Vorteil für MRT bei Prostatakrebs-Screening

  • Erzeugt am : 22. März 2021

    Uhrzeit : 04:31

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Titel : Vorteil für MRT bei Prostatakrebs-Screening

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    Inhalt :

    In einer aktuellen Studie aus Großbritannien erwies sich die Magnetresonanztomographie (MRT) bei einem populationsbasierten Screening auf Prostatakrebs der alleinigen Bestimmung des Prostataspezifischen Antigens (PSA) überlegen.

    Die Autoren um Erstautor David Eldred-Evans wollten herausfinden, wie häufig positive Testergebnisse vorkommen, welche Biopsieraten diese nach sich ziehen und wie oft Prostatakrebs entdeckt wird, wenn Männer zu einem Screening auf Prostatakrebs mit MRT, Ultraschall und PSA-Test eingeladen werden.

    Dazu führten sie eine prospektive, bevölkerungsbasierte, verblindete Kohortenstudie in 7 Praxen für Grundversorgung und 2 Bildgebungszentren in Großbritannien durch. Männer im Alter von 50–69 Jahren wurden vom 10.10.2018 bis zum 15.05.2019 zum Prostatakrebs-Screening eingeladen.

    Alle Teilnehmer wurden einem Screening mit einem PSA-Test, MRT (T2-gewichtet und Diffusion) und Ultraschall (B-Mode und Scherwellenelastographie) unterzogen. Die Tests wurden unabhängig voneinander interpretiert, ohne dass andere Ergebnisse bekannt waren. Die Ergebnisse der beiden Bildgebungstests wurden auf einer validierten 5-Punkte-Verdachtsskala angegeben. Wenn ein Testergebnis positiv war, wurde eine systematische 12-fach-Biopsie durchgeführt. Zusätzliche Bildfusions-gezielte Biopsien wurden durchgeführt, wenn die MRT- oder Sonographie-Ergebnisse positiv waren.

    Das primäre Outcome war der Anteil der Männer mit positiven Ergebnissen im MRT, Ultraschall (Punktzahl 3–5 oder 4–5) oder PSA (≥3 μg/l). Die wichtigsten sekundären Outcomes waren die Anzahl der klinisch signifikanten und der klinisch nicht signifikanten Prostatakarzinome, die festgestellt wurden, wenn jeder Test ausschließlich verwendet wurde. Prostatakrebs mit Gleason-Score 3+4 oder höher wurde als klinisch signifikant definiert.

    Insgesamt wurden 2034 Männer eingeladen. Von 411 Teilnehmern stimmten 408 der Teilnahme an allen Screening-Tests zu. Der Anteil mit positiven MRT-Ergebnissen (Score 3–5) war höher als der Anteil mit positiven PSA-Testergebnissen: 72 (17,7%; 95%-Konfidenzintervall [KI] 14,3–21,8) gegenüber 40 (9,9%; 95%-KI 7,3–13,2); p<0,001. Der Anteil mit positiven Sonographie-Ergebnissen (Score 3–5) war ebenfalls höher als der Anteil mit positiven PSA-Testergebnissen (96 [23,7%; 95%-KI 19,8–28,1]; p<0,001). Für eine Bildgebungsschwelle von Score 4–5 war der Anteil mit positiven MRT-Ergebnissen ähnlich dem Anteil mit positiven PSA-Testergebnissen (43 [10,6%; 95%-KI 7,9–14,0]; p=0,71), ebenso der Anteil mit positiven Sonographiee-Egebnissen (52 [12,8%; 95%-KI 9,9–16,5]; p=0,15). Der PSA-Test (≥3 ng/ml) erkannte 7 klinisch signifikante Prostatakarzinome, ein MRT-Score von 3–5 detektierte 14, bei einem MRT-Score von 4–5 waren es 11. Mit einem Ultraschall-Score von 3–5 bzw. 4–5 wurden 9 bzw. 4 signifikante Prostatakarzinome erkannt. Klinisch unbedeutende Krebserkrankungen wurden in 6 Fällen durch PSA-Tests diagnostiziert, durch einen MRT-Score von 3–5 bzw. 4–5 in 7 bzw. 5 Fällen, und mit einem Ultraschall-Score von 3–5 bzw. 4–5 in 13 bzw. 7 Fällen.

    Fazit: In dieser Kohortenstudie wurde ein MRT-Score von 4–5 im Vergleich zu einem alleinigen PSA-Test mit einer verbesserten Erkennung von klinisch signifikantem Prostatakrebs in Verbindung gebracht, ohne die Biopsie-Zahl oder die Anzahl von detektiertem klinisch unbedeutendem Prostatakrebs zu erhöhen. Die Sonographie war nicht mit einer verbesserten Screening-Leistung verbunden.

    (ms)

    Publikation:

    Eldred-Evans D, Burak P, Connor MJ et al. Population-Based Prostate Cancer Screening With Magnetic Resonance Imaging or Ultrasonography. The IP1-PROSTAGRAM Study. JAMA Oncol 2021 Feb 11;e207456.

    Der Beitrag Vorteil für MRT bei Prostatakrebs-Screening erschien zuerst auf Biermann Medizin.
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    Link : https://biermann-medizin.de/vo…-prostatakrebs-screening/

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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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