Meine Mama hat Blasenkrebs

  • Hallo Zusammen. Meine Mama, 64er Baujahr, hat Blasenkrebs.

    Zur Vorgeschichte:

    Meine Mama leidet von Geburt an einer Doppelniere mit dazugehörigen doppelten Harnleiter, als Kleinkind war sie jahrelang in Behandlung und hat durch immer wiederkehrende HWI’s, AB-Resistenzen entwickelt.

    Seit längerer Zeit bestehen Probleme mit Nierensteinen, wo von einige große Steine entfernt wurden.

    Seit Februar diesen Jahres hatte sie wieder Beschwerden in der Nierengegend welches sie ignorierte, da sie dachte dass es sich wieder um Steine handelt.

    Kurze Zeit später kam noch ein Druckgefühl auf der Blase hinzu und als sie sichtlich Blut im Urin fand, suchte sie ihren Gyn auf der beim Sono der Blase fündig wurde, 5 cm große „Auffälligkeit“.

    Er schickte meine Mama sofort zum Urologen weiter.

    Dieser „Arzt“ schickte sie Woche für Woche ohne Blasenspiegelung nach Hause. Grund war ein andauernder HWI den er erst behandeln wollte. Er gab ihr trotz des Wissens, dass sie so gut wie gegen jedes AB resistent ist, auf gut Glück immer wieder ein anderes AB mit, welches bis auf letzteres, nicht anschlug.

    Laut dem Labor und ihm war ein Antibiogramm nicht möglich da meine Mama schon mit AB anbehandelt war.

    Nun gut nach 3,5 Wochen war es endlich so weit, Spieglung fand statt , Entwarnung. Sie hat auf der rechten Seite eine Ureterocele.

    Welch Erleichterung, wir waren alle so happy!

    Ein paar Tage später rief mich meine Mama an, „ Ich habe doch Krebs“. FEHLDIAGNOSE


    Nach erneutem blutigem Urin und Schmerzen suchte sie zum Glück eine andere Ärztin auf, diese verschob sämtliche Patienten und spiegelte sofort trotz HWI und fand einen riesigen Tumor in der Blase, rechts liegend.


    Mittlerweile wurde dieser entfernt (TUR-BT), CT ist gelaufen und postoperativ Mitomycin C-Gabe.

    Der Tumor war 21g schwer und mit bloßem Auge sichtbar in den Muskel eingewachsen.

    Wir warten aktuell noch auf die Befunde vom CT und auf die Histo.


    Normalerweise würde ich positiv nach vorn blicken bis der Befund da ist. ABER

    Ich mache mir solche Sorgen da meine Mama über Bauchschmerzen klagt und sobald sie etwas isst , sich der Bauch aufbläht. Sie hat so ein ungutes Gefühl und die Angst dass sich Metastasen gebildet haben oder der Tumor in anliegendes Gewebe tiefer verwachsen ist.


    Medizinisch sind die Beschwerden für mich nicht erklärbar.


    Kennt jemand solche Symptomatik im Zusammenhang mit Blasenkarzinom?


    Ein 21g schwerer Tumor in der Blase gehört eher zu den größeren oder?

    Wie schwer oder groß sind denn Tumore in den ersten beiden „Stadien“ (pTa-pT2)?


    Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten.

    Liebe Grüße


  • Liebe Lisa,

    willkommen hier bei uns, wenn der Grund auch mehr als bescheiden ist. Wir sind keine Ärzte, schöpfen aber aus einem großem Schatz an Erfahrungen, die wir gern teilen und helfen...

    Zunächst mal sagt die Größe des Tumors nichts aus, entscheidend tatsächlich ist die Eindringtiefe - das ist der Wert Tx.


    Hier mal ein Bild und darunter eine etwas umfangreichere Darstellung für eine bessere Einordnung:

    47-tumorstadien-jpg

    Bis T1 spricht man von oberflächlichen Tumoren und ab T2a von invasiven. Dann ist die Blasenentfernung unumgänglich.

