Hallo zusammen, möchte mich vorstellen pT1, Nachresektion o.B.

  • Ich werde im April 62 Jahre, komme aus Köln und befinde mich im Vorruhestand, wollte nach nun mehr als 44 Arbeitsjahren das "Nichtstun" genießen, habe dann voriges Jahr im Zuge einer geplanten Prostata OP die Diagnose Blasentumor pT1 G2 bis G3 bekommen (leider in einem Divertikel) Tumor OP erfolgte im Dezember, somit ist eine Chemo der Blase ausgeschlossen da Blasenwand zu dünn, so muß die Blase nun raus, die Ärzte raten mir zu einer Neoblase, dem ich "sehr" kritisch gegenüberstehe, es ist die Größte Urologische OP die es gibt, wobei ein bis dahin Gesundes Organ, "der Darm" nie wieder so arbeiten wird wie Vorher und noch viele weitere Hürden genommen werden müssten................., für den Luxus "keinen Beutel" zu Tragen, ich bin hin und her gerissen, denke einmal Stoma, das andere mal Neoblase, ganz ehrlich ich bin das erste mal in meinem Leben so unsicher eine Entscheidung zu treffen, ich hoffe und wünsche mir hier bei euch mehr über die OP Methoden, eure Endscheidungen und das Leben damit zu erfahren, ich habe bis jetzt nur mit Familie, Freunden, Bekannten, Arbeitskollegen und Ärzten geredet, die weder ein Stoma noch eine Neoblase haben, ich denke ihr hier im Forum seit die Profis die einem einen Tipp für die Endscheidungsfindung geben können, freue mich auf alles was da von euch kommt,


    Liebe Grüße Heinz

    „Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.”

  • Moin Heinz Heinz Leo , und herzlich willkommen bei uns im Forum Blasenkrebs. Wir, das sind ausschließlich Betroffene und Angehörige von Betroffenen, keine Ärzte und wollen diese auch nicht ersetzen.


    Deine Zielstrebigkeit habe ich sehr klar erkannt, nachdem Du zweimal den vergebenen Avatar überlagert hast. Das ist legitim und kein Problem aber eher selten. Dies nur am Rande und keine Kritik.


    Auf Deine Frage eine klare Antwort. Du wirst hier keine Empfehlung für die Wahl einer zukünftigen Ableitungsvariante bekommen. Erfahrungen der Mitglieder dafür umsomehr. Es gibt keine Schablone und keine festen Prognosen. Jede Ableitungsvariante hat Vor - und Nachteile. Keine Variante kann es mit dem Original aufnehmen.


    Letztlich wirst Du es für Dich entscheiden müssen weil Du allein damit leben darfst und wirst.


    Gruß wolfgangm

    pT4 a, G 3 und CIS, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Heinz Leo , mit dieser Frage (welche Ableitung nach Zystektomie?) beginnt bei vielen die Teilnahme an diesem Forum, in das auch ich dich herzlich willkommen heiße. Wie Wolfgang schon geschrieben hat, können wir keine Empfehlungen geben, sondern nur Erfahrungen und Denkanstöße vermitteln. Die Entscheidung liegt dann ganz bei dir (oder bei den Ärzten, denn manchmal wird in der OP festgestellt, dass die Wunschableitung doch nicht geht, und man bekommt etwas anderes, dann meist das Urostoma). Ich möchte dir folgende Überlegung mit auf den Weg geben: Ist dir der "Luxus" (wie du schreibst) eines Lebens ohne Beutel so viel wert, dass du bereit bist, dafür Opfer zu bringen? Die Neoblase verlangt viel Training, um damit im Laufe der Zeit kontinent zu werden (ohne Garantie, dass es völlig gelingt), und sie verlangt, dass du nachts (ggf. mehrmals) deinen Schlaf unterbrichst, um die Neoblase zu leeren. Wenn du dich mit dem Gedanken anfreunden kannst und ein Leben ohne Beutel dir wirklich wichtig ist, dann nimm die Neoblase. Persönlich habe ich mich für das Urostoma entschieden und lebe gut damit. Keine Inkontinenz, kein nächtliches Aufstehen, unkomplizierte Versorgung. Klar, da ist der Beutel, aber der verschwindet unter der Kleidung. Für mich bedeutet das Urostoma die Freiheit, eine unkomplizierte und absolut dichte Ableitung zu haben. Ich habe diese Entscheidung bewusst getroffen und würde es wieder tun.

