Liebe Forummitgliederinnen und Forummitglieder
Ich wollte mich mal kurz vorstellen.
Ich bin 56 Jahre alt und bin vom Urothelkarzinom selbst betroffen (Angaben, siehe auch Signatur. Niere pT3 L0 V0 pN0 cN0 cM0 R0, (G3-Tumor) / Rezidiv: unilocal Ta High grade)
Im März 2018 musste ich meine rechte Niere entfernen lassen, da ich den eher selteneren Fall habe, dass sich ein Urothelkarzinom in der Niere gebildet hatte.
Also, im März 2018 Nephrouretherektomie inklusive Blasenpatch und anschliessender, adjuvanter, einmalige Chemo mit Mitomycin C in der Blase.
Adjuvante Chemotherapie mit Carboplatin und Gemcitabin (vier Serien à je zwei Infusionen) (die glomeruläre Filtrationsrate meiner linken Niere war für eine Cisplatin haltige Chemo noch zu wenig gut).
Ein paar Monate später wurde noch die Harnleitermündung in der Blase entfernt.
Alle drei Monate Kontrollzystoskopie inkl. forcierter Diurese um maligne Zellen im Urin aufzufinden.
Im September 2020 wurde bei einer Routinekontrolle an der ehemaligen Harnleitermündung in der Blase ein Rezidiv entdeckt. Folglich TurB und nun Instillationen mit BCG.
Ich werde nächste Woche die 5. Instillation erhalten. Von mal zu mal verspürte ich am Tage der Instillation ein stärkeres Brennen und Harndrang, aber am nächsten Tag fühlte ich mich bis jetzt immer wieder recht gut. Ich denke, bei der 5. und 6. Instillation wird das Brennen nicht abnehmen, eher wohl zulegen. Die Blase ist ja langsam auch genervt von der gewollten Entzündung. Mal schauen.
Also, wenn es so bleibt, wie bist jetzt, ist es gut auszuhalten.
Ich hatte seit Oktober 2019 im Schnitt alle zwei Monate Schmerzen und starkes Brennen beim Wasserlösen. Bakterien wurden nie gefunden. Die Teststreifen zeigten jeweils eine starke Entzündung an und Antibiotika halfen. Im Nachhinein dachte ich, ob es doch das Rezidiv war, das sich irgendwie schon bemerkbar machte, obwohl ja das nicht typisch ist, oder der kleine Stummel, der sich laut CT an der ehemaligen Harnleitermündung ausserhalb der Blase gebildet hatte (ohne Auffälligkeiten) war vielleicht das Problem, oder die Harnröhre, die vor allem schmerzte, war einfach von den vielen Zystos genervt, oder Wechseljahrprobleme?
Viele Jahre hatte ich glücklicherweise keine Blasenentzündungen mehr gehabt. Aber eben, vielleicht war das alles ja nur ein Zufall.
Mein Urologe und der Urologe, der die BCG-Therapie macht, meinten, dass könne nicht vom Rezidiv kommen. Denke ich auch, Rezidive wachsen ja schnell, nicht?, und Schmerzen sind ja eher atypisch. Wie auch immer. Nachdem die Schmerzen und das starke Brennen nach der TurB-OP abgeklungen waren (16 Tage Antibiotika), fühle ich mich ausser an dem BCG-Installationstag so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Keine Schmerzen bei Wasserlösen ist ein super Gefühl.
Vielleicht empfinde ich deshalb das Brennen nach der Instillation nicht so schlimm, denn bis jetzt ist es klar weniger schlimm als die Dysurie (Blasenentzündung oder was auch immer das war) der 12 Monate zuvor.
Natürlich habe ich Bammel, dass es bei den letzten zwei Instillationen schmerzhafter werden kann, aber ich hoffe mal nicht, vor allem da zwischen der 5. und 6. festtagsbedingt eine Pause entsteht, in der sich meine Blase vielleicht zusätzlich etwas erholen kann.
Danach soll nach ca. 6 Wochen eine Kontrollzystoskopie gemacht werden. Und dann wird entschieden, wie es weitergeht.
Ich habe hier gelesen, dass die Erhaltungsinstillationen dann schon mehr Probleme machen können, Wie äussern sich diese Probleme? Einfach stärkere Reaktionen 1-3 Tage nach der Instillation oder dauern die Schmerzen dann ein bis zwei Wochen? Aber, wenn man doch länger als eine Woche Schmerzen hat, kann doch dir nächste Instillation gar nicht gemacht werden, oder täusche ich mich?
So, das wär's mal.
Merci für die Aufmerksamkeit
Freundliche Grüsse
Seewind