Hallo

  • Ich möchte mich erstmal nur kurz vorstellen. Da ich schüchtern und introvertiert bin, fällt mir das schreiben nicht so leicht. Ich habe vor 3 Wochen die Diagnose Blasenkrebs erhalten, es war schnell klar, dass mir eine Blasenentfernung bevorsteht. Momentan steht noch aus, für welche OP ich mich entscheide. Nach einem Nervenzusammenbruch, stabilisiere ich mich gerade und fange langsam an mich in das ganze Thema einzulesen (Beratungsgespräche gab es schon und folgen auch noch). Daher kenne ich mich mit den ganzen Begrifflichkeiten und Fachwörtern hier noch nicht aus. Zur Zeit bestehe ich nur noch aus Angst, eine Angst, die ich bisher nie erlebt habe. Seit ca 15 Jahren habe ich rezidivierende schwere Depressionen, seit 3 Jahren ohne schwere depressive Episode. Ich dachte, mein Leben fängt jetzt erst richtig an... naja und dann kam die Diagnose. Also Angst und Lebensbedrohung kenne ich, aber diese Angst jetzt ist mit nichts vergleichbar für mich.

  • Huhu Fleur,

    ich habe ebenfalls ein pT2G3 und gehe jetzt nach 4 Zyklen Chemo Mitte Januar ins Krankenhaus für die große OP. Die Diagnose hab ich seit 30.07.2021 und mir - samt meiner Frau ging es die ersten Wochen auch nicht anders. Es reißt einem erstmal den Boden unter den Füßen weg.

    Aber, das wirst du selbst noch erleben, es ist auch ein Umstand an den man sich gewöhnt. Nach anfangs schlaflosen Nächten, schlafen wir beide wieder gut und gehen frohen Mutes jetzt im Januar in die OP.


    Die ganzen Begrifflichkeiten kannst Du hier alle Lesen, Nachschlagen oder Nachfragen. Ging mir nicht anders. Bis im Juni wußte ich nicht mal mit dem Wort was anzufangen...

    Sicher gibt es auch die Möglichkeit zusätzliche psychologische Betreuung zu bekommen.

    Ja, es ist eine lebensbedrohliche Krankheit, aber es gibt gute Möglichkeiten etwas dagegen zu tun. Du hast den Weg hierher gefunden, genauso wie ich vor ein paar Monaten und ich kann nur sagen, das Forum hat mir bislang sehr geholfen mit allem klar zu kommen.


    Du kannst hier auch frei über alles schreiben. Hier sind alles irgendwie Betroffene oder Angehörige von Betroffenen.

    Vielleicht schreibst Du noch ein wenig mehr, die TUR-B ist schon gemacht worden?


    Viele Grüße

  • Hallo Akili,


    ja, die wurde am 26. Nov gemacht, nachdem schon einige OP-Termine wegen Personalmangel abgesagt wurden. (am 8. Okt wurde der Tumor bei der Blasenspiegelung entdeckt)
    Ich war das erste mal überhaupt im Krankenhaus, zu der Zeit bin ich noch davon ausgegangen, dass er gutartig ist. Meine Urologin meinte, dass es gut sein könnte, da ich schon lange eine Blasenerkrankung habe. Ca 10 Jahre eine chronische Blasenentzündung durch eine Entleerungsstörung. Seit ca 5 Jahren Selbstkatheterisierung.

  • Ohh, das ist aber schon hart. 10 Jahre chronische Blasenentzündung und schon so viele Jahre Selbstkatheterisierung. Mir stehen gerade die letzten verbleibenden Haare zu Berge.

    Ich habe mich für ein Urostoma entschieden da ich die Vorteile sehe in der Kontinenz (also bei ordentlich geklebtem Urostoma bin ich "dicht"), dem nächtlichen Durchschlafen und eben auch der viel besseren Versorgbarkeit im Alter. Dazu die viel einfachere und kürzere OP. Wenn alles klappt, geht Davinci. Ursprünglich wurde mir eine Neoblase empfohlen da ich ansonsten kerngesund und topfit bin. Aber ich hab echt Bedenken was die Problematik der Neoblase angeht und mich dagegen entschieden. Ich hab aber noch ein Vorgespräch vor der OP mit dem Prof aber ich denke schon es bleibt dabei.


    Eine Anmerkung von mir, das hab ich hier im Forum gelernt und wurde mit von den Ärzten bestätigt, bei invasivem Befund - den du ja auch hast - hast du alles, bloss keine Zeit. Also kann ich hier nur aus Erfahrung sprechen, genau das wurde mir von den Fachärzten bestätigt und die Chemo vor der OP wurde flugs geplant und durchgeführt. Diese soll helfen die Chancen den Krebs zu besiegen zu steigern.


    Was ist jetzt bei Dir geplant?

  • Mit der chronischen Blasenentzündung konnte ich gut leben, da sie nie Schmerzen verursacht hat, auch das katheterisieren war unproblematisch und schmerzfrei. Aber was ich hier bisher kurz angelesen habe, was mit einer Neoblase oder Pouch auf mich zukommen würde, da wird mir gerade ganz anders...

    Für die OP ist der 25. Januar reserviert, bis zum 10. Januar muss ich mich für eine OP Variante entschieden haben. Ob Chemo, ist noch unklar, wird nach der OP festgelegt.
    Am 5. Januar habe ich noch ein Beratungsgespräch in einer zweiten Klinik.


    Aufgrund der pandemischen Situation bin ich aber extrem verunsichert, ob ich überhaupt operiert werden kann.

  • Hallo Fleur ,

    Ich schicke dir hier einen Link mit einer Entscheidungshilfe für die zukünftige Harnableitung, das erspart es dir hier auf die Suche zu gehen.

    Es sind sehr gut die Vor- und Nachteile der verschieden Ableitungungen erklärt.

    https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.blasenkrebs-shb.de/uploads/2018BroschHarnabltg.pdf&ved=2ahUKEwiW5_r6sIT1AhWySvEDHaM8D_EQFnoECAQQAQ&usg=AOvVaw3M2menfosivQ3aHC5uMZrg

    Alles Gute!

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

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