Neoadjuvante Chemotherapie oder nicht bei pT2a (is) high grade (G2)

  • Hallo,


    ich bin neu hier. Kurze Vorstellung

    - 52 Jahre, männlich

    - nach TUR -> pT2a (is), high grade (G2) Diagnose


    Bei der Information bzgl. weiterer Behandlung habe ich unterschiedliche Vorschläge von Ärzten erhalten:

    - neoadjuvante Chemotherapie (im Rahmen einer Uni-Studie) - also Chemo vor Blasenentfernung oder

    - direkte Blasenentfernung und danach Chemo (bei Bedarf)


    Jetzt muss ich mich entscheiden, wie es weiter geht. Welche Variante ist besser bzw. welche Argumente gibt es für die eine oder andere Methode? Für Rückmeldungen bin ich dankbar.


    Viele Grüße,

    Udo

    06/21: TUR-BT: pT2a (is), multilokulär

    08/21: Neoblase, pT2b, mind. pN2

    -01/22: Cis/Gem-Chemo (Port)

  • Hallo karl_dd,

    Ich werde in der Uni Dresden behandelt, ich bekomme auch die Chemo VOR der Blasenentfernung.

    Allerdings nicht im Rahmen einer Studie.

    Ich habe Lympfknotenmetastasen.

    Schwierige Entscheidung für für dich.

    Habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Ärzte unterschiedliche Meinungen haben, kurz gesagt, 3 Ärzte-zwei Meinungen.

    Alles gute für dich, vielleicht doch nochmal einen 4. Arzt befragen?

    Liebe Grüße

    Anett

  • Hallo Udo,


    frage mal deine Ärzte, ob evtl. nur eine teilweise Entfernung der Blase machbar wäre.

    Ich hatte das 2007 (1/3 Blase weg und anschließende Chemotherapie und Strahlenbehandlung).

    Bin bis jetzt krebsfrei und die Sexualfunktion konnte durch nur teilweise Blasenentfernung voll erhalten bleiben.


    (Evtl. sieh mal hier: pT2a G3 / dann cT4: Blasenerhalt durch Radiochemotherapie


    Gruß Ebs

  • Hallo Anett,


    mein (niedergelassene) Urologe hat die direkte Blasenentfernung empfohlen ohne neoadjuvante Chemo. Evtl. Chemo nach der OP - abhängig vom Befund.


    Der Urologe (Ambulanz/Zweitmeinung) der Uniklink DD hat die neoadjuvante Chemo nicht als erste Möglichkeit aufgezählt. Erst im Laufe des Gespräches hat er diese Möglichkeit erwähnt und dann nur im Rahmen einer Studie.

    Bei Gespräch mit der Studienleitung wurde die neoadjuvante Chemo als "Standard" beschrieben. Es sind langfristige Vorteile bei der Prognose zu erwarten (< 10%).


    Ich weiß nicht, ob ich den "geringen" Vorteil der neoadjuvanten Chemo nutzen soll. Evtl. ist bei mir nach der OP keine Chemo notwendig und ich habe die neoadjuvante Chemo "umsonst" gemacht.


    Welche Argumente gab es bei Dir für die Chemo davor?


    Viele Grüße und Danke,

    Udo

    06/21: TUR-BT: pT2a (is), multilokulär

    08/21: Neoblase, pT2b, mind. pN2

    -01/22: Cis/Gem-Chemo (Port)

  • Hallo Ebs,


    man sagte mir, dass man eine teilweise Blasenentfernung nur sehr selten macht.


    Auf Nachfrage zur Radiochemo ohne Blasenentferung hat mein Urologe gesagt, dass bei mir die Hälfte der Blase mit kleineren und größeren Tumoren betroffen ist. Daher ist das ein systemisches Problem und eine Teilentfernung wohl keine Option ist.


    Im Gespräch mit einem Mitglied einer Selbsthilfegruppe habe ich erfahren, dass es u.U. eine nervenschonende OP-Methode gibt, bei der die Sexualfunktion erhalten werden kann - auch mit Neoblase.

    Ob eine Neoblase für mich in Frage kommt, wird wahrscheinlich erst innerhalb der OP entschieden werden. Bei der TUR wurden kleine Tumore an der Harnröhre gefunden. Der Operateur meinte, dass dies vielleicht nicht so tief geht und man tiefer "sauberes" Gewebe findet, dass eine Neoblase ermöglichen könnte.


    Viele Grüße,

    Udo

    06/21: TUR-BT: pT2a (is), multilokulär

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    -01/22: Cis/Gem-Chemo (Port)

  • Hallo Udo, karl_dd

    ich heiße dich mal erst recht herzlich willkommen.

    Du hast es vielleicht schon gelesen, wir sind ein Zusammenschluss von Betroffenen und Angehörigen. Keine Ärzte, doch wir schauen genau hin, ob nach den Leitlinien behandelt wird.

    Nun zu dir, der Vorschlag ist vielleicht nicht schlecht eine neoadjuvante Chemo zu machen.

    Umsonst wie du schreibst ist sie auf keinen Fall.


    Deine Diagnose nach TUR -> pT2a (Tis oder Cis ), high grade (G2) , läßt beides zu. Und es wird die Chemo immer öfter vorher gemacht.

    Da ist es schwierig zu raten. ( wann war die TUR ? Wieviel Zeit ist schon vergangen ? ) Nicht die Zeit verplempern, das Teil gehört raus.


    Teilentfernungen werden wirklich sehr sehr selten gemacht. Vor allem es ist halt auch sehr riskant.


    Die nervschonende Op wird denke ich schon generell überall gemacht. Frage ist, ob sie gelingt ?


    Auch wenn der Operateuer meint man könne die Harnröhre erhalten und das Tumorgewebe entfernen. Finger weg von so einem Vorschlag. Der ist leichtsinnig und ... ich will's nicht sagen.

    Bei einem Harnröhrenbefall gibt's keine Neo, stell dir mal vor, selbst wenn die kleinen Tumore entfernt werden, was ist mit den befallenen Zellen, die sich vielleicht zwei drei Jahre später melden .

    Also sei nicht böse, ich würde dir so leids mir tut, und ich dir eine Neo gönnen würde, nimm das Stoma. Du wirst dich daran gewöhnen und dann ist es nicht mehr so schlimm. Wichtig ist doch, dass du noch lange und gut lebst.


    Gruß Ricka


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