NIMBUS-Studie und JAVELIN Bladder 100-Studie

  • Lieber rainer


    ich wollte Dich bitten, Folgendes unter "Forschung" einzustellen bzw. diesen Thread dorthin zu verschieben, wo ich ja nicht direkt veröffentlichen kann. Ich finde die Erkenntnisse sehr spannend. Gefunden habe ich das alles unter


    https://www.krebsinformationsd…nom-immuntherapie-bcg.php


    1. Zusatzerkenntnisse aus der NIMBUS-Studie - hier: CUETO-Tabelle und Rezidivrisiko bei nicht muskelinvasivem high-risk Tumoren


    Wir hatten in diversen Threads schon die so genannte "NIMBUS-Studie" angesprochen. Dabei ging es um die Frage, ob man die Dosis beim BCG-Standardschema reduzieren kann, ohne die Erfolgsaussichten zu schmälern. Ergebnis: Nein, leider nicht. Das bisherige BCG-Schema sollte daher beibehalten werden.


    Was mir aber nicht klar war, ist eine andere Erkenntnis aus der NIMBUS-Studie: Es wird ja sehr oft gefragt, wie hoch das Rezidivrisiko ist. Unsere Standardantwort bei oberflächlichen high-risk-Tumoren lautet: Sehr hoch! Zumindest wenn man die in Europa übliche Risikobewertung nach EORTC (z.B. bladder calculator unter http://www.bladdercalculator.de/calculator.php) nimmt.


    Erste Erkenntnis für mich: Es gibt auch noch eine zweite, anerkannte Risikoberechnung nach einer CUETO-Tabelle. Diese war mir nicht bekannt und ist hier abrufbar:


    https://www.aeu.es/Cueto.html


    Zweite, noch wichtigere Erkenntnis: Das Rezidivrisiko von high-risk-Tumoren wird (zumindest nach BCG-Behandlung) sowohl nach EORTC als auch nach CUETO deutlich zu hoch eingeschätzt! In der NIMBUS-Studie wurden immerhin 1.000 Teilnehmer beobachtet. Alle mit einem oberflächlichem high-risk-Tumor, der mittels BCG-behandelt wurde. Die 500 Patienten, die nach dem Standardschema behandelt wurden, hatten ein Rezidivrisiko von lediglich 11 % (!) und damit deutlich niedriger als man nach EORTC und auch nach CUETO angezeigt bekommt. Der Grund dürfte darin liegen, dass die Grundlagen der EORTC- und CUETO-Tabellen schon älter sind und inzwischen mit Nachresektion und BCG-Erhaltungstherapie Maßnahmen üblich sind, die damals wohl nur teilweise angewandt wurde.


    2. JAVELIN-Bladder-100-Studie


    Die ebenfalls sehr groß angelegte JAVELIN-Studie (700 Teilnehmer) untersuchte die Vorteile einer Kombination von Chemotherapie und Immuntherapie (Checkpoint-Inhibitor Avelumab) gegenüber einer reinen Chemotherapie. Ergebnis: Eine deutlich gesteigerte Überlebensdauer bei einer Kombination. Diese steigerte sich noch mehr, wenn man lediglich die Patienten nimmt, die PD-L1 positiv sind.


    Mein eigenes Fazit: Bei metastasiertem oder weit fortgeschrittenem Blasentumor sollte es m.E. zum Standard gehören, die PD-L1-Eigenschaften des Tumors zu testen. Bei einem PD-L1-positivem Tumor sollte man in aller Regel eine begleitende Immuntherapie beginnen. Zumindest aus rein medizinischer Sicht. Die Kostenseite lasse ich bewusst außen vor.


    Herzliche Grüße vom

    JoFo76

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)

  • JoFo76

    Hat den Titel des Themas von „JAVELIN Bladder 100-Studie und NIMBUS-Studie“ zu „NIMBUS-Studie und JAVELIN Bladder 100-Studie“ geändert.