Pt1 G3 ständige Infektionen nach TURB

  • Hallo liebe Leute :)


    Im Juni habe ich und meine Familie die Nachricht bekommen, dass mein Vater an Blasenkrebs erkrankt ist. Mein Papa ist 60 und arbeitet schon über mehrere Jahre hinweg immer mit Chemikalien. Wir waren erst einmal alle sehr geschockt. Noch anstrengender jedoch war das Warten auf den Befund nach der ersten TURB. Nach 5 langen Tagen dann das Ergebnis: Pt1 G3 high-grade (3 Tumoren wurden gefunden). Ich war erst einmal erleichtert, dass die Blase nicht raus muss. Als er dann nach Hause kam hatte er 3 Mal eine Harnwegsinfektion und musste Antibiotika nehmen. Fast jede Woche musste er in die Uniklinik Leipzig fahren. Das war nervlich sehr anstrengend. Wir hofften, dass es nach der 2. TURB besser gehen würde. Im Juli ging es dann für ihn wieder los. Und es wurden keine weiteren Tumore gefunden und der Befund hat sich auch nicht verschlimmert.


    Befund nach der 2. TURB :


    Schlecht differenziertes Urothelkarzinom der Harnblase G3 high grade pt 1 (histologisch aktuell nicht nachweisbar)


    Er sollte eigentlich nach 4 Tagen entlassen werden und alles schien positiv zu laufen, doch dann bekam er erneut eine Harnwegsinfektion (diesmal mit Fieber) und danach wurde noch eine Blutvergiftung festgestellt. Ihm wurde Antibiotika verabreicht und er musste ein wenig länger drin bleiben.


    Die Beurteilung hieß:


    Harnblasenschleimhaut mit hochgradigen ulzierenden eitrig phlegmonösen Entzündung, die sich bis in die mit erfasste Muskulatur hinein ausbreitet.


    Der Arzt meinte er wolle am Montag gucken, ob noch etwas von einer Infektion nachweisbar ist und dann würde er die BCG Therapie beginnen. Leider war am Montag wieder eine Infektion nachweisbar, obwohl er bis Sonntag noch Antibiotika bekommen hat. Das heißt er kann erstmal keine Therapie beginnen, bis die Infektionen nicht mehr auftreten.


    Deswegen hier meine Frage: Hatte jemand von euch bereits mit immer wiederkehrenden Infektionen nach den zwei Turbs zu tun? Mein Papa ist wirklich besorgt und ich natürlich auch. Er möchte nämlich eigentlich so schnell wir möglich mit der Therapie beginnen.


    Vielen Dank im voraus für die Hilfe!

  • Hallo @Saskia1234 ,

    dein Vater hat Blasenkrebs und du hast uns im Internet gefunden. Wir sind die größte Blasenkrebs Gemeinschaft im deutschsprachigen Bereich, eine Gemeinschaft die sich gegenseitig mit Rat und mentaler Unterstützung hilft.. Wir sind keine Ärzte, kein Fachpersonal, wir sind Betroffene wie ihr selbst. Egal ob Angehöriger oder Betroffener, wir sind füreinander da.


    So eine bakterielle Entzündung ist schon sehr ernst zu nehmen, gerade auch deshalb weil hier eine TUR-B vorgenommen wurde und es nun offene Stellen in der Blase gibt. Deswegen wahrscheinlich auch die Blutvergiftung, Bakterien sind in den Blutkreislauf gelangt. Klar ist, diese Entzündung muss vollständig ausgeheilt sein bevor man mit der BCG Behandlung beginnen kann. Sollten noch offene Stellen dar sein droht eine BCGitis, eine Tuberkulose.


    Harnwegsinfekte kommen sehr häufig nach TUR-B´s vor, sollten aber mit entsprechens starken (nicht immer nebenwirkungsfreien) Antibiotika in den Griff zu bekommen sein. Ein pT1 G3 ist noch mit BCG behandelbar, ein Erfolg ist nicht immer gegeben. Jetzt erst mal zusehen das die Entzündung aus der Blase kommt, sich dann noch ein paar Tage Zeit geben und wenn die Entzündung nicht wiederkehrt die BCG Behandlung beginnen.


    Antibiotika und viel, sehr viel trinken, 3 Liter sollten es am Tag sein, die Keime müssen ausgespült werden. Dazu begleitend eventuell ein paar Tassen (3-4) Bärentraubentee, (in der Apotheke) ..


    Gruß Rainer

  • Vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung Rainer.


    Ich finde es nur eigenartig, dass es so häufig zu infektionen kommt. Aber wahrscheinlich muss man immer Geduld haben.


    LG

  • @Saskia1234 , so wie rainer es bereits beschrieben hat sind solche HWI nach TUR B recht häufig eine Folge. Es wird sich hoffentlich zeitnah erledigen damit die geplante BCG Therapie beginnen kann.


    Gruß, wolfgangm

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"