Rehaantrag von der DRV abgelehnt. Tipps / Formulierungshilfen für Widerspruch erbeten

  • Guten Tag aus dem Hamburger Süden.
    Ich habe eine Frage zum Thema "Widerspruch einlegen bei
    Ablehnung des Reha-Antrags von der DRV“.


    Hintergrund:
    Bin Jahrgang 1958,
    Diagnose Harnblasenkarzinom in situ im Okt. 2020,
    insges. 8 TURB in ca. 18 Monaten durchlaufen,
    "BCG-Versager“
    Seit 6.1.2022 NEOBlase
    Bei der OP wurden Harnblase sowie die Prostata entfernt, hierbei zusätzlich zu dem Harnblasenkarzinom in situ per Zufallsbefund eiin Prostata-Karzinom gefunden...
    Nach gut 3 Wochen Aufenthalt in der Akutklinik (Asklepios HH-Altona) fand eine 3-wöchige „Anschlussheilbehandlung“ in der Klinik Bad Oexen statt.


    Aktuelle Situation:
    Nun habe ich im Juni 2022 (mit entsprechenden Befunden und Befürwortung meines Hamburger Urologen) einen Antrag auf Reha gestellt.
    Auf diese Reha besteht m.W. innerhalb eines Jahres nach dem letzten Eingriff (war am 6.1.2021) ein Anspruch, „wenn eine medizinische Begründung hierfür vorliegt (siehe auch Begründungstext der Ablehnung, den ich mitsende hinterlege)“


    Die Rücksprache mit meinem Urologen neulich ergab, er habe alle relevanten Befunde eingereicht und auch eine Reha für meinen Fall befürwortet. Zuätzlich gab er mir den Hinweis, mich z.b. bei Selbsthilfegruppen/Verbänden zu erkundigen, ob es bestimmte Hinweise/Formulierungen beim Widerspruch gibt, die einen erfolgreichen Widerspruch bzw. eine Bewilligung nach Widerspruch erwirken konnten…


    Frage:
    Hat jemand von euch hier einen Tipp/Hinweis?
    Ich würde ganz gern im Rahmen einer Reha wieder zu Kräften kommen und auch das Thema (Nacht-)Kontinenz weiterführen...


    Vielen Dank im Voraus für feedback & herzliche Grüße –
    Ottmar

  • Hallo Ottmar ,


    Zuerst einmal herzlich willkommen im Forum, wenn auch der Anlaß kein schöner ist.

    Ich habe so ziemlich die gleiche Diagnose wie Du und die gleiche OP am 01.10.21 hinter mich gebracht wobei Du (laut Profil) mit Geburtsjahr 1958 etwa vier Jahre älter bist als ich.


    Um zu deiner Frage nach einer 2ten Reha ein paar Überlegungen anzustellen, müsste man noch wissen, ob Du aktuell in Lohn & Brot bist und arbeitest oder arbeitsunfähig geschrieben, eventuell arbeitslos bist oder wie dein Plan vor und nach der BK-Diagnose in Richtung Ruhestand/Rente aussieht?


    Auch wäre wichtig zu wissen, was im Abschlussbericht der AHB zum Thema "berufliche Belastbarkeit" steht und ob Du bereits einen Grad der Behinderung zuerkannt bekommen hast.


    Eine Reha hat per Definition erst einmal daß Ziel einen wieder für den Arbeitsmarkt fit zu machen und zwar egal in welchem Beruf, in welchem Alter oder wie viele Rentenjahre man schon gesammelt hat!


    Die bei vielen Neo-Blasen bestehenden Inko-Schwierigkeiten bei Nacht sind m.E. nach als alleiniger Grund für eine weitere Reha nicht ausreichend. Da müssten z B. psychische Schwierigkeiten dazu kommen und zu denen kann wiederum nur ein Psychologe etwas sagen, bei dem Du ggf. schon in Behandlung bist.


    Also, schreib noch ein paar Zeilen zu deinen persönlichen Umständen und dann kann man sich weiter Gedanken machen.


    Eine "Standard-Formulierung" für einen Widerspruch wird dir nicht weiterhelfen.


    Grüsse

    PetAir

  • Guten Tag und herzlich willkommen im Forum Blasenkrebs, Ein Forum welches sich aus Betroffenen und den Angehörigen von Betroffenen zusammensetzt. Du siehst, keine Ärzte, kein medizinisches Fachpersonal. Allerdings sind wir mit dem gesammelten Erfshrungen von mehr als 3000 Mitgliedern recht gut und aktuell informiert.


    Nun zu der Ablehnung der REHA Maßnahme. Widerspruch zur Fristwahrung unbedingt einlegen und die Begründung nachhaltig mit dem Urologen sowie ggfs dem Hausarzt abpsprechen. Mir, also mir ganz persönlich, kommt die Zeitspanne etwas knapp vor. Januar Zystektomie, danach unmittelbar die AHB und bereits im Juni die REHA, das ist man emsig.


    Du solltest unbedingt sämtliche Faktoren mit Deinen Ärzten zusammenfassen und den Widerspruch dergestalt einlegen, dass die Rückerlangung der Kontinenz mögich wird. Dabei würde ich es nicht auf die nächtliche Inkontinenz reduzieren.



    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo Ottmar,


    mir hatte man gesagt, dass man 6 Monate nach der letzten Reha erneut einen Antrag stellen könnte. Wäre bei mir jetzt ab September möglich. Meine AHB hatte ich im März 2022.


    LG


    Sana37


    T1G3; TUR-B am 29.12.21; teils Urothelkarzinom; teils Plattenepithelkarzinom; zufriedene Neoblasen-Besitzerin seit 07.02.22

  • Hallo zusammen,

    schade, dass wir von Ottmar nicht mehr gehört haben, ob sein Widerspruch Erfolg hatte. Jedenfalls ist auch mir der Antrag auf Reha abgelehnt worden. Ich hatte Ende September 22 die OP als letzte Therapie und dann erst im November die Anschlussheilbehandlung in Bad Oexen. Ich wurde als arbeitsunfähig entlassen, Wiedereingliederung im Januar 2023. Seit Mai diesen Jahres habe ich meine Arbeitsstunden auf 80% reduziert (ohne EM).

    Im Antrag wird insbesondere auf Krankheitsbewältigung und Fatigue abgestellt.

    Der Antrag wurde von der Rentenversicherung mit der Begründung abgelehnt, es seien noch keine vier Jahre seit der letzten Rehabilitationsmaßnahme vergangen.

    Hat damit jemand Erfahrungen gesammelt und vielleicht Tipps für den Widerspruch?

    Viele Grüße

    Luca

    „gr. solides“ Urothelca Nierenbecken (05/22), neoadj. Chemo 4 Zyk Cis/Gem (06/22) ->Nephrektomie

  • Moin Luca , vielleicht macht es Sinn, den Widerspruch zu formulieren und die Folgen der onkologischen Behandlung in den Vordergrund zu stellen. Allein mit der Fatigue können die meisten Entscheider nicht viel anfangen, sind überfordert. Dein behandelnder Arzt ist unterstützend bei dem Antrag gewesen?


    Probleme mit der Kontinenz würde ich ebenso anmerken um der Rehabilitation Nachdruck zu verleihen.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

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