Urlaub mit Pouch

  • Hallo ihr Lieben
    habe so viele Urlaubsbilder von euch gesehen. Ich selbst habe Bedenken in ein anderes Land zu reisen. Was ist ,wenn der Pouch verstopft ist oder sonst Komplikationen auftreten?Ist der Mainz -Pouch so bekannt das selbst im Ausland die Ärzte bescheid wissen. Was ist ,wenn nicht? Wenn hier schon Urologen vor Neuland stehen.
    Darf ich im Urlaub alles machen wie ein Gesunder? Sind besondere Vorsichtsmaßnamen zu beachten, wenn ja welche u.s.w.?Was mache ich ,wenn ich an der Nordsee auf einer Insel bin und Schmerzen bekomme.Der Arzt dort kann mir aber nicht helfen und der Urin steigt in die Nieren. Was mache ich dann,solche und andere Komplikationen gehen mir durch den Kopf.Es muss ja nicht ,aber könnte Komplikationen geben.
    Heke war an der Antarktis u.s.w. Wer kennt dort den Mainz- Pouch?Kann mir jemand meine Ängste etwas nehmen?
    Was macht ihr , wie sorgt ihr vor u.s.w.

  • Liebe Marina,


    ich reise völlig unbeschwert überall hin. Wichtig ist für mich nur die richtige Vorbereitung. Dazu gehören folgende Dinge:
    - ausreichend Katheter (ich rechne etwa 8 Stück pro Tag)
    - meine Tupfer und Fixierstreifen zum Bedecken des Stomas
    - mein Ausweis, dass ich einen Pouch habe mit den erforderlichen Angaben im Falle eines Unfalls (mehrsprachig)
    - der Eurokey für`s Behindertenklo
    - bei Flugreisen eine Bescheinigung meines Urologen, dass ich diese ganzen Utensilien mit ins Handgepäck nehmen muss, weil ich sie auch unterwegs benötige, einmal in deutscher, einmal in englischer Sprache
    - eine gute Auslandsreiseversicherung, die auch Rücktransport gewährleistet.


    Für die Reise in die Antarktis habe ich eine Faltenbalgflasche mit 100ml Kochsalzlösung im Handgepäck gehabt, falls ich während des knapp 14stündigen Fluges nach Buenos Aires nicht ausreichend hätte trinken können.
    Ich spüle meinen Pouch sonst nicht mehr, denn bei einer täglichen Trinkmenge von 3-4 l puller ich problemlos allen Schleim durch den Katheter aus; verstopft war bei mir nach Inbetriebnahme des Pouches niemals mehr ein Katheter.
    Bei möglichen Problemen wie einer eventuellen Stomastenose habe ich mich bei unserer Reise zu den Pinguinen auf den Bordarzt verlassen. Die Reedereien, deren Schiffe in die Antarktis fahren, verlangen in der Regel genaue Angaben über den Gesundheitszustand der angemeldeten Passagiere und ein Okay des Hausarztes. Die letzte Entscheidung, ob ein Passagier mitgenommen wird, trifft üblicherweise der Betriebsarzt der Reederei, in unserem Fall von Hapag Lloyd. Grund für diese Vorsichtsmaßnahme ist natürlich, dass in dieser Destination ganz allein der Bordarzt mit seinem kleinen Hospital zur Verfügung steht und Rettung im Notfall nur per Helikopter möglich ist.
    Auf einem Expeditionsschiff wie der Hanseatic ist der Altersdurchschnitt der Passagiere meistens etwas höher als auf Spaßschiffen mit Animation und solchem Trallala. Da ältere Männer, das weiß ich aus Berufserfahrung, schon mal eher Probleme mit dem Pullern haben, bin ich selbstverständlich davon ausgegangen, dass der Bordarzt den Umgang mit Blasenkathetern beherrscht :grinsen: :grinsen:


    Bei unserem letzten Urlaub, unserer Radtour den Main entang von Bayreuth nach Frankfurt, hatte ich dabei:
    Katheter, Tupfer und Fixomull, Eurokey und natürlich meinen Pouch-Ausweis, den habe ich immer mitführe. Das war`s auch schon.
    Ach ja, Tablettten nehme ich auch:
    morgens eine ACC long und zwei Bicanorm.
    Mehr brauch ich wirklich nicht!!!!


    Mein Pouch ist jetzt seit zweieinhalb Jahren dicht und völlig problemlos zu händeln; ich habe im Alltag nie Schwierigkeiten - so gehe ich davon aus, dass dieser Zustand auch im Urlaub so bleibt.


    Ich wünsche allen Pouchträgern schöne erlebnisreiche Reisen mit tollen Eindrücken, so wie meine bisherigen Reisen als Pouchi


    Hexe :tanzen:

  • Ich sehe schon ich muß mir wirklich mehr zutrauen.
    Einen Ausweis habe ich nicht ,den Schlüssel für jeden Behinderten WC habe ich. Ansonsten habe ich auch alles was man braucht.
    DANKE !!!!!
    Ich muß wirklich lernen ,das ich nicht die Einzige bin und wirklich alles machen kann.
    Ich bin so froh das ich euch gefunden habe.
    LG Marina

  • Liebe Marina,


    einen Ausweis, dass Du Pouchträgerin bist, solltest Du unbedingt immer dabei haben; ich habe davon mehrere, die sich in der Geldbörse, in der Tasche meiner Reithose und in diversen Jackentaschen sowie leicht sichtbar im Auto befinden. Das ist im Falle eines Unfalls wichtig - Notärzte und Sanitäter müssen darüber unbedingt informiert sein!


    Ich habe diese kleinen, Scheckkarten großen Ausweise von der Fa.Astra Tech, deren Lofric Katheter ich benutze, erhalten. Ich denke, dass der Hersteller Deiner Katheter sicher auch derartige Ausweise kostenlos an seine Kunden liefert. Einfach mal per E-Mail anfordern....


    Liebe Grüße - und Mut zur Reise


    Hexe :tanzen:

  • Hallo ihr Lieben
    Ich werde sofort die Ausweise anfordern---DANKE
    Das ist auch wieder so was ,die Stoma- Therapeutin hätte mir das doch längst sagen müssen.
    Ich hätte da wieder eine neue Frage
    Habe in eurem Forum gelesen das man seine Geschichte schreiben kann. Das würde ich gerne machen ,dann werden manche staunen was ich alles erdulden mußte bis mein Krebs festgestellt wurde.das ganze zog sich ca. 3 Jahre hinaus.
    Wie erfahre ich ob ich das machen darf ,und wie fahre ich dann fort. Ihr wisst ja am PC bin ich kein Ass.
    ganz liebe Grüße
    Marina

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