Harnblasenkrebs? Nächste Schritte bzw. was sollte ich jetzt genau tun?

  • Ich Grüße Euch ;)

    Mein Name ist Sven, ich bin 49 Jahre jung und komme aus Kiel.


    Habe folgendes Problem ...... vor ca. 6 Monaten hatte ich mit Erschrecken nach einer längeren Fahrradtour feststellen müssen, das mein Urin wie Traubensaft ausschaute.

    Ich besorgte mir diese Urin-Teststäbchen und der schlug auch voll auf Blut an! Es wurde dann die nächsten Tage zwar immer weniger bzw. die rote Färbung verschwand,

    aber gerade der Morgen-Urin enthielt laut Teststäbchen immer wieder Blutbeimengungen.


    Also ich bin ich zum Urologen, der als erstes eine Urin-Probe nahm, gefolgt von einem längeren Gespräch.

    Da ich vor ca. 2 Jahren schon mal einen unauffälligen PSA Test beim Urologen gemacht hatte, meinte der Arzt, ein erneuter Test wäre aktuell noch nicht nötig.

    Es folgte ein Ultraschall und ein Abtasten der Prostata, was beides unauffällig war.

    Ich wurde wieder nach Hause geschickt mit der Bitte, mich doch wieder zu melden wenn die Blutbeimengungen innerhalb von 7 Tagen noch vorhanden sein sollten.


    Da nach 7 Tagen immer noch leichte Mengen vorhanden waren, wurde dann ein Termin für eine Blasenspiegelung gemacht.

    Die Blasenspiegelung war unauffällig bzw. die Blase schaute gut und glatt aus bis auf einen kleinen Riss in der Schleimhaut.

    Er meinte, dieser Riss in der Schleimhaut wäre mein Problem, ich sollte dem Ganzen einfach ein wenig Zeit geben, das würde von allein wieder verschwinden.


    Die nächsten Wochen war dann mal Blut drin, dann mal eine Woche ohne, dann wieder ein bisschen, dann wieder eine Woche ohne.

    Da das Ganze mir aber keine Ruhe gab, bin ich vorsichtshalber zum nächsten Arzt um mir eine zweite Meinung einzuholen.


    Es folge wieder ein Urintest und ein Ultraschall. Da wurde dann ein 1,36cm großer Stein am Ausgang der linken Niere entdeckt und auf den Ultraschall konnte man auch gut einen Nierenrückstau erkennen. Der Urologe war sich sicher, das dieser Stein+Nierenstau für meine sporadischen Blutbeimengungen verantwortlich ist.

    Es folge dann ein CT vom kompletten Bauchraum und ein Termin zur Zertrümmerung wurde gemacht.


    Da der Stein bei der ersten Zertrümmerung nicht komplett zerstört wurde, wurde wieder geröntgt und eine zweite Zertrümmerung folgte. Wieder Nachkontrolle, kein Blut im Urin Nachweisbar, aber leichter Nierenstau noch vorhanden. Wieder wurde ich geröntgt, der Rest des Steins hing nun im unteren Harnleiter und eine weitere Zertrümmerung folgte.

    Zum Glück war die letzte Zertrümmerung dann erfolgreich und der restliche Stein wurde mit dem Urin ausgeschieden (musste in ein Sieb Urinieren) und laut Nachuntersuchung war auch kein Rückstau der Niere mehr vorhanden.


    Toll Thema erledigt dachte ich, hatte nun auch zwei Wochen laut Urinteststäbchen kein Blut mehr drin.

    Gestern Abend kurz vor dem Schlafen gehen dann der Shock. Der Urin wieder rot wie Traubensaft!


    Nun bin ich ratlos, ich habe gestern kein Sport getrieben bzw. bin kein Fahrrad gefahren, ich saß nur sehr lange (ca. 6 Stunden) auf meinen ungemütlichen Bürostuhl um meinen Papierkram mal aktuell zu bekommen. Nun habe ich natürlich Angst, das dahinter nun was schlimmes steckt! Was sollte ich am besten als nächstes tun? Der Urin schaut inzwischen wieder normal aus, aber laut Test sind wieder kleine Blutbeimengungen vorhanden.


