Guten Tag alle miteinander,
Ich schreib einfach mal hier rein, weil es zu meiner aktuellen Situation passt.
Wegen Blut im Urin wurde ich am 9ten April an einen Urologen überwiesen, der nach einem Ultraschall einen Blasenkrebs diagnostiziert hat.
Erstmal ein riesiger Schock und gleich die Frage, wie lange ich wohl noch zu leben habe.
Dann habe ich mich informiert und erstmal Hoffnung geschöpft: meistens ist es nur ein T1, mit TUR-B relativ einfach zu entfernen.
Anschliessend noch vor der OP gabs ein CT um auf Metastasen im Bauchraum zu untersuchen. Und schon bald Entwarnung: keine Metastasen.
Jetzt also OP (TUR_B) vorbereiten und dann hoffentlich alles überstanden?
Nach der OP war der Urologe/Chirurg nicht mehr so guter Dinge, er hat noch viel CiS gefunden und habe "die halbe Blase" entfernt.
Mir ging es aber noch gut. Der nächste Schock war die Besprechung der Histologie Resultate:
T2, also Muskelinvasiv und High Grade. d.h. die Blase muss raus.
Ein weiteres CT der Lunge stand als nächstes auf dem Programm und Überweisung an die Onkologie.
Vor dem Resultat dieses CTs hatte ich richtig Angst. Wieviel schlechte Nachrichten muss ich noch ertragen?
Das CT war aber unauffällig und ich war erstmal froh, dass nun wirklich keinerlei Metastasen gefunden wurden.
Und dann gings auch recht schnell mit der neoadjuvanten Chemo los. Schema ddMVAC.
Die Chemo vertrage ich viel besser als erwartet, auch dank der begleitenden Medikamente gegen Übelkeit und zur Anregung der weissen Blutkörperchen.
Aber mühsam genug ist's trotzdem, vor allem die Müdigkeit, die durch die Blutkörpervhen Spritze noch gesteigert wird.
Die nächste Weichenstelluing wird eine gründliche Untersuchung nach dem 3ten Chemo Zyklus sein:
Spricht der Tumor gut an auf die Chemo, werden vermutlich noch 3 Zyklen gemacht und dann die OP, Zysektomie. Das wäre der "Bilderbuchverlauf" mit sehr guten Chancen auf eine komplette Heilung.
Zeigt sich hingegen, dass der Tumor nicht grossartig auf die Chemo reagiert, wird die OP vorgezogen und meine Überlebenschancen sind bedeutend geringer.
Was die OP betrifft, tendiere ich eher zur Neo-Blase.
Aber für mich ist jetzt das Ansprechen des Tumors auf die Chemo eigentlich das grosse Thema und ich probiere mich schon mit dem Gedanken "anzufreunden", dass ich eventuell nur noch wenige Jahre zu leben habe.
Vorstellung: T2 High grade (+CiS). Derzeit im 2ten Zyklus chemo
- RoterBaron
- Erledigt
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Hallo RoterBaron ,
herzlich willkommen im Forum, du hast dich wie man merkt schon gut informiert. Hier im Forum antworten dir Betroffene und Angehörige, du wirs5 viel Informationen zu den verschiedenen Ableitungen nachlesen können. Stelle bei Bedarf deine Fragen hier in deinem Thema.
Jede Ableitungen hat ihre Für und Wider, sehr selten wird die Art der Ableitung erst während der OP endgültig entschieden, weil z.B.der Harnleiter befallen ist.
Gruß Dirk
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Hallo RoterBaron
Willkommen im Forum, Bezüglich der Ableitungen hat Dirk hat dir ja schon einiges gesagt.
