Hallo,
ich bin neu im Forum und möchte mich und meinen "Tumor-Werdegang" kurz vorstellen.
Vor ca.vier Jahren hatte ich zum ersten mal unklare Symptome, ähnlich einer Blasenentzündung. War aber nicht schlimm, Kultur beim Hausarzt war unauffällig. Anfang 2017 dann stärkere Symptome mit ersten Blutspuren im Urin. Eine Blasenspiegelung beim Urologen war aber ohne Befund. Dann wurde es besser, nur sporadisch leichte Probleme beim Wasserlassen. Im Sommer 2019 dann wieder stärkere Schmerzen und wieder Blut in Urin Also wieder zum Urologen (dieses mal ein anderer), wieder komplette Diagnostik mit Blasenspiegelung.
Diesmal aber die Auskunft "Da ist was, müssen wir in der Klinik abklären"... Im Oktober 2019 dann TUR-B in der Uniklinik Mainz. Befund war niederschmetternd, Mehrere Tumore sichtbar, u.a. am Eingang der Harnröhre und in einem Divertikel. Mit TUR-B nicht zu machen. Klare Empfehlung, besonders aufgrund meines recht jungen Alters (52) und guter körperlicher Konstitution: Sofort alles raus, und Anlage eines Mainz Pouch I mit Ausgang am Bauchnabel. Damit wäre auch weiterhin ein sportliches Laben möglich. Dazu muss ich sagen, das ich gerne laufe, radfahre und Rettungsschwimmer bei der DLRG bin.
Ich bin Wissenschaftler und hielt diese Argumente für sehr vernünftig. Keine Experimente vorher, sondern gleich raus mit dem Tumor. Anfang November dann die große OP, Es wurden Blase, Prostata, Harnröhre, Lymphgewebe etc entfernt. Gleichzeitig wurde der Mainz-Pouch mit Appendixnippel angelegt. Habe die OP sehr gut überstanden und konnten nach 4 Wochen in die AHB entlassen werden. Leider hat dort die Umstellung vom Dauerkatheter zur Selbstkatheterisierung nicht gut geklappt, daher musste ich die AHB abbrechen und war dann über Weihnachten mit Dauerkatheter zuhause. Hat aber auch gut getan, konnte weihnachten mit der Familie verbringen (haben 2 Kinder von 12 und 16 Jahren).
Im Januar dann ein weiterer Versuch, hat sehr gut funktioniert. Seitdem muss ich zwar alle paar Stunden raus, ist aber ok für mich.
Mittlerweile war auch die Histo da und hat den Weg bestätigt:
Urothelkarzinome der Harnblase, TNM: pT2a, N1 (1/24), L0, V0, Pn1, G2, R0
Zusätzlich:
Adenokarzinom der Prostata: TNM: pT1a, N0, L0, V0, Pn0, G2, R0.
Die erste Nachsorgeuntersuchung mit CT war unauffällig, wegen dem einen betroffenen Lymphknoten habe ich im Februar eine Cis-Gem Chemo angefangen. Nach zwei Zyklen haben wir diese beendet, Ende März war die weitere Entwicklung der Corona Situation schwer abzuschätzen und ich wollte nicht ohne Immunsystem auf das Virus treffen. Im nachhinein, hätten es auch 4 Zyklen werden können, ich bin aber mit mir im Reinen.
Insgesamt geht es mir zur Zeit sehr gut, ich bin gesund, mache wieder Sport und habe mich völlig an des "Pouchen" alle 4 bis 5 Stunden gewöhnt.
Nächstes CT ist Ende Juni, hoffe das alles gut bleibt.
So, das sollte fürs erste an Infos reichen .