Mein Vater ist erkrankt an Blasenkrebs

  • Guten Morgen,

    mein Vater ist an Blasenkrebs erkrankt. Ich bin die Tochter und nehme die Arzttermine mit ihm gemeinsam wahr.

    Mein Vater wurde vor 3 Wochen ins Krankenhaus eingewiesen. Er hatte Blut im Urin und die Blasenspiegelung ergab, dass es einen Tumor geben sollte. Die OP wurde endoskopisch durchgeführt. Der Befund ist seit einer Woche da. Krebs! Der behandelnde Urologe empfiehlt eine Entfernung von Blase, Prostata, ...

    Nach meinen Recherchen ist dies eine sehr schwere und langsndauernde OP. Mein Vater ist 84 Jahre, eigentlich recht fit, aber total deprimiert.

    Gibt es im Forum gleichaltrige, die eine solche Op hinter sich haben?

    Freue mich über Nachrichten.

    Monika

  • Guten Tag und herzlich willkommen bei uns im Forum @Monika gl . Deinen Beitrag habe ich verschoben in dieses, Dein eigenes Thema. Bitte immer hier anworten wenn es um Dein Thema geht. Also mal ganz zu Beginn, der Befund ist da. Was genau steht drin?`Nur über den Befund lässt es ich ableiten was man machen kann und muss. Also empfehle ich euch, lasst euch den Befund aushändigen und stellt ihn hier ein. Zuvor bitte die Namen und persönlichen Daten schwärzen. Es kann natürkich auch eine Option sein, sich eine zweite Meinung einzuholen.


    Fakt ist aber, dass Blasenkrebs behandelt werden muss. Bein einem Patienten im Alter Deines Vaters empfiehlt sich ein Urostoma. Eine inkontinente Harnabelitung durch die Bauchdecke in einen Beutel. Es hat die kürzeste OP Dauer und ist auch im fortschreitenden Alter recht gut zu handlen.


    Gerne kannst Du dich einlesen und Fragen stellen.


    Liebe Grüße, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Monika, mein Vater war 83 Jahre als er die Diagnose bekam. Aufgrund verschiedener Vorerkrankungen und Vorhoffflimmern wollte keiner der Ärzte die Verantwortung einer radikalen Zystektomie übernehmen. Er bekommt deshalb eine BCG Therapie, die aber auch nicht ohne ist. Momentan geht es ihm gut.

    Wenn du noch Fragen hast gebe ich dir sehr gerne Auskunft.

    LG Carmen

    Ich schreibe hier für meinen 85-jährigen Vater.


    Erste Diagnose 09/2018 pT1, G3

  • Hallo Monika,


    für eine seriöse Einschätzung ist es wirklich extrem wichtig, die genaue Diagnose zu kennen, wie es Dir Wolfgang auch schon gesagt hat.

    So geht der von Carmen genannte Weg einer BCG-Therapie nur bis zum Stadium pT1. Alles ab pT2a ist dann (fast) zwingend mittels radikaler Zystektomie (Entfernung von Blase, Prostata, usw.) zu behandeln. Einzige Ausnahme ist es, wenn Dein Vater in so schlechtem Gesundheitszustand wäre, dass er die OP wohl nicht übersteht. Auch dann gibt es noch Möglichkeiten, die Erfolgsaussichten auf eine Heilung sind dann aber nicht mehr so hoch wie bei der Zystektomie.


    Die Zystektomie ist natürlich nicht ohne, ganz im Gegenteil. Es handelt sich um einer der größtmöglichen urologischen Operationen. Dennoch sollte sie ein 84 jähriger in gutem Gesundheitszustand überstehen und mit einem Stoma gut zurecht kommen.


    Alles Gute Deinem Vater!

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)

  • Erst einmal vielen Dank für die Aufnahme im Forum und die schnellen Antworten. Schön, dass man sich austauschen kann.


    Hallo Carmen,

    dann sind unsere Papas im gleichen Alter. Schön, dass es Deinem Vater gut geht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann bekommt Dein Vater so eine Art lokale Chemotherapie direkt in die Blase.

    Ich habe bei meinem Vater absolut große Bedenken diese riesige Op durchführen zu lassen. Seine Nieren haben nur noch eine

    20 % ige Funktion.

    Heute wurde ein CT gemacht. Man hat aufgrund des erhöhten keratinwertes auf das Kontrastmittel verzichtet.

    Hoffentlich sind keine weiteren Organe befallen!

    Liebe Grüße

    Monika

  • Hallo @Monika gl , die Ausgangslage mit den Problemen an den Nieren ist natürlich problematisch. Mit oder ohne OP. Auch bei einer Instillationstherapie (Mitomycin = Chemotherpeutikum oder BCG = abgeschwächte Tuberkulosebakterien) müssen die Nieren funktionieren. Also mit solch schwacher Nierenfunktion kann man kaum von topfit reden. Nun kann man es drehen wie man will, nur der komplette Befund der durchgeführten TUR-B (transurethale Resektion Blase) wird verdeutlichen, welche Optionen gegeben sind. Der pathologische Befund ist daher unabdingbar für eine seriöse Ratgebung.


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"