Ganz neu. Blasenkrebs pt1 pTis high grade

  • Hallo zusammen, es geht um meine Mutter 75 Jahre alt. Ich muss leider etwas ausholen. Januar 2019 Nierenstau durch Harnleiterenge bedingt. Mehrfach Harnleiterschienen gelegt. 11/2019 Op an der Harnleiter rechts Psoas Hitch Plastik dabei Zufallsbefund Harnleitertumor pT3b R1 G3, 12/2019-02/2020 Chemo Cisplatin und Gemcitabin 04/2020 Op mit Entfernung von Harnleiter re. und Niere rechts. Alles ok danach kein Krebs mehr.

    Dann 03/2022 aufeinmal Blasenkrebs pT1 p Tis high grade. Meine Mutter hat jetzt schon ihre 3.TUR B hinter sich. Zuerst war nur rechts etwas zu sehen. Jetzt ist es überall in der Blase verteilt. Es ist immer noch pt1 pTis high grade mit beginnender Infiltration. Ein CT am 21. 06.2022vom Abdomen wurde gemacht. Keine Metastasen zu finden. Eine Tumorkonferenz mit einer Empfehlung findet noch statt. Jetzt steht noch im Bericht sie soll nochmal ein ambulantes CT Staging mit KM machen.


    Wir sind am Boden zerstört weil die Ärztin sagte es würde auf Urostoma hin laufen bei ihr.


    Sie hat jetzt so viel schon hinter sich und jetzt auch noch das.


    Vielen Dank im Voraus fürs lesen und eine Antwort was Sie darüber denken.


    Viele Grüße

  • Moin Asterope5 und ein herzliches willkommen bei uns im Forum Blasenkrebs.


    pT1, P Tis mit beginnender Infiltration sind kaum deutlicher als mit der Empfehlung zur radikalen Zystektomie zu benennen. Die Anlage eines Urostoma ist obendrein sinnvoll aufgrund der kurzen OP Dauer und der guten Perspektive schnellstmöglich wieder zu Hause normal leben zu können.


    Jede andere Denkweise gleicht einem Tanz auf der Rasierklinge.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Moin Wolfgangm,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. Das ist sehr schlimm für meine Mutter. Sie hat auch einen pflegebedürftigen Sohn zu betreuen. Das ist sehr bitter. Hätte man da nicht früher was tun müssen als nur alle 3 Monate Blasenspiegelung?


    Viele Grüße

    Asterope5

  • Hallo Asterope5 , das ist alles zusätzlich erschwerend. Auch ist es heute müssig, darüber zu philosophieren, was man im Vorfeld hätte tun können. Im Grunde war die Aggressivität der Erkrankung schon ein deutliches Indiz aber wie zu sehen ist die Rasanz ungebrochen und es wird über kurz oder lang Handlungsbedarf da sein. In Bezug auf die Pflege des Sohnes muss man nun die betreuenden Ärzte des Sohnes in die Pflicht nehmen.


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Asterope5 , was man "hätte tun müssen", ist eine schwierige Frage, die wohl letztlich keiner beantworten kann. Wichtiger ist die Frage, was jetzt zu tun ist. Ich kann deine Mutter und dich verstehen, dass das Urostoma erstmal eine erschreckende Vorstellung ist. Aber ich kann euch in dieser Hinsicht beruhigen: Ich bin fast 20 Jahre jünger als deine Mutter und habe seit über einem Jahr ein Urostoma. Ich lebe sehr gut damit, und die Versorgung ist einfach. Ich kann deiner Mutter nur Mut machen. Die Zystektomie ist allerdings eine aufwändige Operation, und deine Mutter muss damit rechnen, einige Wochen im Krankenhaus und anschließend in der AHB zu verbringen. Da wäre es wichtig, rechtzeitig eine Lösung für die Pflege deines Bruders zu finden, denn deine Mutter wird da einige Zeit ausfallen. Später mit dem Urostoma, wenn alles gut läuft, wird sie ihr gewohntes Leben wieder aufnehmen können. Alles Gute für euch!

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Hallo Asterope5 ,

    auch von mir ein herzliches Willkommen, wir sind alle keine Ärzte, aber hier ist extrem viel Wissen in Sachen Blasenkrebs und verschiedene Ableitungsvarianten nach der OP vorhanden. Wenn deine Mutter einigermaßen fit ist sollte sie sich bei "beginnender Infiltration" unbedingt operieren lassen, CT Staging muss natürlich abgewartet werden und es sollte sauber sein.

    Urostoma mag anfangs ein Schreckgespenst sein, aber das ändert sich schnell man kommt sehr gut damit zurecht, falls Bedenken bestehen es ist im Alltag völlig unauffällig, Sport, Baden, Tanzen, Gartenarbeiten alles ist möglich, nur mir dem Umstand das man nicht schwer heben sollte muss man sich abfinden.

    Urostoma ist bei nur einer Niere absolut die Beste Entscheidung und mit 75 Jahre wäre eine Neoblase auch bei gesunden Nieren mehr als grenzwertig.

    Falls du konkrete Fragen hast stelle sie, ansonsten ist in einigen Beiträgen die OP und das Danach akribisch beschrieben.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

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