Hallo!
Zuerst einmal herzlichen Dank an die Initiatoren und Betreiber dieses Forums und an alle, die mit ihrem Wissen und ihren Beiträgen dafür sorgen, dass es diese Website gibt. Ich habe das Forum (leider aus aktuellem Anlass) vor etwas mehr als einer Woche gefunden. Um das Beste aus der Situation zu machen, müssen wir (mein Mann und ich) wohl lernen, die Tatsachen zu akzeptieren und uns mit den Möglichkeiten, die wir haben, auseinandersetzen. Das Forum hat mir auf dem Weg dahin schon sehr, sehr geholfen. Deshalb noch einmal: Herzlichen Dank dafür!
Zu uns:
Bei meinem Mann, 63, wurde Blasenkrebs diagnostiziert. Zuerst Blasenspiegelung (ambulant), danach CT und letzte Woche am 17.6. KKH und TURB Entlassung aus dem KKH am 19.6.
Aus
dem Entlassungsbrief:
Histologie: Es handelt sich in allen drei Fraktionen (Blasentumor, tiefe Schicht und prostatische Harnröhre) um ein papilläres high grade-Urothelkarzinom der Blase und der prostatischen Harnröhre mit fokaler Ausbreitung in die CT-subephitheliale Zone. Kein Nachweis einer Häm- oder Lymphangiosis carcinomatosa oder eines perineuralen Wachstums
Tumorstadium: pt1, pTaDifferenzierung: mittelgradig bis schlecht = G2-3 = High grade
ICD-0-3:
C67, M8120/3, M8130/2
Procedere:
Fachurologische
Kontrolle
Durchführung
einer dv-assistierten radikalen Zystoprostatektomie mit
Wiedervorstellung am 03.07.2020 zur
Prämedikationssprechstunde. Stationäre Aufnahme am 07.07.2020 und OP am 09.07.2020. Anschließend Resektion der solitären
Lungenmetastase.
Verlauf: Wir konnten den o.g. Eingriff am 17.06.2020 komplikationslos durchführen Der postoperative Verlauf gestaltete sich regelhaft, sodass der einliegende transurethale Katheter zeitgerecht entfernt werde konnte.
Wir hatten gehofft, dass meinem Mann die Entfernung der Harnblase erspart bleibt. Im KKH erklärte man ihm immer nur, das der Tumor groß und böse sei. Dass es sich um das Stadium pT1, pTa handelt, hat ihm niemand gesagt.
Laut Aussage des Arztes wurde der Tumor bei der TURB nur teilweise entfernt – was immer das heißen soll. Im Entlassungsbrief steht davon kein Wort – nur dass der Eingriff komplikationslos durchgeführt wurde (???)
Die Harnblasenentfernungs-OP sollte laut KKH am Besten sofort in den nächsten Tagen erfolgen – mein Mann hat es wenigstens noch etwas nach hinten schieben können.
Verunsichert hat uns auch die im Brief vorgesehene Resektion einer Lungenmetastase, die niemand mit ihm besprochen hat. Es liegt lediglich der CT-Befund von vor einigen Wochen eines anderen KKH vor, wo steht:
"Isolierter 15x12 mm durchmessender Rundherd unklarer Dignität, zum einen verdächtig auf eine mögliche Metastase, dd. Entzündlicher Prozess bei zentral enthaltenen Lufteinschlüssen. Weiterführende Abklärung notwendig."
Laut Radiologe und behandelndem Urologe sollte dieses „Objekt“ beobachtet werden.
Vor der Entlassung hat mein Mann um die Aushändigung aller Unterlagen und ausdrücklich auch des histologischen und der Laborbefunde gebeten. Als er den Umschlag zu Hause öffnete, enthielt er lediglich den Entlassungsbrief.
Wir sind jetzt sehr verunsichert, ob eine radikale Zystoprostatektomie tatsächlich notwendig ist und wie es weitergehen soll. Schließlich ist das eine Entscheidung, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.
Ich habe meinem Mann geraten, unbedingt mit seinem behandelnden Urologen zu sprechen, der auch alle Unterlagen aus dem KKH anfordern soll. Evtl. kann uns ja auch die zweite Meinung eines anderen KKH helfen.
So, jetzt ist aus meiner Vorstellung hier doch noch ein halber Roman geworden. Aber es tut schon gut, sich einfach einmal alles von der Seele schreiben zu können. Vielleicht gibt es ja sogar jemand, der mir ein paar Tips geben kann oder der ähnliche Erfahrungen hat.
Liebe Grüße, Lena