Neues Mitglied im Forum

  • Hallo allerseits, ich habe mich heute neu angemeldet. Ich bin 53, weiblich und habe die letzten zwei Monate die Diagnose, Harnblasenkrebs, zwei TUR-B und Einstufung T1 G2-3 erhalten. Ich habe mir eine Urologin gesucht und soll lt. Ihr am 02.06. Die bcg- Instillation beginnen. Erste TUR war am 31.03.22, zweite TUR 05.05.22. Ich habe zwei, drei Fragen: ist es richtig, dass bcg immer noch Mittel der Wahl ist? Hat Mytomicin im Vergleich weniger Erfolgschancen? Ich habe gestern im Internet gelesen, dass es ein neues Bcg Präparat in Studie gibt, welches bessere Heilungschancen auch bei sogenannten Progessionen hatte. Der Name hieß VPM1002 und die Veröffentlichung kam vom Max-Planck-Institut. Beste Grüße Postgirl

  • Moin und sei herzlich begrüßt im Forum Blasenkrebs Postgirl trotz der Auslösung durch eine Tumorerkrankung. An der Stelle, an der Du stehst gibt es halt nur den Weg nach vorn.


    Das von Dir angesprochene VPM1002 scheint derzeit nocht nicht so weit in der Entwicklung zu stehen um es als wirkliche Alternative zum BCG zu sehen. Alles was ich darüber las endet irgendwo in 2020 mit der Vorbereitung einer Zulassung als BCG Ersatzpräparat. Nun hast Du Deinen Befund und der besagt, dass Handlungsbedarf besteht. Ja, derzeit sehe ich BCG als das MIttel der Wahl um eine blasenerhaltende Therapie einzuleiten. Über Lieferengpässe, Nebenwirkungen bis hin zum Therapieversagen kann eine Einschätzung erst mit Beginn der Instillationstherapie sichtbar werden.


    Aus meiner Sicht ist der zügige Beginn der Therapie das gebotene Maß der Stunde.



    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Willkommen im Forum Postgirl ,


    solange es sichergestellt ist, dass BCG ausreichend verfügbar ist, beginne bitte mit Deiner Therapie.

    Als ich mit einer solchen Therapie hätte beginnen sollen, war wegen Corona kein BCG verfügbar. Zumindest nicht genug, um nach Leitfaden (und der muss genau eingehalten werden) die jeweiligen Instillationen durchzuführen. Auch ich hatte mich damals bei der deutschen Krebshilfe nach VPM1002 erkundigt. Die Rückmeldung von einer Dr. Johanna Merkel kannst Du unten lesen. Mein Professor, der mich letztlich operiert hat, hatte mir im Vor- bzw. Beratungsgespräch gesagt, dass VPM1002 erhebliche Nebenwirkungen hat. Und so wie wolfgangm schon schrieb, wird das Medikament noch eine Weile bis zur Zulassung brauchen.


    Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

    Andrea alias Getuli




    vielen Dank für Ihre E-Mail vom 07.01.2021 an die Deutsche Krebshilfe.

    Sie sind an einem Blasenkrebs erkrankt und sollten eigentlich Blaseninstillationen mit BCG Medac erhalten. Da dieses Medikament derzeit nicht verfügbar ist , sind Sie auf der Suche nach einer Alternative. Dabei haben Sie das Medikament VPM1002 gefunden und bitten um Informationen zu dem Medikament und einer möglichen Studienteilnahme.


    Gerne geben wir Ihnen allgemeine Hinweise. Bitte haben Sie jedoch Verständnis dafür, dass es uns keine detaillierten Informationen zu VPM1002 oder laufenden Studien vorliegen.


    VPM1002 wurde von Forschern des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie in Berlin aus dem BCG-Impfstoff weiterentwickelt und am Universitätsspital Basel in Phase I – (Prüfung der Verträglichkeit) und Phase II – (Prüfung bei einer ersten kleinen Patientengruppe) Studie bei Blasenkrebs eingesetzt. Hierbei zeigte sich nach Angaben einer Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft eine gutes Ansprechen (Quelle: https://www.mpg.de/14490640/02…herapie-gegen-blasenkrebs).