    Dir alles Gute!

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Lieber Heinz Heinz Leo


    Auch von mir ein ganz herzliches Willkommen im besten Blasenkrebs Forum.

    Mein Mann hat seine Neoblase seit 2009 und ist damit ganz zufrieden.

    Ich würde aber behaupten, dass es schon geraume Zeit in Anspruch genommen hat, das alles so funktioniert hat, wie es sein soll.

    Ein großes Problem war bei meinen Mann, der viele Schleim, der sich in seiner Neoblase gebildet hat. Der Gang auf Toilette war deswegen sehr anstrengend.

    Er hat das aber mit viel trinken und Geduld ganz gut in den Griff bekommen.

    Anders als bei vielen Patienten, war mein Mann nicht Inkontinent. Eher umgekehrt. Er

    konnte nur mit großen Anstrengungen auf Toilette. Aber auch das ist mittlerweile vorbei.


    Ich will dir damit sagen, dass eine Neoblase sehr viel Training wie sylt313 es beschreibt braucht um zu funktionieren. Und natürlich wie wolfgangm es beschreibt, nicht mit einer Original Harnblase zu vergleichen ist.Mein Mann würde sich aber wieder für eine Neoblase entscheiden.

    Wichtig allein ist, den Krebs loszuwerden, egal wofür du dich entscheidest! Denn das Leben ist schön, auch mit Urostoma oder Neoblase.


    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute


    Cornelia

    Auch aus Steinen,die in den Weg gelegt werden,kann man Schönes bauen.

  • Guten Abend Karl - Heinz,


    ich habe seit nunmehr fünfzehn Jahren eine Neoblase und bin damit sehr zufrieden. Es war damals keine Fehlentscheidung für mich so zu handeln.


    Auch wenn nach einem Jahr hyperkontinent wurde und mich nun regelmässig selbst katheterisiere, habe ich die Entscheidung zur Neoblase noch in keiner Form bereut.


    Ich kann alles damit machen, auch Dinge sportlicher Natur. Die Hyperkontinenz habe ich wohl mir selbst zu zuzuschreiben, aber das ist eine andere Geschichte. Es gibt hier auch Neobläsler die einen völlig "normalen" Ablauf haben, also ohne Katheter, das ist sicher die Regel.


    Die konservative Operation ist schon sehr aufwändig,dauert lange und hat entsprechende Narkosezeit. Man sollte schon im Vorfeld fit sein wenn man sich dafür entscheidet. Was den Darm betrifft so hatte ich ein Jahr recht grosse Probleme.Immer mal wieder Durchfälle, Krämpfe etc.(allerdings nicht jeden Tag) nach zwei bis drei Jahren war das erträglich und seit ca. 10 Jahren ist damit alles normal.


    Wie aber schon meine Vorschreiber ganz richtig bemerkten, die Entscheidung welche Ableitung DU favorisierst liegt bei Dir.


    Am besten Du liest Dich hier im Forum einmal etwas ein ,es gibt zu jeder Harnableitung interessante und hilfreiche Berichte.


    Wünsche Dir ein gutes Händchen bei Deiner Entscheidung und viel Glück bei der Operation. Ich denke, Du wirst hier weiter berichten.


    Liebe Grüsse

    Manny

    Gebt niemals auf!!

  • Ein freundliches Hallo wolfgangm. Danke für den netten Empfang und ja das sich selbst ändernde Avatar mochte ich nicht ;-), ich erwarte nicht das ich eine Empfehlung bekomme, sondern wie du schon geschrieben hast Erfahrungen sammeln werde und so meinem Endschluss näher zu kommen Gruß Heinz


    Auch ein freundliches Hallo an dich sylt313 (Claudia) Dein Beitrag hat mir sehr gefallen, deine Erfahrung und wie du sie verpackt hast ist voll bei mir angekommen, vielen lieben Dank Gruß Heinz

    „Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.”

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