Zystektomie bei Blasenkrebs: Kein Vorteil durch Roboter

  • Erzeugt am : 29. März 2020

    Uhrzeit : 21:00

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Feed von : Urologie – Biermann Medizin

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    Titel : Zystektomie bei Blasenkrebs: Kein Vorteil durch Roboter

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    Inhalt :

    Eine US-amerikanische Studie kommt zu dem Schluss, dass die onkologischen Langzeitoutcomes, Rezidivraten und Rezidivmuster nach roboterassistierter radikaler Zystektomie vergleichbar zu sein scheinen mit denen nach offener Zystektomie.

    Radikale Zystektomie ist der Goldstandard bei nicht metastasiertem muskelinvasivem Blasenkrebs und bei therapie­resistentem nicht muskelinvasiven Blasenkrebs. Roboterassistierte radikale Zystektomie führt zu ähnlichen frühen onkologischen und verbesserten perioperativen Outcomes wie die offene radikale Zystektomie. Jedoch mangelt es an onkologischen Langzeitdaten und an Daten über eine mögliche höhere Inzidenz von lokalen Rezidiven nach roboterassistierter radikaler Zystektomie. Diese aktuelle Studie beschreibt die onkologischen 10-Jahres-Out­comes anhand einer multinationalen Datenbank.

    Dafür durchsuchten die Autoren die Datenbank des International Robotic Cystectomy Consortium nach Datensätzen über roboterassistierte Zystektomien, die 10 Jahre oder länger zurücklagen. Die Daten wurden nach demografischen Angaben und perioperativen, pathologischen und onkologischen Outcomes durchsucht. Rezidivfreies, krankheitsspezifisches und Gesamtüberleben wurden mit Kaplan-Meyer-Kurven dargestellt, und mit stufenweiser multivariater Regression wurden Varaiblen identifiziert, die mit diesen Überlebens­daten assoziiert sind.

    Die Autoren identifizierten 446 Patienten. Das mittlere Alter betrug 67 Jahre, 10 erhielten neoadjuvante Chemotherapie, 51 erlitten eine Komplikation, 23 % davon hochgradige Komplikationen, 4 % starben innerhalb von 3 Monaten nach der roboterassistierten Zystektomie. Bei 43 % der Fälle wurde die Erkrankung als pT3 oder höher eingestuft, 24 % waren pN+, 7 % zeigten positive Weichgewebe-Exzisionsränder. Nach dem medianen Follow-up von 5 Jahren hatten 15 % ein lokales und 29 % ein Fernrezidiv erlitten. 59 % waren nach 10 Jahren rezidivfrei, das krankheitsspezifische Überleben betrug 65 % und das Gesamtüberleben 35 %. Patienten mit pT3 oder höher eingestufter Erkrankung und Patienten mit pN+ Tumor zeigten schlechteres rezidivfreies, krankheitsspezifisches und Gesamtüberleben.

    Fortgeschrittene Erkrankung und positive Exzisionsränder, nicht aber die Operationsmethode (offen vs. robotisch) bestimmen nach wie vor das Überleben nach radikaler Zystektomie, schließen die Autoren.

    (rm/ms)

    Publikation:

    Hussein AA et al. Ten-Year Oncologic Outcomes Following Robot-Assisted Radical Cystectomy: Results from the International Robotic Cystectomy Consortium. J Urol 2019 Nov;202(5):927–935.

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    Link : https://biermann-medizin.de/zy…in-vorteil-durch-roboter/

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    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"