. Mikroskopisch sieht man ausgedehnte Anteile einer Papillären urothelialen Neoplasie z.T. hochgradiger Kernpleomorphie und Hyperchromasie. Außerdem ist beginnend invasives Wachstum zu erkennen.


    Kritischer Bericht:

    Es handelt sich um Harnblasen Resektate mit Manifestationen eines beginnen invasiv wachsenden papillären Urothelkarzinoms, high grade. (pT1, high grade, G3).



    Für Mitte März ist die TUR-B (PDD) angesetzt.


    Passiert bis dahin nichts weiter?

    Was ist das Vorgehen nach der nächsten TUR-B?

    Chemo?

    Wie sehen im allgemein die Chancen aus, das Ganze zu überstehen?

    Was müssen wir nun veranlassen? SB beantragen ? Mein Vater hat bisher einen SB Grad von ich glaube 30%.


    Körperlich ist mein Vater, bis auf ein paar Kreislauf Beschwerden in letzter Zeit, eigentlich fit. Er sogar neben der Rente bis zuletzt immer noch als LKW Fahrer gearbeitet.

    Wie kann ich ihn aufbauen, ich habe Angst er lässt sich nun hängen... Meine Muttet sieht momentan nur "das schlimmste" kommen und ist gerade nicht die Beste Unterstützung für ihn.

    Ich habe sehr viel drüber gelesen, aber so langsam schwirrt mir der Kopf und ich habe Sorge irgendwas durcheinander zu bringen.


    Am Wochenende fahren wir in Urlaub. Geplant war, dass meine Eltern mitkommen. Diese bleiben nun auf Empfehlung des Arztes jedoch zuhause. Ich bin dann eine Woche hier nicht greifbar und kann ihnen nicht zur Seite stehen, das macht mich wahnsinnig ;(


    Wäre lieb, wenn mir einer das Ganze Fachchinesisch simpel erklären könnte und die Optionen die auf uns zu kommen könnten, erläutern würde.


    LG Sandra

  • wolfgangm meine Nachricht ist irgendwie hier unter dem Beitrag gelandet, kann man diese ins richtige Forum verschieben? ||

  • Guten Morgen Sandra,

    richtig, Mitte März wird eine Nachresektion durchgeführt um zu sehen wie sich das in der Blase entwickelt hat. Das ganze unter PDD, also mit dem Mittel Hexvix. Was das im Detail ist kannst du hier sehen. Hier klicken


    Im Grunde genommen ist ein T1 G3 noch Blasenerhaltend mit BCG therapierbar, mir macht jedoch die Ansage "beginnend invasives Wachstum" Sorge. Invasiv bedeutet in den Muskel wachsend. Wenn der Tumor erst da einmal ankommt, besteht die Gefahr einer Metastasierung.


    Die weitere Vorgehensweise:

    Das Ergebnis der nächste TUR-B abwarten, sollte nicht nachgewachsen sein und keine Tumorreste unter PDD erkennbar sein empfiehlt eine Instillationstherapie mit BCG, soweit diese noch einem 74 jährigen Patient zumutbar ist. Des weiteren ist BCG derzeit kaum oder sehr schwer zu beschaffen, wie bei vielen Medikamenten herrscht dort auch extreme Knappheit bis absolut null Beschaffungsmöglichkeit.


    Sollte wieder etwas erkennbar sein, kann man noch einmal nachresidieren und man kann die Frage in den Raum stellen ob eine Entfernung der Blase nicht am sinnvollsten ist. Das wäre die sicherste Methode den Krebs los zu werden, gerade auch deshalb, weil er angefangen hat invasiv zu werden welches ein sehr hohes Risiko darstellt.


    Übrigens, alles was du in Deinem Text im letzten Beitrag blau unterlegt siehst ist in unserem Lexikon erklärt. Einfach auf das Wort gehen und anklicken, so denke ich brauche ich hier keinen Roman zu schreiben und alles zu wiederholen.


    Gruß Rainer