Vorstellung mit pT1G3,hoffentlich hilft BCG

  • Hallo liebe Forengemeinschaft,


    mein Name ist Steven und ich möchte mich auf diesem Weg mal vorstellen. Seitdem ich Anfang Juni die Worte Zystektomie, pT1G3 und BCG erlernen bzw. begreifen musste, geht es mir psychisch sehr schlecht und oft fühle ich wie in Trance. Körperlich geht es noch so, wobei ich durchaus so eine TUR-B vier bis sechs Wochen noch spüre, aber dann kommt ja meist schon der nächste Behandlungsschritt. So nun mal chronologisch:


    März: Mikrohämaturie beim Hausarzt – April: Ultraschall beim Urologen ohne Befund – Mai: Blasenspiegelung zwei kleine rote Pickel oder so ähnlich


    02. Juni TUR-B in PDD danach Mitomycinfrühinstallation. Befund: Zwei papillare Karzinome, einmal mit fokaler Infiltration in das Suburothel pT1G3, das Andere ohne Nachweis eines invasiven Wachstums pTaG3


    14. Juli TUR-B Nachresektat ohne Nachweis eines invasiven Wachstums pTaG3


    29. Juli CT Abdomen ohne Metastasen Befund


    Nach den beiden TUR‘s wurde mir als sicherste Option jeweils schon die Blasenentfernung von meinem Urologen, welcher als Belegarzt die TUR’s auch durchführte, genannt. Dies belastet mich sehr und ich würde gerne versuchen, meine Blase zu erhalten. Hierauf planten wir die BCG Therapie. Übernächste Woche Vorgespräch und Rezept, eine Woche später wird es dann wohl losgehen. Zu den Erfolgsaussichten wollte der Urologe sich irgendwie nicht festlegen. Ja ich weiß ist eine riskante Sache. Evtl. können mir ja hier ein paar Menschen mit ähnlichem Befund einige Tipps/Erfahrungsberichte geben. Was mich noch so bewegt:



    Ist denn der Krebs wirklich so schnell, dass bei engmaschiger (max. 3 Monate) Kontrolle hier evtl. schon Metastasen auftreten können?



    Wenn dann doch etwas wachsen würde, also maximal T1 ohne Metastasen, könnte man das nicht per TUR entfernen und die BCG Behandlung nach einer Unterbrechung weiterführen? Ja die Hoffnung stirbt zuletzt. Mir zieht es gerade bei diesen Gedanken mal wieder den Boden unter den Füßen weg. Wenigstens rauche ich seit zwei Monaten nicht mehr. Hoffe es hilft.



    Hat eine BCG Therapie eigentlich immer so schwere Nebenwirkungen?



    Ist die Lieferzeit für BCG wieder im normalen Bereich?



    Für Eure Antworten bedanke ich mich bereits jetzt.



    Liebe Grüße Steven

  • Hallo Steven, also bei uns im Köln/Aachener Raum ist BCG beschaffen kein Problem....Bei meinem Mann hatten die ersten 6 Einheiten sehr schwere Nebenwirkungen, haben aber geholfen, er war/ist tumorfrei...jetzt hat er heute eine Spiegelung um zu schauen ob die nächsten 3 BCG verabreicht werden können........LG Claudia

    pTaG2 Urothel-Ca der Blase multifokal

  • Hallo Steven


    Erst mal ein Willkommen im Forum .

    Der Blasenkrebs ist sehr rezidivfreudig und kann wrklich nach 3 Monaten wieder zu sehen sein .

    Ich hatte einen PTA G1 , machte die 3 Monatlichen kontrollen und er war 2 mal innerhalb von 18 Monaten , bei 3 monatlicher Kontrolle, wiedergekommen.

    Am Anschluss machte ich eine 3 Jahrige Mitomycin Therapie und bin jetzt im 4 Jahr krebsfrei.

    Therapien können funktionieren , es kann aber auch Versager geben .

    Gegenüber einer Mitomycin Behandlung ist eine BCG Behandlung eine andere Hausnummer und hat auch ( wie Mitomycin )

    Nebenwirkungen . Die Stärke der Nebenwirkungen ist von Person zu Person verschieden .

    Dennoch durch die zusätzliche ,3 monatliche Kontrolle, der Blase ist die BCG Behandlung ein Versuch wert.


    MfG. Didi

  • Moin steven , trotz aller Widrigkeiten durch die Diagnose begrüße ich Dich recht herzlich im Forum Blasenkrebs . Wir sind ein Zusammenschluss von Betroffenen und deren Angehörigen, keine Ärzte und wollen diese auch nicht ersetzen. Die reichlich gesammelten Erfahrungen versetzen uns vielfältig in die Lage einen Rat zu geben bzw darauf zu achten, ob in der Behandlung den Leitlinien entsprechend behandelt wird.


    pT1, G3 ist demzufolge grenzwertig, rechtfertigt aber den Versuch der blasenerhaltenden Therapie. Die Verträglichkeit der BCG Gaben ist stets unterschiedlich. Zu Beginn häufig mit erträglichen bis mäßigen Nebenwirkungen. Das besagt zunächst noch nicht's über Erfolg oder Misserfolg.


    Insofern rate ich der Empfehlung der Ärzte zur Instillationstherapie mittels BCG zu folgen um eben dem Versuch zum Blasenerhalt eine Chance zu geben.


    Lies Dich gern im Unterforum 'Instillationstherapie" ein und ich bin überzeugt davon, dass Forummitglieder sich dazu melden werden.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo steven ,

    ich kann mich den Ausführungen von Wolfgangm nur anschließen, auch aus eigener Erfahrung. Es lohnt sich, für den Erhalt der Blase ein wenig zu kämpfen, und das muß man schon bei einem T1G3. Ich habe mich ebenfalls für die BCG-Therapie entschieden und hatte in der Tat mit einigen Nebenwirkungen zu tun, aber das geht ja vorüber und was ist die Alternative (eine gravierende OP, die zumindest bei mir - Alter und Voroperation - mit vielen Fragezeichen versehen war und ist).

    Also, mein Rat ist: Versuche es, steig mit der Initialtherapie (6 x BCG) ein, danach gibt`s eine Kontroll-TUR-B/ein Mapping der Blase und dann kannst Du immer noch weiter denken!

    Vielleicht liest Du meine Beiträge zu meiner Krankengeschichte und gerne kannst Du mir auch konkrete Fragen stellen.

    Alles Gute mit herzlichem Gruß, Aretha

    PS: Bin immer noch tumorfrei, fast im 4. Jahr ...

    04/2018/1. TUR: T1G3 mult. 06/2018/2. TUR: Cis mult. Ab 07/2018: BCG-Initialtherapie (6x). 09/2018/3. TUR: Tumorfrei. Ab 11/2018: BCG-Erhaltungstherapie, fortfolgend nach Leitlinie > Nebenwirkungen...

  • Also zunächst einmal ein herzliches Danke an alle für die schnellen Antworten.


    Natürlich hat bei mir die Blasenerhaltung auch absolute Priorität. Ich bin froh, daß das hier auch so gesehen wird. Bei meinen Ärzten meinte ich manchmal eine Tendenz in Richtung Frühzystektomie (bei diesem Wort wird mir irgendwie immer ganz übel) herauszuhöhren. OK verstehe ich aus Sicht des Arztes und bei meinem grenzwertigen Befund auch. Sie wollen wohl auf den absolut sichersten Weg hinweisen.


    Sofern nichts dazwischen kommt, wird dann die BCG Therapie bald starten. Ich melde mich dann wieder.


    Nochmals Danke und liebe Grüße Steven

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