Hallo zusammen,
ich bin 53 Jahre alt, männlich, verheiratet mit drei Kindern und zwei Hunden.
Um die Weihnachtszeit 2020 hatte ich Blut im Urin, am 11.01.21 dann die Blasenspiegelung beim Urologen und dessen Aussage "ich hab da was gefunden, was mir nicht gefällt". Davor bin ich jahrelang in Richtung "überaktive Blase" behandelt worden und galt bei meinem Urologen als austherapiert. Ich wollte vor einem Jahr einen Blasenspiegelung machen lassen, aber das hielt der gute Urologe für überflüssig.
Am 3.02.21 (vor zwei Wochen) dann die TUR im Krankenhaus mit Resektion.
Gefunden und resektiert wurden drei Tumorherde:
* in der prostatischen Harnröhre rechts/Prostata Seitenlappen (papillär)
* am Blaseneingang (papillär)
* an der rechten Blasenseite rund ein Drittel der Oberfläche einnehmend (flächig)
Alle Urothelcarcinome sind pT1, G2/High Grade. Lymphknoten sind sauber und Metastasen sind auch nicht zu finden. Ich bekomme noch ein CT mit Kontrastmittel, erwarte aber hoffentlich keine bösen Überraschungen.
Die Klinik empfiehlt schon in diesem Stadium die Blase und Prostata zu entfernen. Da die prostatische Harnröhre befallen ist, könne man erst bei der OP sagen, ob einen Neoblase möglich ist, oder ob eine künstliche Ableitung gemacht werden soll. Er sagt aber auch, ich wäre ein Grenzfall. Sowohl BCG-Therapie als auch Zystektomie wären beides denkbar. Er empfiehlt aber klar die Entfernung von Blase und Prostata (hohes Rezidivrisiko).
Im Moment beschäftigen mich vor allen Dingen drei Fragen:
* im Falle einer dreijährigen BCG-Therapie. Wie hoch sind die Rückfallraten bei meinem Risikoprofil? Ich habe da schon die unterschiedlichsten Zahlen gelesen und bin ganz verwirrt. Gibt es da irgendwo was griffiges und leicht verständliches im Internet dazu?
* Falls ich mich für eine BCG-Therapie entscheiden sollte und es kommt zu Rezidiven. Wie hoch ist die Gefahr, dass ich selbst bei einer dreimonatigen Kontrolle ein Karzinom bekomme, das sofort T2 oder schlechter ist und mich umbringt?
* Da die Harnröhre befallen ist, frage ich mich wie hoch die Chancen sind mit einer Neoblase nach der OP aufzuwachen (und nicht einen Pouch oder ein Stoma mit Beutel verpasst zu bekommen). Der Chefarzt sagt: das könne man erst bei der OP sagen und hänge davon ab, ob der äußere Blasenschließmuskel nicht befallen ist. Im Internet habe ich aber verschiedentlich gelesen, dass bei meinem Fall Neoblase eigentlich nicht ginge. Vor den künstlichen Harnableitungen graut mir schon sehr... Vielleicht kann jemand dazu was sagen (mit was ich zu rechnen habe).
Eigentlich eine "blöde Vorstellung" sowas, aber ihr kennt das wahrscheinlich. Fast alles außerhalb dieses Themas wird unwichtig.
Danke für Rückmeldungen
Andreas