Mein erstes Hallo! Nun Neoblase

  • Nach dem Anmelden und ein paar Stunden lesen hier der obligatorische höfliche Begrüßungsthread:


    Ich bin 47(m) und habe am 04.02.2021 (Weltkrebstag!) meinen Urologen aufgesucht, weil ich Blut im Urin festgestellt hatte.

    Dort angekommen ging es dann ganz schnell, Urinprobe abgegeben, sofort eine Blasenspiegelung mit dem Ergebnis das da ganz schön was gewachsen ist.


    So schnell wie möglich hab ich einen Termin zur TUR-B in der nächsten Woche bekommen.

    11.02. OP1 und am Tag darauf noch einmal das Ganze, da immer noch Blut im Urin war. am 14.2 ging es dann erstmal wieder nach Hause.

    16.02 Staging CT ohne Befund einer Streuung

    22.02. Histologie: T1 L0 Vo Pn0 (allerdings im Widerspruch zum endoskopischen Befund ..)


    Nach eingehender Beratung mit meinem Urologen wird jetzt sehr zeitnah eine Zweitmeinung eingeholt, aber es wird ziemlich sicher in den nächsten Tagen/Wochen eine

    Zystoprotatektomie mit Aufbau einer Neoblase stattfinden.


    Der Hammer im Kopf saß und auch wenn das Tumorboard eine Nachresektion mit BCG-Instillation nicht ausgeschlossen hat, lieber frühzeitig den Tumor über Bord bringen,

    eh er über kurz oder lang (meistens wohl eher kurz) wiederkehrt mit absolut unklarer Prognose.


    Ängste, Fragen, Unsicherheit? Ja: bei mir und auch bei meiner Frau und allen die mit mir mit bibbern. Die Parole ab jetzt: Weiterleben mit Aussicht auf Lebenszeit!

    Soviel zunächst zu mir und man liest sich! .. Ich schreib dann bestimmt auch, aber sicher erst nach der OP .. VG Stefan

  • Lieber Cerberus,

    ganz herzlich Willkommen hier bei uns im Forum! Wir sind ein Zusammenschluss von Blasenkrebs-Betroffenen oder deren Angehörigen. Über die Jahre hat sich ziemlich viel, ich nenne es ma "Erfahrungswissen" angesammelt, das wir gerne zur Verfügung stellen. Es soll Rat und Wissen der behandelnden Ärzte ergänzen, jedoch keinesfalls ersetzen. Im Grunde geht es hier auch viel um den Weg nach der OP, den Umgang mit der Therapie usw.


    Du hast Dich offensichtlich schon eingehend mit der Erkrankung beschäftigt und bist bereit, den Weg der Zystoprostatektomie zu gehen. Bei Deinem Befund, der ja ein Grenzfall ist, eine Entscheidung, die dem Tumorgeschehen mit hoher Wahrscheinlichkeit Einhalt gebietet. Die Zystoprostatektomie in diesem Stadium wird als Frühzystektomie bezeichnet und hat statistisch gesehen die besten Chancen.

    Ich, ich ganz persönlich, kann Deine Entscheidung sehr verstehen und würde auch so handeln. Wobei sich bei mir erstens die Frage nicht stellte (war schon ein pT2 G3, nach Zystektomie dann pT2b, pN0, pL0, pV0, R0, G3) und zweitens habe ich heute die komfortable Perspektive einer einwandfrei funktionierenden Neoblase. Und das weiß man ja nun leider nicht vorher...


    Du schreibst auch, dass Du Dir eine Neoblase bauen lassen möchtest. Hier bitte ich Dich eindringlich, erkundige Dich sehr genau nach einem wirklich (!) erfahrenen und/ oder mit sehr gutem Ruf ausgestatteten Operateur. Von ihm hängt ganz maßgeblich Deine spätere Lebensqualität ab! Ein paar Namen werden hier immer wieder genannt, welcher Superarzt nun in Deiner Region wäre, kann ich leider nicht sagen. Aber vielleicht können andere Mitglieder hier helfen.


    Was mich noch interessieren würde: Du schreibst, der Befund T1 L0 V0 Pn0 sein im Widerspruch zum endoskopischen Befund? Was sagte der denn aus? Und Gibt es eine Aussage zur Aggressivität, also G1, G2 oder G3?


    Ansonsten lies Dich gerne weiter ein, Melde Dich natürlich sehr gern bei Frage oder wenn Du Dich einfach austauschen möchtest und vor allen Dingen alles Gute für die nächsten Schritte!


    Liebe Grüße, Mandelauge

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Dankeschön Mandelauge, der Widerspruch lag wohl in einer endoskopisch festgestellten Einbettung unterhalb des Blasenwandniveaus (histo T1 aber endoskopisch T2). Daher auch der verzicht auf blasenenhaltende Maßnahmen.

  • Ah, verstehe! Also, wie Du schon sagst, noch ein Grund mehr, in Richtung Zystoprostatektomie zu gehen!

    Liebe Grüße,

    Mandelauge

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

  • Mal eben so gibt man seine Blase und Prostata ja nicht her.

    Ich bin in Erfurt bei einem Urologen in Behandlung dem ich sehr vertraue und plane derzeit die Neoblase auch in Erfurt im Helios machen zu lassen. Dort war ich auch schon zur TUR-B. Falls jemand hier zu der Klinik Erfahrungen beisteuern kann: Ich bin sehr an Berichten interessiert.

  • Mal eben so gibt man seine Blase und Prostata ja nicht her.

    Absolut! Was eben auch nicht zu vernachlässigen ist, wir Mädels haben deutlich weniger gravierende Folgen durch die Entfernung der Blase zu tragen: die Sexualität funktioniert ohne Einschränkung und wie vor der OP.

    Aber das meinte ich auch mit meiner heutigen Perspektive, hinterher bin ich schlauer (und habe die Sicherheit, dass alles geklappt hat). Tja und die Frage ob oder ob nicht, stellte sich ja bei mir nun auch von Anfang an nicht...

    Alles Gute!
    Mandelauge

    Nach pT2b pN0 pL0 pV0 R0 (lokal) G3, glückliche und stolze Besitzerin einer Neoblase nach Hautmann, perfekt gebaut von Prof. Magheli in Berlin

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