    LG

    Sven

  • Entschuldigung, das ich im falschen Bereich des Forums war, hätte ich auch selbst drauf kommen können, allerdings bin ich seit gestern mit meiner Psyche ein wenig daneben.

    Zumal ich fest davon ausging, das Thema wäre durch seit der Zertrümmerung des Nierensteines.

    Anmerken möchte ich noch, das mir klar ist, hier keine Diagnose zu bekommen.


    Würde mich aber über Hilfe sehr freuen bezüglich des nächstes sinnvollen Schrittes.

    CT wurde ja bereits gemacht, genauso wie 2x Röntgen. Auch eine Blasenspiegelung, obwohl .....kann man einen Urologen Vertrauen, der einen 1,36cm großen Stein samt Rückstau der Niere auf dem Ultraschall nicht gesehen hat? Auch habe ich noch nie davon gehört, zu mindestens Google kann damit nichts anfangen, das man "Blut im Urin" durch einen Riss in der Schleimhaut der Blase bekommt? Ok, wenn man Sport treibt, wie das damalige Fahrradfahren über Stunden, aber gestern habe ich halt nur einige Stunden gesessen beim erledigen meiner Papiere. Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, das der Urologe bei der Spiegelung nichts gefunden hat oder unter Zeitdruck stand, um mich zu beruhigen, dann einfach sagte ...."ah, da ein Riss in der Schleimhaut der Blase, alles gut, sie brauchen keine Angst zu haben".


    Naja, irgendwie denkt man dann erstmal an das schlimmste.......


    LG

    Sven

  • Lieber Sven, ich kann dir leider nur zum Thema Arzt vertrauen einen Rat geben. Such dir den nächsten Urologen. Meine mehrjährige Odyssee endete vorerst in der Uniklinik Halle. Der dortige Professor in der Urologie stellte fest, dass ich auf keinen Fall Krebs hätte. Er hat alle möglichen Tabletten an mir ausprobiert. Zu meinem Glück kam unser Umzug nach Baden Württemberg und damit ein neuer Urologe in Tübingen. Es war Blasenkrebs und ich wurde sehr schnell operiert.

    Ich drücke dir die Daumen für eine baldige Diagnose. Egal welche, Hauptsache Gewissheit, was los ist.

    LG Petra

  • Moin @Sven74Kiel und sei begrüßt im Forum Blasenkrebs. Der Name sagt es bereits, wir reden hier von einer Krebserkrankung und zwar in einer ausgesprochen biestigen Form und Ausprägung. Klar, welche Tumorerkrankung hat dieses Attribut nicht? Wir, das sind Betroffene und Angehörige von Betroffenen. Keine Ärzte, die wollen und können wir nicht ersetzen.


    Wohl aber wollen wir stets versuchen, einen Abgleich herzustellen zwischen den Schilderungen aktuell betroffener Menschen und den gesammelten Erfahrungen von mehr als 2.500 Usern.


    Nun habe ich Deine Schilderung gelesen und aktuell bin ich an der Stelle bei Dir, wo Blut nichts im Urin zu suchen hat. Dem sollte man auf den Grund gehen, insbesondere wenn es mehrfach vorgekommen ist. Es liegt uns fern, Ärzte zu verteufeln ohne wirklich verlässlich dies zu begründen.


    Dein getrübtes Vertrauensverhältnis zu dem bisherigen Urologen ist ausreichend Grund, einen anderen Arzt aufzusuchen um über den nächsten Schritt einer soliden Zystoskopie mehr Aufschluss über Innenleben Deiner Harnblase zu bekommen.


    Übrigens, die Verschiebung von Beiträgen in die entsprechenden Unterforen nimmt die Moderation vor und das sollte Dich nicht belasten. Noch ist es einfach zu früh um in Deinem Fall von Blasenkrebs zu sprechen. Aber, es sollte eben urologischabgeklärt werden.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Sven,


    willkommen bei uns im Forum, auch wenn ich stark glaube, dass Du keinen "Blasenkrebs" hast, wofür unser Forum ja da ist.

