Es geht alles so verd..... schnell!!!

  • Hallo zusammen. Mein Name ist Chris, 48 Jahre alt.

    Ich hoffe, das ich den Eintrag an der richtigen Stelle erstelle.

    Am 24.07.2024 stellte ich bei mir Blut im Urin fest und meldete mich damit gleich bei meiner Urologin. Nach einer kurzen Blasenspiegelung wurde ich gleich im Krankenhaus aufgenommen und am nächsten Tag wurde eine TUR Blasen-OP durchgeführt. Das schlimmste an der Sache war tatsächlich der Katheder. Es waren drei Versuche notwendig, bis es endlich geklappt hat. Nach drei Tagen war die Spülung klar, der Katheter wurde entfernt und ich durfte nach Hause. Dort musste ich die Ergebnisse der Histo abwarten. Aber schon am nächsten Tag musste ich um 4 Uhr morgens wieder in die Notaufnahme. Es kam zu einer starken Blutung und Verstopfung der Harnröhre. Wieder 3 Tage im Krankenhaus mit Katheter. Das Ding verfolgt mich in meinen Träumen.

    Die Ärzte sagten, das die Blase voll mit flächigen Tumoren ist. Ergebnis der Histo T1G2.

    Nach 6 Woche stand dann die zweite TUR OP an. Natürlich als erstes wieder mein geliebter Katheter. Diesmal musste ich 5 Tagen der Klinik bleiben. Die Fläche, welche die Tumoren abgetragen werden mussten, war einfach so groß, daß es sehr lange dauerte, bis die Spülung klar war.

    Zu Hause bekam ich dann nach einer Woche den Anruf der Oberärztin. Ich sollte mit meiner Frau zum Gespräch kommen, um das Ergebnis der Histo und dem weiten Vorgehen zu besprechen.

    Schlechte Nachrichten. Es wurden weitere Tumoren gefunden. Carzinoma in situ usw. Dazu an einer Stelle, wo die BCG Behandlung nicht rankommt. Ergebnis T1G3. Die Blase muß raus. Und zu allem Übel die Prostata auch. Es ist mit Inkontinenz und Impotenz zu rechnen. Das reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Mit der Neonblase kann und muss ich mich natürlich anfreunden. Aber mit dem Entfernen der Prostata komm ich nicht klar. Meine Frau ist 38 Jahre jung. Und ich doch auch erst 48.

    Die Ärzte sagen, das ich es nicht überlebe, wenn es zu streuen beginnt. Also gibt es keine Alternative. Ich will leben. Also, Schritt für Schritt. Eins nach dem anderen. Ich hab Angst. Obwohl ich wirklich sehr zufrieden mit all den Ärzten, Urologen und auch dem ganzen Klinik Personal bin. Ich fühle mich sehr wohl bei ihnen.

    Morgen bekomme ich den Anruf, wann der Termin stattfindet.

    pT1 G3 high-grade und cis.

    Typisch Maler- und Lackierermeister

  • Hallo Chris75 ,

    herzlich willkommen im Forum, hier antworten dir Betroffene und Angehörige.

    Lese dich ein es gibt viel Informationen von Betroffenen zum Thema Neoblase.

    pT1 G3 zusammen mit Cis ist immer kritisch, wird von einigen hier unter stetiger Kontrolle zwar mit BCG behandelt, aber wenn bei dir Bereiche betroffen sind die nicht vom BCG erreicht werden geht das nicht. Ich gehe davon auf das es Aussackungen in der Blase, sogenannte Divertikel, sind wo das BCG nicht wirken kann. Sollte es die prostatische Harnröhre sein dann ist sogar die Neoblase in Frage gestellt.

    Es gibt eigentlich keine Zystektomie ohne Prostata Entfernung mehr, früher soll es mal so gemacht worden sein.

    Ja, die Erektionsfähigkeit leidet fast immer, aber es haben sich auch schon Forenmitglieder zu Wort gemeldet die ohne Hilfsmittel zu einer brauchbaren Erektion kommen, die Nerven zur Orgasmusfähig werden nicht leiden.

    Gruß Dirk

    19.1.21 TURB pT1G3, 60% kleinzellig

    8.2.21 TURB pTaG2

    14.4.21 Zystektomie, Blase o. Befund, k. Chemo

  • Hallo Chris,.

    Est mal herzlich willkommen im Forum, auch wenn aus diesem schlimmen Anlass.

