Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen

  • Hallo und danke für die prompte Aufnahme hier im Forum,


    mein Name ist Inka, ich bin 60 Jahre alt und ich habe mich wegen einer lieben Freundin hier angemeldet.


    Sie hat Blasenkrebs und wurde schon vor einigen Monaten operiert. Meines Wissens wurde nur der Tumor entfernt, nicht die gesamte Blase. Ihr Arzt sprach ganz begeistert von einer "Perlenkette", mit der er alles komplett herausziehen konnte. Chemo- oder Strahlentherapie bekam sie keine, da dies angeblich unnötig war. Nun hat sie aber seit der OP dauerhaft sehr starke Schmerzen beim Wasserlassen und ist extrem inkontinent. Sie kann nachts nur stundenweise schlafen, weil sie ständig zur Toilette muss (teilweise wohl bis zu 10x pro Nacht!), um nicht das ganze Bett einzunässen. Die Inkontinenz-Hilfsmittel, die sie von der Krankenkasse bezahlt bekommt, helfen nur kurzzeitig und es sind wohl auch viel zu wenige. Die Binden, die sie sich mittlerweile regelmäßig im Drogeriemarkt kauft, halten zwar länger, aber insgesamt ist die ganze Situation für sie sehr belastend.


    Wie genau ihr Tumor geartet ist, weiß ich nicht. Ich glaube, die OP war ambulant bei ihrem Urologen, aber Genaueres weiß ich auch hierzu nicht. Dummerweise hat meine Freundin, die schon über 70 Jahre alt ist, auch starke Probleme mit ihrem Knie. Aus diesem Grunde wurde sie vor ca. 2 oder 3 Monaten operiert. Aber sie hat noch starke Schmerzen und ist so schwer in der Beweglichkeit des Knies eingeschränkt, dass eine Untersuchung bzw. eine Spiegelung zur Kontrolle beim Urologen nicht machbar ist. Der wird sie nun erst im Mai nächsten Jahres genauer untersuchen (wenn die Knieprobleme, wie prognostiziert, nachgelassen haben). Eine andere (und zeitnah durchführbare) Art der Kontrolluntersuchung, wie z. Bsp. ein MRT o.ä. hält er für zwecklos ... ?!?


    Meine Freundin ist völlig fertig und ziemlich frustriert, wegen des Schlafmangels, der schlimmen Schmerzen und der Probleme mit der Inkontinenz. Ich weiß nicht, wie ich ihr helfen kann. Sie möchte am liebsten gar nicht mehr darüber reden und zum Arzt gehen bzw. zu einem anderen Arzt erst recht nicht.


    Ich selbst habe ebenfalls Krebs (Brustkrebs) und hatte anfangs eine sehr schlechte Erfahrung mit dem ersten Arzt (in einer Uniklinik, nach der Diagnose beim Gynäkologen). Nachdem die Art der Vorgehensweise zur genauen Diagnose - insbesondere die Verweigerung weiterer Untersuchungen zur Abklärung einer evtl. Metastasierung - für mich überhaupt nicht nachvollziehbar war (dies wurde für unnötig erachtet, trotz mehrerer Knoten im Lymphknoten), habe ich den Arzt gewechselt. Eine gute Entscheidung! Das Gespräch lief völlig anders ab. Ich bekam eine detaillierte und umfassende Aufklärung, v.a. auch über die weitere Vorgehensweise. Außerdem innerhalb der darauffolgenden 2 Wochen zahlreiche weiterführende Untersuchungen. Und das hat mir gezeigt, dass es ganz enorme Unterschiede bei der Gründlichkeit und Schnelligkeit der diagnostischen Maßnahmen und auch bei der Therapie gibt. Ich habe versucht, meine Freundin zu überzeugen, sich einfach nur eine zweite Meinung bei einem anderen Arzt einzuholen. Aber sie ist momentan gar nicht mehr zugänglich. Daher habe ich beschlossen, mich hier im Forum detailliert über Diagnosemöglichkeiten und Therapieformen bzw. den üblichen Therapie- und Nachsorge-Verlauf zu informieren.


    Ich hoffe, ich habe mit diesem ellenlangen Text nicht alle hier abgeschreckt - man möge es mir verzeihen! Aber es war mir einfach wichtig, die Hintergründe der ganzen Sache darzustellen.