    Leider liegen uns keine weiteren Informationen zu möglichen Studien oder zum Stand der Zulassung vor. Gegebenenfalls ist es hilfreich, sich mit dieser Frage an Prof. Cyrill Rentsch vom Universitätsspital Basel oder das an der Herstellung beteiligte deutsche Unternehmen - Vakzine Projekt Management GmbH (VPM) - zu wenden.


    Die Kontaktdaten von Herrn Prof. Rentsch sind auf der Seite der Klinik zusammengestellt (https://www.unispital-basel.ch…am/pers/cyrill-rentsch-1/), Informationen zu dem Unternehmen VPM finden Sie auf deren Website unter https://www.vpm-consult.com/de/.


    Nach der medizinisch-wissenschaftlichen S3-Leitlinie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge des Harnblasenkarzinoms gibt es neben der Blasenspülung mit BCG Medac je nach Beschaffenheit des Tumors auch die Möglichkeit, die Spülung mit einem Chemotherapeutikum Mitomycin-C durchzuführen. (Quelle: https://www.leitlinienprogramm…zinom_Langversion_2.0.pdf)


    In Deutschland geben die interdisziplinären medizinisch-wissenschaftlichen S3-Leitlinien eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe für die angemessene ärztliche Vorgehensweise. Sie erleichtern den behandelnden Ärzten durch das Unterbreiten von Therapievorschlägen die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung, ohne bindende Vorgaben zu machen. Sie stellen ein wesentliches Instrument zur Förderung von Qualität und Transparenz medizinischer Versorgung dar. Die Leitlinien werden von einer Expertengruppe im Auftrag wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften erstellt und regelmäßig überarbeitet und aktualisiert. Die Angaben zu Untersuchungen und Behandlungen stützen sich auf wissenschaftliche Nachweise (Evidenzen).


    Ob eine Blasenspülung mit dem Chemotherapeutikum Mitomycin-C in Ihrem Fall in Frage kommt, müssten Sie mit Ihren behandelnden Ärzten besprechen. Allerdings möchten wir Sie darauf hinweisen, dass auch für dieses Medikament teilweise Lieferengpässe bestehen. Nach einer Liste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte, BfArM, sollte Mitomycin-C jedoch ab Januar 2021 wieder verfügbar sein.


    Als Anlaufstelle für die Behandlung von Krebserkrankungen oder für die Einholung von Zweitmeinungen nennt die Deutsche Krebshilfe grundsätzlich zertifizierte Krebszentren – entweder handelt es sich um ein Onkologisches Spitzenzentrum, ein Klinisches Onkologisches Zentrum oder ein Organkrebszentrum. Diese Zentren sind durch die Deutsche Krebsgesellschaft nach verschiedenen Kriterien, wie Fallzahlen, interdisziplinäre Tumorkonferenzen, Teilnahme an klinischen Studien etc., zertifiziert. In diesen Zentren ist daher eine kompetente und spezialisierte Vorgehensweise für die unterschiedlichsten Krebserkrankungen gewährleistet.



    Ein wichtiges Ziel der Deutschen Krebshilfe ist es, die Versorgung von Krebs-Patienten in Deutschland zu optimieren und jedem Betroffenen Zugang zu Diagnostik und Therapie auf dem aktuellen Stand des medizinischen Wissens anzubieten. Dies möchte die Deutsche Krebshilfe mit ihrem Förderschwerpunkt-Programm „Onkologische Spitzenzentren“ erreichen. Diese Spitzenzentren sollen neue Standards in der Diagnostik, Behandlung und Betreuung von Krebserkrankungen etablieren, Krebs-Patienten nach einheitlichen Prozessen versorgen und verstärkt die Krebsforschung und die Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Krankenversorgung voran bringen.

    Die Adressen der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren finden Sie unter http://www.krebshilfe.de/spitzenzentren.html


    Auch die zertifizierten Harnblasenkrebszentren bieten zum einen die Möglichkeiten der Krebsdiagnostik und Krebstherapie nach aktuellem Standard, führen zum anderen aber auch klinische Studien zur Verbesserung der Krebsbehandlung durch. Insgesamt arbeiten sie regional eng vernetzt und auch mit anderen Organisationen und Einrichtungen im Bereich der Krebsforschung und Krebsbekämpfung zusammen.


