Befund Vater

  • Ich darf mich kurz vorstellen ich bräuchte bitte die Hilfe dieses tollen Forums lese bereits seit einiger Zeit mit da bei meinem Vater ein blasenkarzinom diagnostiziert wurde. Er hatte jetzt seine erste TUR B und heute die Befund Besprechung. Folgende Diagnose kam dabei raus:


    „Anteile eines invasiven Urothelcarcinoms high-grade nach WHO mit Infiltration der Blasenmuskulatur. Tumorklassifikation am vorliegenden Material: pT2.

    PD-L1-Immunhistochemie (BiocareCal10) in (geschätzt) 90% der Tumorzellen positiv (TPS).

    Ca. 5% der Tumorfläche ist in der PD-L1-Immunhistochemie (Ventana SP142) von PD-L1 positiven Immunzellen infiltriert (IC)

    CPS 1,05 in der PD-L1-Immunhistochemie (Biocare Cal10)“


    Ich hab verstanden das der Tumor high-grad is aber was bedeutet das PD-L1 ?

    Man hat ihm auch schon gesagt das er mit der Entfernung der Blase rechnen muss.

    „Möglichkeit der Zystektomie +ev neoadj Chemo

    Tumorboard folgt in den nächsten Tagen.“


    Ich habe furchtbar Angst um ihn auch was die Operation anbelangt. Danke für jedliche Rückmeldung.

    Dez. 22 TURB PT2 highgr., 4 Zyk. neoadj. Chemo (Gem/Cis) / 30.5.23 - OP / yPT0 N0 (0/8) - Urostoma

  • Hallo Dotter_2303 ,

    herzlich willkommen in diesem hilfreichen Forum. Hier antworten dir Betroffene und deren Angehörige.

    Bei Tumorklassifikation pT2 ist laut Leitlinie als Standard die Blasenenfernung vorgesehen. Nur in Ausnahmefällen wird davon abgewichen, also wäre es jetzt schon sinnvoll sich über die zukünftige Harnableitung zu informieren.

    Wie alt ist dein Vater, hat er "Baustellen" die bei einer grossen OP kritisch sein könnten?

    Ob noch eine Chemotherapie vorgeschaltet wird werden die Ärzte entscheiden, wird bei pT2 manchmal gemacht. Auch werden noch CTs vom Abdomen und Thorax gemacht werden müssen.

    PDL Status ist nicht so meine Baustelle, ist aber spätestens dann interessant wenn nach einer Chemo auch noch eine Immuntherapie gemacht werden. Mit dem PDL Status kann man eine Prognose geben ob die Immuntherapie greifen wird oder nicht. Ob der PDL Status jetzt schon die Therapie beeinflusst weiß ich nicht.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Guten Morgen Dotter_2303 , auch von mir herzlich willkommen. Ich hatte im März 2021 eine Zystektomie mit anschließender Chemotherapie. Derzeit bekomme ich zusätzlich noch eine Immuntherapie. Wenn es deinem Vater sonst gutgeht, sollte er die Zystektomie gut verkraften und sich an eine neue Ableitung gewöhnen. Wie Dirk EZTU999 schreibt, ist es wichtig, sich darüber zu informieren, denn es gibt verschiedene Ableitungen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Ich selbst habe mich für das „unelegante“ dafür aber äußerst praktische Urostoma entschieden und würde es wieder so machen, komme sehr gut damit klar und lebe praktisch wie vor der OP, vom täglichen Beutelwechsel abgesehen. Das Schlimmste war für mich die Chemotherapie, die den Körper sehr belastet. Da konnte ich kaum etwas machen und habe unter Schlappheit und Übelkeit gelitten. Aber es geht vorbei, und die anschließende AHB hat mich schnell wieder auf die Beine gebracht. Von der Immuntherapie dagegen spüre ich nichts. Ich bekomme monatlich eine Infusion und kann danach ganz normal in den Alltag spazieren. Ich möchte deinem Vater und euch allen in der Familie Mut machen. Blasenkrebs ist zwar eine schlimme Diagnose und die Blasenentfernung eine schwere OP. Man kann aber mit den heutigen medizinischen Mitteln viel tun, um es für den Patienten zu erleichtern und ihm hinterher wieder ein normales Leben zu ermöglichen. Stelle gerne alle Fragen, die ihr auf dem Herzen habt. Es gibt hier im Forum einen großen Erfahrungsschatz.

