Widersprüchliche Auskünfte über Radiochemie

  • Hallo und einen schönen guten Tag a das Forum. Dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, weil ich ratlos geworden bin. Ich habe mich gegen den Standard einer Blasenentfernung und für eine Strahlenchemotherapie entschieden, die Ende März beginnen soll. Vorher sollte in der nächsten Woche eine zweite TUR B in der Klinik durchgeführt werden, in der auch die erste TUR B im Dezember 2022 durchgeführt wurde, aber dieser Eingriff wurde jetzt auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Der urologische Klinikarzt steht dieser zweiten TUR B zögerlich bis ablehnend gegenüber, Strahlenchemotherapie sei kein Standard und daher ein Problem, eine weitere restliche Entfernung des muskelinvasiven Tumors würde die Harnblase zu sehr schädigen, weil diese nach meiner misslungenen Strahlenchemothearpie ja doch entfernt werden müsse. Zugleich versuchte er mich zu einer Entfernung der Blase umzustimmen, was für mich auf keinen Fall eine Option ist. Der verantwortliche Strahlentherapeut will heute noch einmal das Gespräch mit diesem Urologen suchen, meint aber, die Strahlentherapie könne notfalls auch ohne vorherige zweite TUR B durchgeführt werden. Das widerspricht aber allen Regeln, die eine vorherige TUR B ausdrücklich vorsehen. Ich hatte bereits versucht, für diesen Eingriff ein anderes Krankenhaus zu finden, wurde aber auf die Klinik verwiesen, die die erste TUR B durchgeführt habe. Ich weiß jetzt wirklich nicht weiter und wäre sehr dankbar über einen Erfahrungsaustausch über eine Strahlenchemotherapie.


    T2 G3 , schlecht differenziert, nicht Metastasiert

  • Hallo und guten Tag, sei herzlich begrüßt hier bei uns im Forum Blasenkrebs. Als Betroffene und Angehörige von Betroffenen sind daher nicht auf Augenhöhe mit den Ärzten. Allerdings die gesammelten Erfahrungen von mehr als dreitausend Mitgliedern lässt hier schon eine gute Einordnung zu.


    pT2, G3 ist gemäß den geltenden S3 Leitlinien ein Befund welcher die Zystektomie zur Folge haben soll. Einige wenige Betroffene Mitglieder haben sich der Strahlentherapie zugewendet und zwei haben es wohl über einen längeren Zeitraum geschafft rezidivfrei zu bleiben. Aus dem Bauch heraus bin ich nicht sicher ob es dabei auch pT 2, G3 Tumore gewesen sind.


    Ich, ich ganz persönlich würde zur Zystektomie raten um die größtmögliche Überlebenschance zu wahren.


    Gruß wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Moin @Emilie , das letzte Posting habe ich gelöscht weil es nur Zitate in wiederholender Form zum Inhalt hatte. Du brauchst im Grunde nur über den den Anwort Button gehen um Deinen Text zu schreiben und bitte immer hier im Thema bleiben wenn es um Dein Thema geht. So wird sichergestellt, dass der Verlauf nachvollziehbar bleibt.


    Zwichenzeitlich habe ich die beiden Profile der mir bewussten RCT Kandidaten angeschaut und beide hatten keine höhere Klassifizierung als pT 1 .


    Gruß, wolfgangm

    05/2009 CIS, 02/2010 pT4 a, G 3, sechs Zyklen Chemotherapie, Gem/Cis, 08/2018 Nephrektomie rechts


    "wer kämpft, der kann verlieren; wer nicht kämpft, hat bereits verloren"

  • Hallo @Emilie , darf ich dich fragen, warum eine Zystektomie für dich nicht in Frage kommt? Wenn die Ärzte dringend dazu raten, warum willst dem Rat nicht folgen? Es geht hier um dein Leben.

    LG

    Claudia

    Zystektomie 22.3.21. pT3b pN2 (4/23) L1 V0 Pn0 R0 G3.4 ZyklenCis/Gem. Zufriedenes Beuteltier.

  • Hallo @Emilie

    die RCT Therapie ist eine Alternative für nicht operationswillig und nicht operationsfähige Patienten. Die Leitlinie S3 empfiehlt ganz klar die Zystektomie, ich halte die RCT nicht für ebenbürtig!!

    Wer haben mindestens 2 Fälle einer erfolgreichen RCT Therapie, aber ein Mal wurde vor der Behandlung eine Blasenteilresektion gemacht. Ansonsten wird häufig auch noch wären der Behandlung per TURB weiteres Tumormaterial entfernt, dann bleibt die Frage was hat RCT überhaupt gebracht. RCT dann noch mit Resttumor zu starten ist Wahnsinn, auch während der Therapie muss der Erfolg oder das Versagen engmaschig kontrolliert werden und weitere TURBs oder Mapping stehen an.

    Beim Forenmitglied welches als letztes eine RCT startete wurden diese Kontrollen leider vernachlässigt mit der Konsequenz dass der Krebs mit voller Macht zurück gekommen ist, ohne Aussicht auf Heilung.....

    Lese auch bei Tabea70 dort haben wir genau zu diesem Thema gerade gestern viel geschrieben.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo Wolfgangm, vielen Dank für deine hilfreiche Einschätzung. Ich werde 71, wäre ich jünger, würde ich mich sicher eher für eine Entfernung der Harnblase entscheiden. Ich liebe das Leben, aber für die verbleibenden Jahre ist für mich die Lebensqualität relevanter als eine reine Lebensverlängerung. Meine Verunsicherung beruht auch auf der Tatsache, dass die Ärzte bei einer Tumorkonferenz einer Strahlenchemotherapie zugestimmt haben, das Ziel sei die Heilung. Auch der beteiligte Urologe schließt, anders als der Klinikarzt den Erfolg dieser Therapie nicht aus. Vielleicht will ich ja das Unmögliche. Aber mir erscheint trotz Aufklärung des Strahlentherapeuten über Komplikationen und Nebenwirkungen die Strahlenchemotherapie als einzige Alternative, deswegen hoffe für eine bessere Einschätzung meiner Chancen auf einen Austausch von Betroffenen in meiner Situation.

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