Kombinationen bei RCC: Checkpoint-Inhibitor punktet, Glutaminase-Inhibitor versagt

  • Erzeugt am : 14. Juni 2021

    Uhrzeit : 13:30

    Von : Blasenkrebs Online-Selbsthilfegruppe

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    Titel : Kombinationen bei RCC: Checkpoint-Inhibitor punktet, Glutaminase-Inhibitor versagt

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    Inhalt :

    Positive und negative Daten zur Therapie des fortgeschrittenen Nierenzellkarzinoms (RCC) wurden bei einer Oral Abstract Session im Rahmen der virtuellen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) am 07.06.2021 vorgestellt und diskutiert.

    Die Kombinationstherapie des bisher unbehandelten fortgeschrittenen RCC mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab und dem VEGF/VEGFR-Inhibitor Axitinib wird durch die Langzeitdaten der KEYNOTE-426-Studie als Therapiestandard etabliert. „Mit einem medianen Follow-up von 42,8 Monaten repräsentiert KEYNOTE-426 das längste Follow-up eines Checkpoint-Inhibitors mit einem VEGF/VEGFR-Inhibitor in der Erstlinientherapie des klarzelligen RCC“, sagte Brian I. Rini vom Vanderbilt-Ingram Cancer Center, Nashville, USA.

    Pembrolizumab plus Axitinib zeigte demnach im Vergleich zur Monotherapie mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sunitinib weiterhin verbesserte Wirksamkeit: Das Gesamtüberleben unter Kombinationstherapie betrug nach 36 Monaten mit der Kombination 63% und unter Sunitinib 54% (HR 0,73; p<0,001). Ebenfalls nach 36 Monaten überlebten 29% der Patienten mit der Doppeltherapie progressionsfrei, während es unter der alleinigen Sunitinib-Behandlung nur 15% waren (HR 0,68; p<0,0001). Die Gesamtansprechrate lag unter Pembrolizumab plus Axitinib bei 60,4% gegenüber 39,6% mit Sunitinib (p<0,0001). Komplettes Ansprechen war bei 10,0% versus 3,5% zu verzeichnen. Das Sicherheitsprofil beider Therapien war vergleichbar, und es gab keine neuen Sicherheitssignale.

    Lenvatinib mit Pembrolizumab besser als mit Everolimus

    Um die gesundheitsbezogene Lebensqualität (HRQoL) unter RCC-Therapie ging es in der Präsentation von Robert J. Motzer vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, USA. Er stellte eine Analyse der CLEAR-Studie vor, die den Multikinase-Inhibitor Lenvatinib in Konbination mit Pembrolizumab oder mit dem mTOR-Inhibitor Everolimus gegenüber Sunitinib in der Erstlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem RCC überprüfte. Die Studie hatte einen Vorteil der Kombinationstherapien beim progressionsfreien Überleben und bei der Gesamtansprechrate gezeigt; die Kombination mit Pembrolizumab konnte auch das Gesamtüberleben erhöhen. Die Sicherheitsprofile beider Kombinationen entsprachen den bekannten Profilen der Einzelsubstanzen und waren mittels Dosismodifikationen beherrschbar.

    In der HRQoL-Analyse schnitt die Kombination mit Pembrolizumab jedoch deutlich besser ab, wie Motzer berichtete: „Lenvatinib plus Pembrolizumab zeigten ähnliche oder verbesserte HRQoL und krankheitsbezogene Symptom-Scores, was deren Tolerabilität im Vergleich zu Sunitinib unterstützt. Lenvatinib plus Everolimus resultierte in ähnlichen oder schlechteren HRQoL- und Symptom-Scores verglichen mit Patienten, die mit Sunitinib behandelt wurden.“ Die Ergebnisse für Wirksamkeit, Sicherheit und HRQoL zusammen genommen unterstützen seiner Ansicht nach daher die Kombination von Lenvatinib und Pembrolizumab als Erstlinientherapie für Patienten mit fortgeschrittenem RCC.

    Glutaminase-Inhibitor scheitert, hat aber weiter Potenzial

    Weniger positive Daten berichtete Nizar M. Tannir vom MD Anderson Cancer Center der University of Texas, Houston, USA, aus der CANTATA-Studie. Diese weltweite, randomisierte, placebokontrollierte, doppelblinde Studie prüfte die Kombination des Multikinase-Inhibitors Cabozantinib mit Telaglenastat als Vertreter eines neuen Therapieprinzips, der Glutaminase-Inhibition. Dahinter steckt die Rationale, dass in Tumorzellen die Umsetzung von Glutamin in Glutamat eine wichtige Energiequelle darstellt, die somit unterbunden werden soll. Sowohl in präklinischen als auch in klinischen Studien der Phasen I und II habe die Substanz ermutigende Ergebnisse erzielt, berichtete Tannir.

    In der CANTATA-Studie wurde die Kombinationstherapie gegenüber Cabozantinib allein bei Patienten mit fortgeschrittenem/metastasiertem RCC geprüft, das unter Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren oder antiangiogenetischen Substanzen fortgeschritten war. 444 Patienten nahmen an der Studie teil. Es ergab sich jedoch kein Unterschied zwischen den Therapiearmen: Das progressionsfreie Überleben betrug unter Kombinationstherapie 9,2 Monate und 9,3 Monate unter Cabozantinib-Monotherapie (HR 0,94; p=0,6528). In der Subgruppe der Patienten, die mit einem Checkpoint-Inhibitor vorbehandelt waren (n = 278), zeigte sich jedoch ein numerischer Vorteil von 11,1 Monaten unter der Kombination versus 9,2 Monaten unter der Monotherapie. Dies könnte laut Tannir die Grundlage für weitere Studien mit Telaglenastat legen. Auch weitere Kombinationen sowie die Bedeutung von Biomarkern für hohe Glutaminase-Abhängigkeit sollen weiter erforscht werden.

    (ms)

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    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • wolfgangm

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