Schmerzen 14 Tage nach TUR Blase

  • Hallo zusammen,

    Mitte Januar wurde bei mir im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung ein Blasenkrebs festgestellt. Mittlerweile habe ich die erste TUR hinter mir und auch den histologischen Befund: pTA G3.

    Leider lief die OP nicht komplikationslos. Es musste am gleichen Tag nochmal nachoperiert werden, da starke Blutungen auftraten. Außerdem konnte an einer Stelle das Tumorgewebe nicht entfernt werden, was mit der Reizung des "nervus obturatorius" zusammenhing. Nach dieser 2. OP hatte ich dann fast 24 Stunden heftige Schmerzen in der Blasengegend. Verabreichte Schmerzmittel zeigten kaum Wirkung.


    Nach dem 3. Tag wurde ich aus der Klinik entlassen. Der Urin war klar, aber ich hatte starke Krämpfe beim Wasserlassen. Mein Urologe meinte, das wäre normal und verschrieb mir Novaminsulfon 500mg (ist ja in einigen Staaten wegen der evt. starken Nebenwirkungen nicht mehr zugelassen!). Eine wesentliche Besserung trat trotzdem nicht ein. Ich bin dann Tage später zu einem anderen Urolgen (meiner hatte Urlaub), weil die Symtome auf eine Blasenentzündung hindeuteten. Kurzum: Urinprobe, Antibiotikum (Levofloxacin). Drei Tage später wurde mir auf eigene Anfrage mitgeteilt, dass der Befund negativ ist, ich sollte aber trotzdem das Medikament aufbrauchen. Ich trinke auch genug und der Urin sehr hell. Nun zum Kern meiner Frage: Die Schmerzen haben sich seit der Antibiotikaeinnahme verlagert.


    Das Ziehen, Krampfen, Brennen tritt seitdem nicht am Anfang des Urinierens auf, sondern am Ende. Das Zermürbende ist, dass der Schmerz nach dem Wasserlassen nicht wie in den Tagen zuvor weg ist, sondern in abgeschwächter Form mehr oder weniger ständig present ist. Ich habe vorallem nachts einen bohrenden Schmerz in der Blasengegend und zwar lokal auf der Seite, wo die TUR war. Ich wandere jetzt öfter mal des nachts durch die Wohnung und mache Sitzbäder in Kamillenextrakt (was mir kurze Zeit gut tut). Das verabreichte Schmerzmitttel hilft auch nicht mehr, ergo ich bin fast am verzweifeln. Wer hat von euch ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. kann mir einen Tipp geben, Mut machen ...

    Schon mal danke im voraus für eure Antworten.

  • Guten Tag und herzlich willkommen bei uns im Forum  Schwammelob . Wir sind hier ein Zusammenschluss von Betroffenen und deren Angehörigen, betreiben dieses Forum ohne selbst Mediziner zu sein. Ein gesammelter Schatz an Erfahrungen übertrifft vielfach das Wissen einzelner Urologen.


    Das ganze hört sich insgesamt nicht so gut an. Normal sind deine Symtome nach einer TUR-B auf jeden Fall nicht. Kann es sein das die Blase bei der TUR-B perforiert wurde ? Nach einer TUR hat man noch gewisse Schmerzen beim Wasserlassen, vor allen Dingen auch deshalb weil auch Proben aus der Harnröhre entnommen werden, sehr oft kommt auch noch Blut und Blutkoagel mit heraus. Das alles sollte aber nach spätestens 5-6 Wochen vorbei sein. Deine starken Schmerzen direkt in der Blase dürften eigentlich so nicht sein. An deiner Stelle würde ich die Angelegenheit nochmals genau unter die Lupe nehmen lassen, eine perforierte Blase muss erkannt werden, entweder durch eine Blasenspiegelung oder mit einem CT Scan.


    Wenn die den nervus obturatorius gereitzt haben sind die bei der TUR doch ziemlich tief gegangen, oder wie erklären die das? das bei einem oberflächlichen pTa ?? macht mich stutzig.


    So gehts auf keinen Fall weiter, zur Not noch einmal einen Termin in der Klinik wo die TUR-B durchgeführt wurde, am besten gleich bei den starken Krämpfen in die Notaufnahme, die sind dann gezwungen der Sache auf den Grund zu gehen.


    Ich hoffe ich konnte ein wenig weiter helfen.

    Gruß Rainer

  • Hallo Schwammelob auch von mir willkommen im Forum.

    Wann genau war deine Tur B?

    Bei mir war das gefühlt auch etwas speziell. Nach jeder der 4 Tur 's trat der unangenehmste Schmerz ca 1-1,5 Wochen nach der OP auf u hielt für max 2 Wochen. Auch so das unabhängig vom WC Gang ein permanenter leichter Schmerz da war u zb laufen nur schleichend ging. Vorher war fast nichts, keine Ahnung warum.

