Guten Abend allerseits,
Ich werde jetzt erstmal eine längere Vorgeschichte erzählen, bis ich zur eigentlichen Frage komme. Wenn das zu viel zu lesen ist, kann man vielleicht einfach zur Frage am Ende springen
Vorgeschichte:
nach langer Forumsabstinenz meld ich mich zurück. Mein Vater hat inzwischen einen längeren Weg mit viel Auf und Abs hinter sich. Er hatte 2016 (glaube ich) erstmalig die Diagnose Blasenkrebs erhalten. Lange ging es dann mit TUR und regelmäßiger Kontrolle gut. Noch zweimal wurde ein Karzinom gefunden, jeweils wieder TUR, einmal auch mit Chemo.
Inzwischen ist es so, dass seine Blase quasi komplett kaputt ist. Er hat eine total vernarbte Schrumpfblase. Seine Inkontinenz wurde immer schlimmer, im Oktober letzten Jahres sind wir wg. akutem Harnverhalt in der Notaufnahme gelandet, irgendwann ist dann die Entscheidung zu einem transuretalen Dauerkatheter gefallen.
Auch damit ist er noch lange gut klar gekommen. Im Dezember wurden ihm von beiden Nieren Harnleiterschienen in die Blase gelegt, weil die Nieren schon so stark angegriffen waren, da er mehrfach einen Harnstau hatte. Vor zwei Wochen dann eine ziemliche Katastrophe - die Enden der Harnleiterschienen haben sich beim Katheterwechsel irgendwie mit dem Katheter verheddert, so dass die Schienen ein Stück mit heraus gezogen worden sind und in den Harnleiter des Penis eingedrungen sind. Infolgedessen wurden die Schienen im Krankenhaus unter Röntgen irgendwie wieder zurückmanövriert und ersetzt und seitdem ist alles nur noch furchtbar.
Zum einen hatte er durch diesen sehr massiven Eingriff höllische Schmerzen, die er inzwischen aber wieder überstanden hat, zum anderen funktioniert seitdem mit dem Katheter nichts mehr wie es soll. Trotz Spasmolytikum läuft ständig mehr Harn neben dem Katheter vorbei als durch den Katheter. Der Arzt meint, die Blase wäre inzwischen so klein, dass sich die Spitze des Katheters so leicht irgendwo in der Schleimhaut der Blase verhängen könnte, dass da nichts oder wenig abfließen kann und das dann deswegen seitlich Urin raus gedrückt wird. Man könne da nichts machen. Neoblase ist aufgrund des Alters (84) und der Krankheitsgeschichte (langjährig Diabetes) ausgeschlossen. Durch das seitliche Abfließen trägt er natürlich wieder Vorlagen, teilweise auch Windeln, aber dadurch dass der Schlauch ja herausgeführt wird, läuft wohl immer auch etwas Urin am Schlauch außen entlang, so dass ständig alles nass wird, Unterhose, Hose, Bett. Meine Mutter, die die Pflege übernimmt, ist am Ende ihrer Kräfte, weil sie ja jede Nacht 4-5 Mal alles neu bezieht und ihn umziehen muss.
Urinalkondom ist leider auch ausgeschlossen, das geht bei ihm anatomisch nicht, hat auch der Arzt bestätigt.
Wir werden morgen noch einen Versuch machen mit einem Katheterwechsel, er hatte bisher schon oft Probleme mit den Produkten aus dem Krankenhaus und kam generell mit den Produkten vom Urologen besser zurecht. Ansonsten haben wir noch die Option einen Katheterauslassversuch zu machen, allerdings ist das nicht ohne Risiko, da er bei einem Harnverhalt mit seiner Schrumpfblase und den vorgeschädigten Nieren da schnellstmöglich ins Krankenhaus muss.
Danke, wer es bis hierhin geschafft hat
Frage:
Gibt es keine Inkontinenzprodukte, die verhindern, dass Urin am Katheterschlauch entlang an Vorlagen/Windeln vorbeiläuft, so dass nicht die Kleidung nass wird?
Oder liegt es einfach daran, dass wir die falschen Vorlagen/Windeln benutzen und diese am Bein nicht genug abdichten?
Ich wäre wirklich um jeden Hinweis oder jede Idee dankbar.
Viele liebe Grüße
Christine