    Hier im Forum sind ganz viele Betroffene und das Wissen und Erfahrungen über viele Jahre Alle meist keine Ärzte, aber ein riesen Erfahrungsschatz.

    In deiner Situation heist es erst mal Ruhe zu bewahren und sich nicht verrückt zu machen.

    Ich selbst hatte September 2020 die Diagnose T1G3 mit Cis und stand vor der Wahl BCG Therapie oder Blasen und Prostata entfernung. Ich bewertete mit meiner Frau, dass das Leben an erster Stelle steht und hab mich zur aus heutiger Sicht zur einziger richtigen Sache sofortiger Blasenentfernung entschieden.

    Die OP war und ist nicht einfach......wohl die grösste urologische OP mit allen seinen Risiken. Was raus ist streut nicht mehr.

    Die Histologie des entfernten Gewebes ist aus meiner Erfahrung nie besser gewesen, als zuvor befundet. Bei mir wurden nach der BlasenOP auch Prostatakarzinome gefunden, welche zuvor nicht diagnostiziert wurden

    Auch ohne Blase und Prostata geht das Leben weiter und ist Lebenswert!!. Prioität 1....man lebt!.

    Ich mag nichts schön reden, man muss sich ganz schön an die neue Situation ohne Blase anpassen. Erst mal sich von der anstrengenden OP erholen. Dann zu lernen mit einer evtl. Inkontinenz umzugehen.

    Ich habe nach der OP mit meiner Frau auch immer noch schöne Erlebnisse, auch wenn das mit der Potentz zumindest bei mir nicht mehr so ist. Geh offen mit deiner Frau damit um. Liebe hat mit Sexualität unserer Ansicht nach nichts zu tun. Lies dich im Forum ein, da findest du viel Information, was dir im Krankenhaus hilft, was du mitnehmen solltest. Denke bei Dir mit 48? ist die Entscheidung zur Neoblase wenn möglich richtig,.Eine Neoblase ist aber auch nicht das non plus ultra. Jede Art der Abführung des Urins hat so seine vor und Nachteile..


    Wenn du Fragen hast....stelle sie gerne hier.

    Wie gesagt...hier gibt es viele Betroffene, welche dir mit Rat zur Verfügung stehen.


    Keep Cool


    Gruß

    Peter_

  • Hallo Dirk, Hallo Peter.

    Es handelt sich bei mir tatsächlich um die prostatische Harnröhre, die auch befallen ist. Aber laut Aussagen meiner Ärzte ist genug gesundes Material da, um eine Neoblase anzuschließen. 100%ig weiß ich es erst nach der OP.

    Ich werde mir trotzdem noch eine zweite Meinung einholen. Aber das mache ich eigentlich nur, damit ich mir später nicht vorwerfen kann, nichts unternommen zu haben. Einfach fürs Gewissen. Ich hab die beste Frau der Welt. Und mit der Sexualität werden wir das irgendwie schaffen. Da bin ich mir sicher.

    Es tut gut, Erfahrungen von euch mitgeteilt zu bekommen.

    Vielen Dank schonmal dafür.

    Jetzt interessiert mich natürlich, wie lange und beschwerlich der Weg von der Zystektomie bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich wieder einigermaßen fit bin und wieder arbeiten kann. Dazu werde ich jetzt mal das forum durchstöbern.

    Viel Grüße

    Chris

    pT1 G3 high-grade und cis.

    Typisch Maler- und Lackierermeister

  • Hallo Chris75

    Als ich deinen Bericht gelesen habe, genau wie bei mir 1zu1.

    Es ist zwar nicht einfach, aber zu schaffen.

    Man braucht Zeit zum erholen, und ich hatte bei der OP 135 kg was auch nicht optimal war.

    Das mit der Sexualität, ja das ist so aber man kann sich anpassen und es ist auch sehr schön halt anders.

    Und eine 2te Meinung ist immer gut, und wenn es dazu dient das passende Krankenhaus zu finden.


    Liebe Grüße und ihr schafft das

    Thomas

  • Hallo Thomas.

    Die richtige Klinik habe ich schon gefunden. Wenn man das im Voraus so sagen kann.

    Prof. Dr. Klotz in Weiden i.d. Oberpfalz.

    Klappt es bei dir mit der Neoblase gut?

    pT1 G3 high-grade und cis.

    Typisch Maler- und Lackierermeister

  • Dieses Thema enthält 73 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.