Schock, Blasenkrebs

  • Hallo liebes Forum,


    ich habe am 26.02.2020 die niederschmetternde Diagnose Blasenkrebs bekommen.

    Am 13.03.2020 war die TUR-B; Klassifikation pT1B G2 high.

    Mir wurden mehr oder weniger 3 Behandlungsvorschläge gemacht.

    a) Entfernung der Blase und ein Pouch-Ausgang

    b) Entfernung der Blase und ein Urostoma

    c) eine BCG Installation

    Auf Grund der Corona-Pandemie und der Auslastung des Krankenhauses muss ich mich dazu auch noch kurzfristig entscheiden.


    Wer kann mir kurzfristig bei meiner Entscheidung helfen, in dem er oder sie mir von den Erfahrungen mit diesen Behandlungen berichtet.


    Ich würde mich sehr über Eure Unterstützung freuen. Im Moment bin ich nur noch platt.


    Liebe Grüße

    Christa

  • Hallo und guten Morgen ChristaG ,

    richtig, den Schock kennen wir hier so ziemlich alle. Das kann einen schon aus der Bahn werfen.

    Deine Histologie pT1b G2 high grade ist so ein grenzwertiger Fall wo man zwar noch eine BCG Therapie wagen könnte, großen Erfolg muss man sich aber davon nicht versprechen. Dazu kommt das du ja gerade auch nicht mehr zu den jüngeren zählst und ehrlich gesagt, so eine BCG Tortur würde ich mir mit 68 nicht mehr antun, ganz abgesehen davon das derzeit und im Rest des Jahres auch noch BCG Mangel herrscht.


    Auch von der Anlage eines Pouch's rate ich dir ab, diese Art der Harnableitung wird wegen oft auftretender Komplikationen im Nachhinein immer weniger gemacht, nur wenige Operateure bekommen diese Art der Harnableitung gut hin. In erster Linie gibt es Komplikationen wie Pouch Steine, Verwachsungen, Undichtigkeiten.


    In der momentanen Situation rate ich dir zu Stoma. Kurze Operationszeit, (Ca. 4 Stunden) , einfache Handhabung, wenig bis gar keine Komplikationen, kürzer im Krankenhaus und hinterher machst alles das was du vorher auch gemacht hast.


    Nun gut, das sind meine Erfahrungen aus 15 Jahre Forum, das soll nicht heißen das ich die Weisheit mit Löffeln gefressen hab. Es wird bestimmt auch noch andere Meinungen geben.


    Gruss aus Aachen

    Rainer

  • Hallo ChristaG,

    willkommen in diesem Forum. Ich kann mich den Worten von Rainer nur anschließen.

    Auch ich bin Jahrgang 1951 und habe mit 68 Jahren die Diagnose bekommen. Meine Meinung, meine ganz persönlich, entscheide dich für ein Stoma. Die Vorzüge hat Rainer ja schon genannt, hinzu kommt noch, daß du nachts durchschlafen kannst und auch im hohen Alter noch in der Lage bist dich selbst zu versorgen.

    Stell deine Fragen und wir werden versuchen dir mit Rat und Tipps zu helfen.

    Gruß Siggi

  • Moin ChristaG , meine Vorschreiber/in haben bereits etwas dazu gesagt und auch ich tendiere zu der Option mit dem Urostoma. Eine Instillationstherapie mit der Möglichkeit des Scheiterns und/oder Nebenwirkungen von unbekannter Größe halte ich für einen Zeitverlust für unvertretbar. Bei nicht verfügbarem BCG würde es ausschließlich dem Tumorwachstum in die Hände spielen.


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Vielen lieben Dank Rainer, Siggi und Wolfgang,


    eure Meinungen bringen mich meiner Entscheidung wieder ein Stück näher.

    Vielleicht kann mir noch jemand sagen, wie es mit der Verträglichkeit des Urostomiebeutels auf der Haut aussieht?

    Ich bekomme nämlich schon von einem gewöhnlichen Pflaster Rötungen auf der Haut, und das Ding klebt dann ja wohl, den Rest meines Lebens, ununterbrochen an der gleichen Stelle.


    Vorgesehen für die OP ist das Elisabeth Krankenhaus in Köln, so Corona will. Hat da vielleicht im Forum jemand Erkenntnisse darüber, ob ich da gut aufgehoben bin?


    Nochmals vielen lieben Dank für eure schnellen Antworten

    Gruß Christa

  • Hallo ChristaG , das ist wieder sehr individuell. Knapp zehn Jahre sind vergangen bevor ich erstmals ein Hautproblem bekommen habe. Das war im Februar und dies obwohl ich stets eine Pflegelotion benutze. Inzwischen habe ich es durch eine Dermatologin überprüfen lassen. Woher zum Teufel auch immer, es handelte sich um ein Exem. Kurzfristig hatte ich das Produkt des Stomabeutels gewechselt und die angegriffene Hautpartie abheilen lassen. Statt im zweitägigen Intervall habe ich täglich gewechselt und bin inzwischen wieder frei von diesem Problem. So bin ich auch wieder zu dem Produkt zurückgekehrt welches ich seit 2010 benutzte.


    Liebe Grüße, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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