Ahoi

  • Heute bin ich auf dieses Forum gestoßen und freue mich euch gefunden zu haben. Ich habe im Herbst meinen Befund ( pT2a, pTis, L0, V0, Pn0, hg, Rx) erhalten und bin wie vermutlich jeder hier wie vom DZug überfahren worden. Mir ist bewusst, dass sich mein Leben radikal ändern wird, ich hoffe hier Hilfe zu erhalten, um mein neues Leben besser zu verstehen und zu meistern. Zz. bin ich im zweiten von vier Zyklen der Chemotherapie, im Anschluss folgt die DaVinci OP mit Neoblase. Es tut mir grad gut hier ein wenig zu lesen und zu sehen, dass ich nicht allein mit diesem Schicksal bin.

  • Moin Adrian und sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Wir, das sind durchweg Betroffene und Angehörige die sich mit dieser Erkrankung beschäftigen müssen. Ärzte sind wir nicht aber die gesammelten Informationen von derzeit etwa 2.600 Mitgliedern beinhalten mehr geballte Erfahrungswerte als ein einzelner Urologe sich erarbeiten kann. Wir können und wollen keinen Arzt ersetzen aber wir wollen und können erkennen ob die gewählten Maßnahmen üblich und leitliniengerecht sind.


    Insofern lies Dich ein und stelle gerne alle Fragen die Dir auf der Seele brennen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Adrian,


    Willkommen im Forum und schön, dass Du Dich mit uns austauschen möchtest. Das ist für mich der Schlüssel zum langfristigen Erfolg gegen den Krebs.

    Ich bin zwar gerade mal 49 (denke Du bist sogar erst 45), aber auch ich habe Dank pT1G3 und pTaG3 jeweils mit Cis meine Harnblase im Juli 2020 gegen eine Neoblase eintauschen müssen.

    Die ersten Kontrolluntersuchungen nach 3 Monaten ergaben im Wesentlichen nur positives, jedoch ist der Weg ein sehr langer und man muss alle drei Monate zur Kontrolle. Lieber ein paar Aufnahmen mehr beim CT als ein paar zu wenig - gleiches gilt natürlich auch für die restlichen Untersuchungen.

    Du wirst Geduld und gute Ärzte brauchen und einfach nur versuchen noch gesünder und glücklicher zu leben als je zuvor. Mit der Zystektomie feierst Du den Beginn eines neuen Lebens (bzw. Lebensabschnitts - möge dieser ein sehr langer und beschwerdefreier sein) und glaube mir bitte eines: Nach der OP ist alles anders!!! Damit meine ich in erster Linie Deine Einstellung zum Leben allgemein und wie man mit Familie, Beruf, Krankheit, Zukunft, usw. umgeht.


    Versuche, soweit es geht, positiv zu denken und Dich hier im Forum aktiv zu beteiligen Diagnosen, OP-Berichte, usw. kann man auch anonym hochladen und damit auch der Community Gutes tun.


    Alles Gute für die OP und fühle Dich hier gut aufgehoben!

    Die besten Grüße

    Florian

  • Hallo Adrian,

    ich weiß wie einschneidend so eine Diagnose ist. Bei mir war es vor ziemlich genau einem Jahr der Fall. Am 10.01.2020 wurde meine Blase rausgenommen.

    Ich habe mich aufgrund einer verengten Harnröhre für ein Urostoma entschieden - und es bis heute nicht bereut.

    Mir geht es (toi-toi-toi) wirklich sehr gut und ich komme mit den (für mich geringen) Einschränkungen sehr gut zurecht.


    Die OP selbst war schon einschneidend und die ersten Tage waren kein Spaß. Übelkeit, ein zickender Darm und riesige Hoden...
    Die erste Info die mich wirklich wieder aufgerichtet hat, war die Histologie: pT2b, pN0(0/27 LK), L0, V0, Pn0, G2, R0.

    Dennoch ging es bei mir sehr schnell aufwärts. Ich war schon nach 10 Tagen wieder daheim. Da war zwar jeder Schritt noch asntrengend - aber es ging aufwärts.

    Danach ging's schnell ab in die Reha. Die war wirklich hilfreich und nach 3 Wochen konnte ich schon 2h Spaziergänge machen.

    Nach 2 Monaten habe ich wieder angefangen im HomeOffice zu arbeiten. Das ging bei mir zum Glück.


    Alles Gute für die OP - ich drück die Daumen! Ich bin zuversichtlich dass du es in deinem Alter auch sehr gut hinter dich bringen wirst.

    Viele Grüße

    Christian

  • Die Riesenhoden hatte ich auch. Leider nur für kurze Zeit......

  • Hallo, wollte mich mal wieder melden. Liege jetzt im KH. Habe vor 10 Tagen meine Neoblase erhalten. Prostata und 2 Lymphknoten ebenso raus. Die OP dauerte sehr lange, rund 12 Std. Durchgeführt werden sollte diese mit dem DaVinci Roboter, beim Annähen der Neoblase traten jedoch Komplikationen auf und es musste ein Bauchschnitt gemacht werden. Nach 24h Intensivstation liege ich jetzt 9 Tage auf der Normalstation. Anfangs konnte ich nicht mal aufstehen, das klappt erst seit Anfang dieser Woche, leider noch sehr mühsam alles. Die ersten Tage bin ich maximal auf die Bettkante mobilisiert worden, dann ging der Kreislauf weg. Samstag und Sonntag immerhin paar Stunden sitzen. Seit Montag kann ich alleine aufstehen und - anfangs mit Rollator - zumindest bißchen laufen, auf Klo und so, Kleinigkeiten halt. Habe das Gefühl, als ob mir jemand meine ganze Kraft geraubt hat. Immerhin schaffe ich es jetzt den Gang hoch und runter zu gehen und heute noch mal zusätzlich 40 Stufen rauf und runter. Montag werde ich wohl entlassen, mit Katheter, der soll 3 Wochen postoperativ verbleiben. Meine AHB startet am 23.2. in Wuppertal. Die OP wurde ebenfalls in Wuppertal durchgeführt. Das Ärzteteam erlebe ich kompetent und motivierend. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Die OP und jeden Tag danach bis heute habe ich auch als sehr heftig erlebt, einen dicken hoden hatte ich glücklicherweise noch nicht.

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