    Meine Fragen zur Diagnose und zur Nachsorge werde ich selbstverständlich im jeweils passenden Bereich dieses Forums posten :)

  • Hallo InkaF

    Ich heiß dich herzlich willkommen hier im besten deutschsprachigen Blasenforum.

    Wir sind Betroffene und Angehörige, keine Ärzte.

    Wir beraten aufgrund unserer gemachten Erfahrungen, dabei halten wir uns an die z.Zt geltenden S3 Leitlinien.


    Nun zu deinem Post, es ist natürlich nicht möglich, mit den wenigen und ungenauen Angaben einen Rat zu erteilen. Aber der Weg ist folgender:

    Urologe, Blasenspiegelung - sieht er was, dann

    TUR-B in einem KH entweder durch die ortige Urologie oder der Arzt hat Belegbetten und macht es selbst. KH-Aufenthalt zwischen 3 und 5 Tagen. Warten auf den pathologischen Befund.

    Ohne diesen kann man keinen Rat erteilen. Dieser ist das A&O

    Dieser Eingriff, wird in Narkose in einem KH gemacht. Es ist keine ambulante Op.


    Es kann durchaus sein, daß sie( falls sie eine TUR-B hatte,) noch Beschwerden hat. Die klingen aber nach und nach ab.

    Viel trinken hilft.Es wird dann auch ab und an noch etwas Blutverkrustung mit abgehen.


    Wenn aber keine Spiegelung machbar war, wie wurde der Tumor festgestellt ?


    7 Monaten warten bis zur Kontrolluntersuchung geht gar nicht.


    Sei so gut und versuch etwas genauer zu erfahren was wirklich gemacht wurde. Dann liegt beim Urologen vielleicht auch ein Befund.


    Und bitte immer nur hier mit dem Antwortbutten schreiben, keine neuen Posts in den Unterforen.

    Übrigens, Erlangen hat sehr gute Urologien, und vielleicht mag die Freundin zumindest mal im Forum lesen und von den vielfältigen Berichten der Mitglieder profitieren.


    Alles Liebe dir und der Freundin, Ricka

  • Hallo InkaF ,

    herzlich willkommen im Forum , einem Zusammenschluß Betroffner und deren Angehörigen.

    Zu der Inkontinenz deiner Freundin kann ich nicht viel sagen, mir ist nicht bekannt dass es bei Frauen nach einer TURB problematischer ist. Die Blase ist gereizt und man leider einige Tage unter verstärktem Harndrang. Auch die Harnröhre ist gereizt und im Zusammenspiel mit dem Alter mag es Inkontinenzen kommen. Werden sich noch andere Forenmitglieder zu melden.

    Ich höre erstmalig dass eine TURB/ Ausschabung zum Entfernen des Tumors ambulant beim Urologen erfolgt. Das ist immer mit Narkose und man bleibt einige Tage im Krankenhaus. Wichtig wäre der Befund den es dazu gegeben hat.

    Frage mal genau nach was gemacht wurde, das sind zu dürftige Infos damit kann man nur spekulieren. Die Blase wird dabei definitiv nicht entfernt worden sein.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo,

    und erst mal danke für die Antworten. Ja, ich werde versuchen, mehr Infos von ihr zu bekommen.


    Kurz zum Thema Inkontinenz: Sie hatte erst kurz Zeit vor der Diagnosestellung Schmerzen und Probleme mit Inkontinenz - aus diesem Grund ist sie zum Urologen gegangen. Vorher hatte sie keinerlei derartige Beschwerden. Und nach der Operation wurde es schlimmer und dauert nicht nur ein paar Tage an, sondern einige Monate ... Ebenso verhält es sich mit den Schmerzen.


    Liebe Grüße,

    Inka

  • Hallo InkaF Inka,

    Wie Ricka und Dirk dir ja schon geschrieben haben, ohne pathologischen Befund können wir nichts dazu sagen, die Beschwerden, die sie hat und die du beschreibst, dazu können wir leider auch nichts sagen, es kann so viele Ursachen haben, das muss der Urologe untersuchen. Ist es dir möglich, mit ihr zusammen zum Urologen zu fahren (alleine schon wegen ihres kaputten Knies?) vielleicht kannst du, als gute Freundin ihr gut zu reden und sie fährt mit dir zum Urologen bzw. solltet ihr keinen Termin bekommen einfach hinfahren, die Beschwerden schildern, sollte das nicht klappen könntet ihr zur Not auch ins KH fahren, weil es muss abgeklärt werden...

    LG Thomas