    Eine Übersicht zu den zertifizierten Harnblasenkrebszentren finden Sie https://oncomap.de/centers?sel…electedCounty=Deutschland. Die Ansprechpartner erreichen Sie über die onkologischen Ambulanzen.


    Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen geholfen zu haben und wünschen Ihnen alles Gute. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne schriftlich oder telefonisch wieder zur Verfügung. Sie erreichen uns telefonisch unter der kostenfreien Rufnummer 0800 80 70 88 77. Unsere Sprechzeiten sind Montag bis Freitag von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr.



    Mit freundlichen Grüßen


    i. A. Dr. Johanna Merkel

    INFONETZ KREBS


    Tel: 0800 80 70 88 77

    Fax: +49 228 72990-11

    E-Mail: Merkel@krebshilfe.de


    Deutsche Krebshilfe e.V.

    Buschstr. 32 53113 Bonn


    www.krebshilfe.de


    pTis, pN0, R0 / 2019-2021 TUR-B u. Mitomycin / DaVinci-Op 2021. Seitdem alles ok.

  • Hallo Postgirl,

    sei auch von mir herzlich begrüßt.

    Also mal gleich vorweg, wenn du gut aus der Geschichte rauskommen willst, starte zügig in die BCG -Theraie.


    Ein pT1 G2-3 ist schon grenzwertig zur Blasentfernung. Ich sehe die Chance als gering an, aber man soll nichts unversucht lassen.


    Such dir gleich ne Apotheke die das Präparat für dich dann immer bereit hält, durch Lieferengpässe gibt es immer wieder Verzögerungen, die du

    nicht brauchen kannst.

    Frag die Urologin, ob die Praxis BCG vorhält, oder du dich darum kümmern mußt. Bis zum 02.06. könnte es sonst knapp werden.


    Zu VPM 1002, ich habe nicht eine brauchbare Studie in D gefunden, die Blasenkrebs beinhaltet. Was es gibt sind Studien mit VPM 1002/ zu TBC und zu Lungenkarzinom. Sowie Studien an Neugeborenen von infizierten Müttern.

    Studien VPM/ Covid


    Weder in der Uniklinik München, sowie in der MRi, noch in der MHH habe ich brauchbares gefunden.

    in München Uni laufen z.Zt Studien BCG / Prembolizumab


    Also m.M nach kannst du das nicht abwarten. Bis das Präparat hier für Blasenkrebs zugelassen wird ( braucht's große randomisierte, Studien in mehren Kliniken )


    Mitomycin ist bei pT1 G2-3 nicht geeignet. Hoffe das hilft dir bei deiner Entscheidung.


    Gruß Ricka

  • Salü Postgirl

    Willkommen und Danke für den Input vom VPM1002.

    Ich selber habe am Montag die Besprechung mit meinem Arzt, Prof. Rentsch bezüglich letzte Blasen-, Nierenspiegelung, im Unispital Basel und werde ihm auf das VPM1002 ansprechen. Selber hatte ich bis jetzt auch noch nichts von diesem Medikament gehört🤷🏻‍♀️

    e gruess

  • Hallo wolfgangm, Getulli, Ricka und Monika20, ich danke Euch für die nette Begrüßung im Forum und Eure offenen Einschätzungen. Das die Möglichkeit einer Blasenentfernung bei mir besteht, habe ich schon mal so halb gelesen aber noch nicht mit mir in Verbindung gebracht. Zunächst möchte ich die Therapie welche zur Verfügung steht, versuchen. Wie gesagt, CT steht ja auch noch aus.. D.h. es kann sich sowieso noch alles wenden schon vor dem Beginn der Instillationstherapie. Ich werde Morgen gleich in meiner Apotheke anrufen, um nachzufragen, ob diese bcg besorgen können. Danke für Eure Hilfe!! Und viel Glück bei der Besprechung mit Deinem Prof. Monika20 🤞. Gruß vom Postgirl

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