Überaus zufrieden mit einem Mainz Pouch 2

  • Seit inzwischen mehr als 20 Jahren lebe ich nach einer Totalentfernung der Harnblase (und allem, was dazu gehört) mit einem Pouch Mainz 2. Ich lebe wie jeder andere, esse alles, was mir schmeckt, trinke viel, Alkoholisches in Maßen, treibe Sport und Gymnastik, bewältige einen Garten mit 2.500 qm Grundfläche, leide nie mehr an Obstipation, kann meist mit nur einer Unterbrechung in den frühen Morgenstunden die Nachtruhe „erschlafen“, nehme auch als aktiver Chorsänger an vielen sozialen Aktivitäten teil, betätige mich aktiv in zahlreichen Vereinigungen und fühle mich, wenn die Defäkationssensoren nach den Mahlzeiten nicht zu sehr ihren „Druck“ entfalten, sauwohl.


    So sehr ich einerseits großen Nutzen in Selbsthilfegruppen sehe, habe ich für mich entschieden, mich nur sehr zurückhaltend daran zu beteiligen. Ich betrachte es als nicht sinnvoll, mich mit Anderen der gleichen oder ähnlichen Leidenserfahrung vornehmlich über genau diese auszutauschen. Das ist, um es nochmals zu betonen, meine persönliche Haltung. Den Nutzen der Selbsthilfegruppen sehe ich sehr wohl. Mein damaliger medizinischer Betreuer und Operateur den ich noch heute regelmäßig konsultiere, sagt mir seinerzeit: Ihnen fehlen nun einige wichtiges Organe vor allem im körperlichen Entsorgungsgeschehen, aber Sie sind gesund. Gestalten Sie Ihr Leben entsprechend mit allen Ihnen verfügbaren Mitteln. Das habe ich mir nicht nur hinter die Ohren geschrieben, sondern zum Inhalt meiner Lebensgestaltung gemacht. Jeden Morgen freue ich mich über den Tag, der mir 86.400 Lebenssekunden schenkt. Mindestens ebensoviele Herzschläge und Atemzüge sorgen für pralles Leben.


    Über andere physiologische Leistungen, etwa im Entsorgungsgeschehen über den Pouch Mainz 2 will ich mich nicht weiter auslassen, nur so viel: Ich bin froh ihn als Alternative zu haben, möge er noch lange funktionstüchtig bleiben.


    Wo Sie die Information einspeisen, Herr Günzel überlasse ich Ihnen.


    Beste Grüße

    Urasius


    Anmerkung Rainer: Der Beitrag wurde von einer Mail an mich übernommen.


  • Vielen Dank urasius für dein positives Feedback.


    Die meisten Pouchies, die hier schreiben, haben Probleme mit Stenosen, Undichtigkeit und Vernarbungen des Stomaeingangs. Dadurch wird die Pouchoperation oftmals als schlechte Alternative dargestellt. Viele erhoffen sich hier in unserem Forum adäquate Hilfe. Wir Pouchträger versuchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Viele bringen hier ihre Erfahrungen ein. Dafür steht auch unser Forum.


    Um so erfreulicher ist es, daß sich ein Pouchträger meldet, der keine Probleme hat. Ich würde mir wünschen, daß man in unserem Forum mehr solche positiven Erfahrungsberichte lesen könnte.

    Ich bin froh ihn als Alternative zu haben, möge er noch lange funktionstüchtig bleiben.

    Das sehe ich genauso, bei mir war keine Neoblase mit natürlichem Ausgang möglich und der Pouch war für mich die richtige Alternative.


    Ich wünsche dir noch viele zufriedene Jahre mit deinem Pouch.


    LG Gabi

    01/2013 TUR B, pT2a,G3

    03/2013 radikale Zystektomie mit Pouchanlage, Nephrektomie li., pT4a,V1,L1,Pn1,R1,G3,pN0(0/7)

    05-08/2013 Chemotherapie Gem/Cis

    "Die Hoffnung ist der Regenbogen über den herabstürzenden Bach des Lebens"