    Weiterhin entscheidend ist, wie stark die Tumorzellen schon entartet sind von den Originalzellen. Dabei bedeutet G1 oder lowgrade, dass sie noch relativ nah am Original sind G3 oder high grade bedeutet eine starke Entfernung vom Original. Je höher das G desto aggressiver ist der Tumor.

    Außerdem wird noch geprüft ob Anschluss an das Lymphsystem L und den Blutkreislauf V besteht:

    L0 kein Anschluss, L1 Anschluss und an den Blutkreislauf V0 keiner, V1 Anschluss - wenn das gegeben ist besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit für Metastasen. Befall von Lymphknoten wird mit N gekennzeichnet z.B. N0 (0/20) bedeutet kein Knoten befallen - 0 von 20 entnommenen Lymphknoten (nur bei Blasenentfernung).

    Ein großes M drückt die Metastasierung aus, die entweder mit bildgebende Verfahren (CT, MRT) oder bei der OP festgestellt wird.

    Zuletzt noch das kleine n - das drückt den Befall von Nervengewebe aus, wieder mit n0 - kein Befall, n1 Befall.


    Zu den Symptomen nach dem Essen kann ich nichts sagen, erinnere mich auch nicht, hier schon davon gelesen zu haben. Es kann auch die Angst sein, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes den Magen zuschnürt. Ich hab in dieser Zeit damals 10 kg abgenommen, einfach vor lauter Angst und Panik. Vielleicht geht es deiner Mama ähnlich.

    Leider heißt es jetzt abwarten der Befunde ... das warten ist furchtbar, ich weiß, aber es geht einfach nicht anders. Ich hoffe für euch auf beherrschbare Befunde und Ärzte, denen ihr Vertrauen schenken könnt.

    Einstweilen lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

  • Hallo. Bei meiner Mama wurden Metastasen gefunden, eine davon in der Leber. Da mein Zugriff im Forum leider begrenzt ist jetzt hier meine Bitte um Austausch mit Gleichgesinnten. Gibt es hier jemanden mit Lebermetastasen?

  • Hallo lisak


    Ich möchte dich bitten doch den gesamten Befund einzustellen. Man kann nicht einfach auf Metastase in der Leber antworten.

    Die persönlichen Daten, ( Name, Adresse ) bitte schwärzen.

    Oder den Befund einfach abtippen. Dabei unbedingt auf Groß-Kleinschreibung achten.


    Liebe Grüße, Ricka

  • Liebe lisak ,

    kann es sein, dass deine Mama hier selber schreibt - mal bitte in das Thema: Hier klicken schauen, Anetts Geschichte scheint mir sehr nahe an der deiner Mama.

    Offen gestanden ist mir kein aktives Mitglied bekannt, dass sich derzeit in dieser Situation befindet. Es gab Fälle, wo eine einzelne Lebermetastase operativ entfernt werden konnte. Allerdings ist das doch ein sehr weit fortgeschrittenes Stadium der Erkrankung. Hier muss man schauen, was die Ärzte empfehlen, alles andere ist leider spekulativ. Es kämen auch Chemotherapie oder eine Immuntherapie infrage, aber darüber müssen Mediziner befinden. Es tut mir sehr leid, dir nichts Besseres schreiben zu können, aber ich möchte es nicht beschönigen, so bedrückend und traurig die Situation auch ist. Es ist wunderbar, wie du deiner Mama zu Seite stehst, ich hoffe für euch auf akzeptable Behandlungsvorschläge und dass ihr den Ärzten vertrauen könnt, die die Mama jetzt behandeln! Einstweilen lieben Gruß von Barbara

    Berliner (netzgestützte) Neoblase seit 4.9.2015 wegen BCG resistentem CIS, entdeckt 2014 durch NMP22 (IGEL beim Gyn)

    "Alles hat einen Zweck, selbst wenn es uns nur an das erinnert, was wir nicht tun sollten." Catherine Ryan Hyde

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