Bei dem was du schilderst kann ich mich gut Wiedererkennen. Mir ging es vor acht Jahren genauso, da war ich 55 Jahre alt, und hatte ein pT2 und CIS und die Blase mußte raus. Ich war aber damals nicht in der Lage mich hier anzumelden, so geschockt war ich. Meine Frau hat hier heimlich immer mitgelesen und das Wissen was sie hier aufgenommen hat , hat sie mir "Hypochondergerecht" dargeboten, sodass ich es auch verarbeiten konnte. Darum bewundere ich dich dafür das du jetzt schon so stark bist.
Unsere Erkrankung ist ein langer Weg, und ein Weg der kleinen Schritte. Besonders am Anfang. Ich habe mir z.B. seit dem ich wirklich todkrank wurde das hypochondrieren abgewöhnt, mein Tipp an dich ist, probiere dich mit dem Gedanken anzufreunden das selbst diese Krankheit eine neue Chance auf ein anderes Leben bedeuten kann und nicht deine Gedanken dahin zu leiten, das du Sterben könntest, wie du in deinem letzten Satz angedeutet hast. Klar kannst du sterben, wie jeder andere auch, aber was nützt es dir wenn du dir darüber Gedanken machst? Glaube mir, das bringt dich nicht weiter.
Ich lebe seit acht Jahren mit einer Neoblase, seit drei Jahren bin ich krebsfrei. Vor drei Jahren habe ich das auch richtig mit Freunden gefeiert. Ich mache dir nichts vor: Das erste Jahr ist schwer, das zweite wird ein wenig leichter, das dritte noch leichter, usw. und dazwischen kommen auch immer mal wieder kleine Rückschläge, wie bei jedem. Wir (krebskranke) empfinden sRückschläge halt nur intensiver. Aber dafür ist dieses Forum da, dir dabei zu helfen damit zurecht zu kommen.
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Hallo und Willkommen RoterBaron
Denke nicht so negativ, dein Körper und dein Geist brauchen Kraft um OP und Chemo zu verkraften, lege dein Augenmerk auf einen guten Ausgang deiner bevorstehenden Chemo und OP, die Ärzte behandeln und Operieren und du musst die Kraft und den willen zu Leben mitbringen, ich spreche aus eigener Erfahrung, habe für kurze Zeit deine Gedanken geteilt, dann habe ich mich hier im Forum angemeldet, belesen, Ratschläge und Tipps von Menschen bekommen die auch meine Krankheit haben, so habe ich nach und nach gelernt stärke, Kraft und Zuversicht aufzubauen, das Glas sollte immer halb voll sein nicht halb leer, ausserdem sagen wir in Kölle "et kütt wie et kütt, un et hätt noch immer Joot jejange"
ÜBERSETZUNG FÜR NICHT KÖLNER (Imis)
(Es kommt wie es kommt, und es ist noch immer gut gegangen)
Ich drücke dir die Daumen!
Liebe Grüße Heinz
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Guten Morgen, Roter Baron
wie dir schon andere hier im Forum geschrieben haben: verfall nicht in den Fehler über einen möglichen Tod nachzudenken, das ist absolut unnötig: an einem Blasencarzinom kann man, aber muß man nicht, sterben. Bei einer solchen Phobie kannst du als erstes jede Autofahrt vergessen, da kann man auch jederzeit sterben.
Mach das, was dir hier im Forum schon angeraten wurde: akzeptiere den Blasenkrebs und fange an zu kämpfen!
Diesen Kampf haben einige hier schon gewonnen, du kannst das auch.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Kraft
Grayhawk
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Lieber RoterBaron
ich habe meine definitive Diagnose seit dem 11. März und warte nach 2 Zyklen neoadjuvanter Chemo auf meine Zystektomie am Montag, den 15.7.
Mir hat geholfen, in dieser Zeit so viel Schönes wie möglich zu machen und meine Zuversicht nie zu verlieren. Es ist doch ein Segen, was heutzutage medizinisch alles möglich ist. Ich habe jedenfalls noch viel vor und freue mich, wenn meine Blase - die mich in meinem Leben schon oft genug geplagt hat - endlich draußen ist.
Herzliche Grüße
litrimani
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