Hallo bin der Neue

  • Ich habe gestern meine erste Blasenspiegelung gehabt. Es wurde ein Pflaumen großer Tumor gefunden.Vom Gefühl her kommt das erst jetzt so langsam bei mir an und macht mir riesige Angst, zumal ich durch meine Herzkrankheit schon reichlich vorbelastet bin. Vielleicht hat ja der eine oder andere Tipps wie man mit den Ängsten umgehen kann. Achse Ich bin 56 Jahre alt. Auf den ersten Termin zum entfernen des Tumors warte ich jetzt.

  • Hallo lieber Matze1966,


    Deine Schilderung und der mögliche Befund sind natürlich sehr unschöne Umstände, die einem immer Angst machen. Ein pflaumengroßer Tumor ist nicht gerade klein und nimmt etwas Raum in Deiner Blase ein.


    Ich möchte daher nichts schönreden, sondern Dir folgendes empfehlen:


    1. Warte den genauen Befund im Arztbrief ab und bespreche baldmöglichst die weitere Vorgehensweise mit dem Urologen ab. Ich gehe stark davon aus, dass keine Proben entnommen wurden, daher wird eine transurethrale Resektion der Blase (TUR-B) der nächste logische Schritt sein. Dieser Eingriff erfolgt meist in einer Klinik und unter Vollnarkose. Danach wird festgestellt, ob und wie bösartig der Tumor ist und welche Therapiemaßnahmen als Konsequenz erforderlich sind.


    2. Vertrauen ist hier ganz wichtig, daher rate ich Dir den Urologen mit möglichst vielen Fragen zu konfrontieren und auf möglichst genaue Antworten zu bestehen. Es soll Dich nur derjenige behandeln, der sowohl vom Fach ist und dem Du in erster Linie vertraust.


    Andere Forumsmitglieder werden Dir mit Sicherheit auch antworten und Du wirst auch die gewünschte Unterstüztung hier im Forum finden. Beachte aber bitte, dass keiner von uns ausgebildeter Urologe oder Arzt ist, sondern nur aus Erfahrung spricht.


    Ich hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben und wünsche Dir für Deine Behandlung alles Gute!


    Florian

  • Herzlich Willkommen, lieber Matze1966 , in unserem Forum, das wohl das Beste seiner Art zu diesem Thema ist.


    Ich bin "nur" eine Angehörige, aber die erfahrenen "Profis werden sich noch melden. (Wobei sich ja einer schon gemeldet hat).


    Ich möchte nur etwas ergänzen: Ja, ein pflaumengroßer Tumor ist groß, aber das muss bei einem Blasenkrebs nichts bedeuten. Es kommt immer darauf an, wie er gewachsen ist. Wenn der Tumor in die Blase ragt (und das vermute ich), ist er vielleicht nicht in das umliegend Gewebe eingedrungen. Also mache dir bitte wegen der Größe nicht zu viele Gedanken. Denn erst nach der Entfernung des Tumors sieht der Pathologe, wie genau die Diagnose ist.


    Was deine Herzkrankheit betrifft, so sollte es heutzutage selbstverständlich sein, dass größere Operationen zusammen mit Kardiologen geplant werden. Das war bei meinem Mann bei seiner Schilddrüsen-OP der Fall (er hatte einige Jahre vorher einen Herzinfarkt). Er wurde direkt vor der OP noch zur Abklärung in die Kardiologie gebracht.


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich deinen Ängsten entgegenstellst. Also... nicht direkt bekämpfen, sondern "annehmen", dass sie da sind (sie wollen dich ja "nur" warnen), aber vielleicht mit ihnen sprechen und ihnen erklären, dass sie dir nicht gut tun, wenn sie so massiv daher kommen. Wenn die Ängste gerade ganz stark kommen, könntest du versuchen, ruhig zu atmen. Es gibt im Internet auch Atemübungen dazu, wo man mitzählen und auch mal die Luft anhalten muss. Wenn du nämlich mit deiner Atmung beschäftigt bist, kannst du nicht gleichzeitig große Angst haben.


    Wenn du merkst, du kommst mit deiner Angst gar nicht zurecht, dann versuche bitte, Kontakt zu einem Psycho-Onkologen aufzunehmen (oder heißt das Onko-Psychologen? Ich kann mir das nie merken). Es ist keine Schande, sich bei Ängsten Hilfe zu suchen. Denn Ängste können sich auch festsetzen und einem wirklich das Leben schwer machen (ich weiß, wovon ich rede!)


    Nun versuche das Beste, mit dieser Diagnose zurecht zu kommen. Bitte lies nicht wahllos im Internet, das ist in diesem Fall nicht zielführend. Du findest im Prinzip alle Informationen hier im Forum und wenn trotzdem noch Fragen da sind (oder du dich mal aussprechen willst), dann sind wir gerne für dich da.



    Liebe Grüße


    Christina

    Ich habe für meine Mutter geschrieben, bei der im Jahr 2008 Blasenkrebs diagnostiziert wurde. Am 10.01.2015 ist sie im Alter von 80 Jahren daran verstorben.