Habe schon lange hier mitgelesen

  • Ich habe schon lange hier mitgelesen. Mein Vater hat im Januar ein Urostoma bekommen. Er ist vor einigen Tagen verstorben würde gerne die Beiträge in der Gedenkstätte lesen, aber habe keinen Zugriff. Kann mir jemand sagen wie ich vorgehen soll. Danke

  • Hallo und guten Tag elidem . Ein trauriger Anlass und zunächst spreche ich Dir mein aufrichtiges Beileid aus und will gerne versuchen, Dich zu unterstützen bei der Umsetzung Deines Wunsches.


    Vielleicht magst Du uns mitteilen unter welchem Nicknamen die Beiträge Deines Vaters hier hinterlegt sind.


    Unabhängig davon ist unser System so konfiguriert, dass ein neuer User zunächst eine gewisse Punktzahl (70) erreichen muss um uneingeschränkt lesen und schreiben zu können. Zum Schutz der persönlichen Inhalte haben wir diese Hürde eingerichtet.


    Nach wenigen Beiträgen ist die erforderliche Punktzahl erreicht.


    Gruß, wolfgangm

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Rainer und Wolfgang,


    Danke für eure Antworten. Bin schon länger hier angemeldet, habe aber noch keinen Beitrag verfasst, deshalb habe ich keinen Zugriff. In Kürze werde ich hier die Geschichte meines Vaters hinterlegen.


    Liebe Grüße

  • Ich möchte die Geschichte von meinem Vater erzählen. Werde versuchen mich kurz zu halten und nur das wichtigste zu berichten, auch wenn es nicht leicht ist, da es sehr viel zu erzählen gebe. 2009/2010 wurde er wegen Prostatakrebs bestrahlt, 2014 kehrte der Porstatakrebs zurück so wurde eine Prostatektomie durchgeführt. Seitdem hatte er immer wieder Harnröhrenveregungen wegen Anastomosenstriktur und musste regelmäßig kathetern um die Harnröhre offenzuhalten. Als 2018 ein passieren der Harnröhre mit Katheter kaum möglich war und der Arzt wegen Vorerkrankungen meines Vaters keine Zystektomie wagte, wurde eine Vesektomie (Öffnung der Blase auf die Bauchdecke, wo ein Urostomiebeutel angebracht wurde, wo sich die Blase entleerte) durchgeführt. Ca. ein halbes Jahr später im April 2019 Blut im Urin, er wurde im Krankenhaus mit Antibiotika behandelt. Da er von da an immer wieder Blut im Urin hatte wurde im Juli 2019 eine Blasenspiegelung durchgeführt, auf welcher kein Tumor aber eine Rötung auf der Schleimhaut, welche anscheinend auf vorhergegangenen Bestrahlung zurückzuführen wäre. Er hatte dann immer wieder gelegentlich Blut im Urin und sehr häufige Blasenentzündungen die auch einige Male im Krankenhaus mit intravenösem Antibiotika behandelt wurden. Im August 2020 verschlechterte sich die Situation, starke Blasenentzündung, Blase entleerte sich nicht mehr, endlich wurde eine Biopsie durchgefürt. Im September bekamen wir das Ergebnis Cis in der Blase. Ct im Oktober ohne Befund. Aufgrund der schwierigen Ausgangsituation meines Vaters (-Turpb wegen Harnröhrenverengung nicht möglich -große Bedenken der Ärzte wegen Zystektomie, aufgrund von vorheriger Operationen und Bestrahlung -nicht optimaler Allgemeinzustand da er bereits einen Herzinfarkt und Copd (Lungenerkrankung) hatte -Verschiebungen wegen Covid) wurde die Zystektomie erst im Januar 2021 durchgeführt. In der Zwischenzeit, November und Dezember hatte er massive Blutungen in der Blase, so dass er vor der Operation Bluttransfusionen benötigte. Die Zystektomie hat er erstaunlich gut vertragen, kurz nach der Opertion bekam er Schmerzen im Nackenbereich, es wurde ein Mrt durchgeführt auf denen lediglich eine kleine Hernie sichtbar war. Er hat sich dann sehr gut von der Operation erhohlt. Als wir im Februar bei der Besprechung des Befundes waren, hat der Arzt uns mitgeteilt, dass die Operation aufgrund der Verklebungen sehr schwierig war und der Tumor bereits in den Muskel und an einigen Stellen auch in das Fettgewebe eingewachsen war, dass normalerweise eine Chemo üblich wäre, sie aber mit den Onkologen gesprochen haben und aufgrund des Allgemeinzustandes keine Chemo durchführen aber die Situation beobachten möchten. Haben leider nichts schriftliches vom Arzt und kein genaues Tumorstaging bekommen. Im Mai war die Kontrolle mit Ultraschall Abdomen und röntgen der Lunge ohne Befund, Kontrolle mit Ct vom Urologen für November 2021 angesetzt. Seit April wurden seine Nacken und Schulterschmerzen immer schlimmer, kein Arzt hat ihnen genug Beachtung geschenkt, da sie die Schmerzen auf die Hernie schoben. Im Juni wurde dann durch einen Neurochirugen ein Mrt veordnet. Das Ergebnis ein Schock: multiple Knochenmetastasen in der Wirbelsäule. Er wurde zur Bestrahlung angemeldet, welche sich verzögerte, da er im Juni 2 mal wegen Darmverschluss, durch Verwachsungen von vorherigen Operationen, notoperiert wurde. Die palliative Bestrahlung wurde dann im Juli durchgeführt. Ende Juli bekam er Schmerzen im Penis, Ultraschall durch Urologen ergab Befall der Hanröhre mit Invasion der Schwellkörper. Am 25.08. ist er leider verstorben. Mir ist sehr wohl bewusst, dass wenn er nicht so lange auf die Operation gewartet hätte es wahrscheinlich anders ausgegangen wäre. Manchmal denke ich wir hätten bei den Ärzten mehr Druck machen sollen, aber wir hatten zu große Angst, dass er die Operation wegen seiner Vorerkrankungen nicht überleben würde.

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