Nach dem Bundesklinik Atlas werden mehr als 480 TUR-B in der Uniklinik pro Jahr durchgeführt.
1. Die Vorbereitung auf die OP findet mehr als eine Woche vor der OP statt. Ich bekam einen "Laufzettel" und wurde von Zimmer zu Zimmer geschickt. Alle Zimmer sind auf einem Flur. Blut- Urin Proben, EKG usw. wurden gemacht. Das ganze Prozedere dauert einige Zeit, ca. 2 Stunden, da es bei jeder Station Wartezeiten gibt. Die ärtzliche Beratung habe ich als freundlich und kompetent wahrgenommen. Bei der Vorbereitung für die 2te OP fand das Labor Bakterien im Urin. Ich wurde sogleich angerufen, informiert und ein Antibiotikum wurde verschrieben. Da ich recht weit entfernt von der Klink wohne, wurde das Rezept an eine Apotheke meiner Wahl per Fax geschickt, so dass ich schon eine Stunde nach dem Anruf das Mittel in der Apo abholen konnte. Bei der 2ten Beratung zur Anästhesie wurde ich befragt, wie die erste verlaufen sei. Ich bemerkte, dass ich die Anflutung des Narkosemittels als etwas zu schnell erlebte, so dass in mir eine kurze Gegenwehr entstanden war. Das wurde bei der 2ten OP geändert. Der Vorgang war schon eingeleitet, als mir eine freundliche Stimme empfahl, an etwas schönes zu denken, damit ich davon träumen kann. Kaum hatte ich mir etwas ausgesucht, da war ich schon eingeschlafen.
2. Am Tag vor der OP erhält man einen Anruf, um welche Uhrzeit man am folgenden Tag "einrücken" soll. Es beginnt wieder mit Wartezeiten, dann erfolgt die Umkleidung und anschließend wird man nach dem Aufruf im Bett zum OP gefahren. Ein bißchen Flughafen Stimmung kam auf, wegen der Gepäckaufnahme, Wertsachen kommen in sog. Container. Diese Sachen werden gleich in das Zimmer gebracht. Das hat reibungslos geklappt.
3. Die OP wurde aufgrund meiner langen Anfahrzeiten auf 10:00 bzw. 9:30 gelegt. Beide erfolgen um die Mittagszeit (12:00 bzw. 13:00). Aufgewacht bin ich im Aufwachraum, ein Saal, in dem mehrere Patientinnen und Patienten aufwachen. Pflegepersonal hat mit mir sehr freundiche Gespräche geführt. Nach 2 Stunden wurde ich im Bett zum Zimmer geschoben. Beim ersten mal war es ein 4 Bett Zimmer, beim 2ten mal ein 2 Bett Zimmer. Es gab dann eine warme Mahlzeit, die ich aber nicht aussuchen konnte (die Auswahl wird vormittags getroffen). Mir hat es geschmeckt und hungrig war ich auch. Das Abendessen bestand aus Brot und Aufschnitt + ein kleiner Nachtisch. Die Patientenzimmer haben keine Klima Anlage und weil es sehr warme Sommertage waren, wurde über die Flure und Fenster ein angenehmer Durchzug gemacht.
4. Gegen 8:00 des Tages nach der OP fand jeweils die Visite statt. Die Ärzte informieren mich kurz über den Verlauf. Bei der ersten Visite wurde mir angekündigt, dass es eine 2te OP (Nachresektion) geben wird. Gegen 12:00 wurde ich entlassen, so dass ich nur ein wenig länger als 24 Stunden im Krankenhaus war.
5. Es gibt ein Parkhaus gleich am Hauptgebäude, in dem ich jedesmal einen Parkplatz bekam und eine recht große "Bäckerei" (Caffeteria), die auch warme Speisen und Salate anbietet.In den Zimmern gibt es kostenfreies WLAN und einen Fernseher, für den man einen Kopfhörer benötigt (3,5 mm Klinke). Wer keinen hat, kann einen für 2 € erwerben.
6. Laut Klinik Atlas gibt es einen guten Schlüssel von Pflegepersonal zu den Patienten. Fast immer waren die Begegnungen herzlich. Es gibt gewiss genug zu tun, doch hochgradig gestresst wirkten die Mitarbeiter nicht und wenn jemand die Klingel bediente, kam in kurzer Zeit eine Pflegerin oder ein Pfleger. Auch hier gilt: "wie man in den Wald ruft..." Ein etwas nerviger Zimmergenosse wurde daher auch etwas weniger freundlich angesprochen.
7. Die Kommunikation per Telefon und Mail sowie mit meinem örtlichen Urologen ist zuweilen nicht perfekt. So bat ich nach der ersten OP um den hist. Befund per Telefon. Er wurde mir verlesen - was mich überforderte. Meine Bitte um Übersendung per Mail wurde abgelehnt. Zwei Tage später rief ich wieder an, hatte eine andere Person am Telefon und diese sorgte dann dafür, dass ich den Befund per Mail bekam.
Gut eine Woche nach der 2ten OP rief ich wieder an, um mich nach den Befunden des CT und der 2ten Histo. zu erkundigen. Eine freundliche Ärtzin (Frau Dr. Kernig) erläuterte mir die Befunde, sprach eine Empfehlung für die Nachbehandlung aus und kündigte den noch nicht vorliegenden endgültigen Arztbrief an. Einen vorläufigen hatte ich bereits bei der Entlassung erhalten. Weil die erwartete Mail nicht eintraf, rief ich 2 Tage später an. Ein anderer Gesprächspartner wollte mit erklären, dass ich weder per Telefon noch per Mail Auskünfte erhalten könne. Das sei alles gesetzeswidrig, usw. Auf mich machte das Gespräch den Eindruck einer großen Unsicherheit und einer eventuellen Überforderung - schon nach 5 Minuten wurde der Vorwurf erhoben, ich hätte der Person eine wertvolle 1/4 Stunde geraubt. Hab dem Menschen erklärt, dass er das alles nicht persönlich nehmen soll und einen schönen Tag gewünscht. Anschließend schrieb ich meine Befund Anforderung an die mir bekannte Mail Adresse und nach 1 Stunde kamen beide Befunde per Mail.
Mein örtlicher Urologe rief mich 1 Woche nach der zweiten OP an, um mir mitzuteilen, dass ich wieder unter´s Messer müsse. Völlig irritiert fragte ich nach, wie er darauf käme. Er hatte gerade in diesem Moment den endgültigen Arztbrief der ersten OP erhalten und wusste nicht, dass ich doch schon die Nachresektion hatte. Diese Dauer von 8 Wochen zwischen OP und Eingang des Arztbriefes beim örtlichen Urologen sind suboptimal.
Fazit:
Die Klinik kann ich empfehlen. Allein die Kommunikation weis gewisse Schwächen auf, doch wer ein wenig Audauer hat und mehrfach nachfragt, bekommt alle Befunde auch über große Entferungen zugesandt.