    Ja, ich denke auch, dass der erste Urologe mit "Riss in der Schleimhaut" irgendetwas finden wollte, um das Blut zu erklären. Tatsächlich dürfte es vom Nierenstein gekommen sein. Diese Diagnose ist mehr als plausibel. Natürlich ist es nicht schön, wenn nun schon wieder Blut im Urin ist und man sollte dem nachgehen. Du schreibst leider nicht, wann die letzte, erfolglose Zertrümmerung des Steins war. Wenn es noch nicht so lange her ist (bis zu 5 Wochen), könnte es sein, dass das Urothel im Harnleiter noch nicht verheilt ist. Der Stein dürfte das Urothel beim Abgang verletzt haben. Es dauert leider, bis ein Urothel verheilt, da die Wunde ja von saurem Urin umspült wird. Wenn Du Dich nun nicht körperlich schonst, kann so eine Wunde leicht wieder aufgehen.


    An einen Tumor glaube ich nicht, weil Du ja schon einen Spiegelung hinter Dir hast und auch ein plausibler Grund für das Blut gefunden wurde. Ich würde dann einfach noch ein wenig abwarten und mich körperlich schonen.


    Wenn aber die Zertrümmerung länger als 5-6 Wochen zurückliegt, würde ich eine weitere Blasenspiegelung machen lassen. Am besten aber von einem anderen Urologen als dem ersten, der einen Schleimhauteinriss diagnostiziert hatte. Erkundige Dich nach Urologen mit modernen Geräten in Deiner Umgebung, die auch ausreichend Erfahrung mit Blasenspiegelungen haben. Sorgen vor einem Tumor brauchst Du aber keine großen haben, denn ein solcher wird bei einer Spiegelung in aller Regel nicht übersehen, höchstens mal fehlinterpretiert (so war es bei mir). Denn wenn ein Tumor blutet, so sieht man die blutende Stelle recht gut, weil das Blut dort verklumpt und verschorft. Tumore werden dann übersehen, wenn sie sehr klein sind und nicht bluten.


    Alles Gute und Kopf hoch!

    JoFo76


    Nachtrag: Habe gerade gesehen, dass sich mein Beitrag mit dem von wolfgangm überschnitten hat. Ich denke aber, dass wir fast das Gleiche sagen wollen. Noch einmal Spiegeln bringt Sicherheit - ggf. aber erst einmal abwarten, wenn die Zertrümmerung erst vor Kurzem erfolgte.

    pTa G1 - inzwischen sind 8 Jahre ohne Rezidiv verstrichen :)

  • Vielen vielen Dank für das Feedback, sehr lieb von Euch ;)


    Ja wenn ich jetzt drüber nachdenke, dann ist dieses Forum zu mindestens zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht nicht die richtige Endscheidung von mir gewesen. Ich möchte aber zu meiner Entschuldigung vorbringen, das ich gestern Abend ziemlich fertig war und auch die ganze Nacht eher bescheiden geschlafen hatte. Heute morgen hatte ich dann Google bemüht und dieses Forum tauchte als erster Treffer auf, natürlich habe ich Depp auch nach Blasenkrebs gesucht!


    Die letzte der drei Zertrümmerungen war am 22.12, Fragmente sind danach sporadisch beim Wasserlassen abgegangen, aber ein sehr großer Stein, der im Abgang auch sehr schmerzvoll war und erst nicht raus wollte, das war am 31.12. Was mir noch eingefallen ist, ich habe gestern Abend rund 2 Liter innerhalb von 2-3 Stunden getrunken und musste danach natürlich häufig auf Toilette. Vielleicht habe ich da ja etwas überstrapaziert!


    Ok, ich schau mir das Ganze noch ein wenig an, suche mir aber schon mal einen anderen Urologen und werde eine erneute Blasenspiegelung definitiv machen wollen.


    LG

    Sven

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