    Liebe Grüße

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Hallo Dotter_2303,


    das erinnert mich an die Situation bei meiner Mutter im Oktober 2021, du kannst ihre Geschichte gerne bei mir nachlesen.

    Zum PD-L-1 Status kann ich leider auch nichts beitragen, das war bisher in ihrer Behandlung nie ein Thema.


    Zur Operation kann ich sagen: meine Mutter war zu diesem Zeitpunkt 74 Jahre und hat den Eingriff sehr gut weggesteckt. Sie bekam in der Klinik im Aufklärungsgespräch vor der Zystektomie gesagt, dass es zwar ein großer Eingriff sei, aber sie das gut meistern werde. Und so war es auch.


    Sie war und ist nicht in diesem Forum angemeldet, aber ich habe mich damals sehr intensiv hier informiert und habe sie immer mitinformiert. Von daher wusste sie und natürlich auch ich als Tochter ziemlich genau, wie das Ganze abläuft, und das war wirklich für uns beide sehr beruhigend. Auch die Ärzte waren beeindruckt, wie gut wir in den Gesprächen informiert waren, und das hat die Gespräche deutlich erleichtert.


    Natürlich war die Angst da, bei meiner Mutter und auch bei mir als einziger Tochter, wer hätte das nicht, aber vorher gut informiert zu sein hat viel davon abgemildert.


    Das Wichtigste ist hier immer beim Angehörigen und auch beim Patienten: positives Denken, auch wenn es oft schwer fällt, denn dieses positive Denken überträgt sich unheimlich auf den Patienten!

    Bei meiner Mutter war es unglaublich, was ihre und auch meine Einstellung ausgemacht hat, das haben selbst die Ärzte, Pflegepersonal, Freunde, Bekannte festgestellt. Vor, während und nach der Operation - sie war den Umständen entsprechend "echt gut drauf".


    Ich will hier nichts bagatellisieren, natürlich ist das ein großer Eingriff, und danach dauert die Regeneration. Aber alles andere wäre ja auch sehr unrealistisch.

    Ich kann auch nur vom Verlauf bei meiner Mutter sprechen, aber ähnlich gute Verläufe gibt es hier einige.


    Hoffentlich kann ich damit etwas zu deiner Beruhigung beitragen. Melde dich gerne, wenn du etwas genauer wissen magst.


    Liebe Grüße - und "think positive"!

    Andrea

  • sylt313 danke für deinen Bericht und die aufbauenden Wort. Ich bin wirklich noch wie in einem schlechten Film gefangen. Ich hab furchtbare Angst vor der schweren OP die ihm bevorsteht. Er selber auch, nächste Woche ist das Tumorboard da werden wir dann erfahren ob eine Chemotherapie gemacht wird. Wie schnell sollte den so eine OP nach dem Befund erfolgen? Gibt es da einen Zeitraum ? Generell hat man ihn bisher zu einem Beutel geraten. Ich weiß jetzt nicht aus welchen Grund. Ich glaube das er sich natürlich nicht freut darüber aber damit kann er fast besser umgehen als mit der Angst vor der Op. Bei mir ist es auch so. Die Op macht mir Angst und auch das wir ja nach dieser schweren Op auch noch immer nicht sicher sein können das es dann bergauf geht. Ich würde ihm so gerne helfen bin aber gerade selber ins schockstarre. Darf ich noch fragen die Chemotherapie macht man zur Vorsicht ? Weil wenn es keine metastasen gibt wozu dann das auch noch ? Das schwächt den Körper ja noch zusätzlich? Ich bin wirklich verzweifelt…

    Dez. 22 TURB PT2 highgr., 4 Zyk. neoadj. Chemo (Gem/Cis) / 30.5.23 - OP / yPT0 N0 (0/8) - Urostoma

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