    Aber im Zweifel lieber einmal mehr zum Doc, alles Gute dir.

    VG Doreen

    April'20 Ta G2-3

    2. Nachresektion o.B.

    BCG abgebrochen - Mapping o.B.

    1 Jahr Mito 40mg bis Okt.'21

  • Hallo Zusammen,

    vielen Dank für eure Antworten.

    Leider hat es ein bisschen gedauert bis diesen Betrag schreiben konnte, da ich in der vergangenen Zeit viel in der Spur war: Viermal beim Urologen und einmal in der Notaufnahme des Klinikums wo die TUR B durchgeführt wurde. Das Ergebnis der Untersuchungen (Sonographie und Zystoskopie) sah dann wie folgt aus: die rechte Blasenwand weist eine großflächige Verdickung auf; bei der Blasenspieglung habe ich dann selbst diese "Kraterlandschaft" gesehen.


    Ich konnte nur mit einem Assistenzarzt, der bei der OP dabei war sprechen und er meinte nur lapidar es wären mehrere Tumore an der rechten Seitenwand entfernt worden. Ob dabei dann so eine Oberfläche zurückgelassen wird, welche offensichtlich meine Schmerzen verursacht hat, darüber wurde sich ausgeschwiegen. "Mein" Urologe hat aber umgehend reagiert und versucht den Termin für eine sowieso geplante Nachresektion vorzuziehen.


    Mit der Notaufnahmen hat es nicht funktioniert ("knapp 3 Wochen nach der ersten OP wäre noch zu früh!"). Ich halte mich jetzt mit diversen Medikamenten (Spasmex, Novaminsulfon,Tamsolosin) ziemlich beschwerdefrei über Wasser. Einen festen OP Termin habe jetzt für kommenden Freitag erhalten (genau 4 Wochen nach der 1. TUR B).


    Nun soll der Eingriff (a) ohne Kontrastmittel (Hexvix) und (b) ohne anschließende Mytomizin Instillation durchgeführt werden. Begründung: (a) bei der Kraterlandschaft würde eh alles rot leuchten und (b) einer wahrscheinlich zu starken Reizung der Blasenwand. Ich hoffe ja, dass die Ärzte wissen was sie tun. Ein pTa G3 Befund ist nicht unbedingt so harmlos.

    Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Viele Grüße

  • Hallo Schwammelob,


    pTa G3 kommt recht häufig vor, wenn ich das richtig verstanden habe, man liest ja zwangsläufig viel zum Thema, um da irgendwie durchzusteigen.


    Ich habe jedenfalls auch so einen Kandidaten, die ersten Behandlungen (6x wöchentlich, dann monatlich...) mit Mitomycin haben nicht viel gebracht, nach einem halben Jahr gab es neue Tumore. Es kam die zweite TurB und Nachresektion, da stehe ich jetzt und warte darauf, das BCG geliefert wird. Wenns gut läuft schlägt das an und der Krebs ist erstmal besiegt, auch wenn man noch lange nachbehandelt werden muss, regelmäßige Blasenspiegelungen etc. sind natürlich superwichtig. Wenn BCG nicht anschlägt, muss die Blase eher früher als später raus. Das ist bestimmt heftig, aber viele kommen ja sehr gut klar mit einer Neo-Blase.


    Die Nachwirkungen der TurB hatte ich nicht so stark wie du. Bei mir war offenbar der Nerv durch den Katheter ständig gereizt, man könnte den Kopf gegen die Wand schlagen! Danach zog es wochenlang immer von der Blase ins Glied bis in die Eichel, verschwindet aber irgendwann auch wieder. Wie schön, wenn man dann einfach mal normal pinkeln kann!


    Kopf hoch, ich drück dir die Daumen!

    pTa G3 Highgrade 4/2020, 2. TurB 11/2020. Nachres. 2/21, 16 Mon. BCG, dann abgebrochen, Mitomycin

  • Hallo hobbes,

    danke für deine Antwort. Es ist zwar nicht ermutigend einen "Leidenskameraden" bezüglich der Nachwirkungen zu haben, aber die Schmerzen nach einer TUR scheinen ja nicht allzu selten zu sein.

    Ich bin jetzt nach knapp 3 Wochen endlich schmerzfrei (ohne Medikamente) und das Wasserlassen funktioniert auch ohne Probeme wieder.

    Für kommenden Freitag ist 2. TUR geplant. Will hoffen...

    Ich drück' dir die Daumen, dass die Chemo bei dir zum Erfolg führt.


    Alles Gute

    Gruß Schwammelob

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